So führt die Kanzlerin

Eine wissenschaftlich-fundierte Führungsstil-Analyse, durchgeführt vom Berliner INQUA-Institut für Coaching und Personalentwicklung, bringt die Stärken und Entwicklungsbereiche der Bundeskanzlerin Angela Merkel auf den Punkt.

Die Bundestagswahl steht vor der Tür und alle reden von unserer Kanzlerin. Dies haben wir zum Anlass genommen, den Führungsstil von Angela Merkel mit dem biographieanalytischen Verfahren High Profiling® zu analysieren. Auf das Wesentliche zusammengefasst haben die Auswertungen die folgenden Schwerpunkte im Führungsprofil der Kanzlerin ergeben: Das Führungsverhalten von Angela Merkel ist durch ein wertkonservatives, protestantisch-puritanisches Weltbild geprägt. Loyalität, Disziplin, Leistungsbereitschaft und Bescheidenheit zeichnen ihr Führungsverhalten aus. Im Sinne der protestantischen Ethik werden Emotionen eher unterdrückt, Autoritäten als gottgegeben hingenommen, Innovationen weniger stark gefördert, Bestehendes wird bewahrt. Die Kanzlerin verfügt über zahlreiche stark ausgeprägte Führungskompetenzen. Sie ist leistungsorientiert kommunikationsstark, diszipliniert, loyal und bescheiden. Angela Merkel berichtet in den für die Analyse hinzugezogenen Interviewquellen offen über ihre Erlebnisse in der Kindheit und spätere Erfahrungen. Dabei bleibt sie in einer zwar farbenfrohen Schilderung, jedoch nimmt sie selbst keinen kritisch-reflektierenden Standpunkt zu diesen Geschichten ein. Pflichtbewusstsein und Leistungsbereitschaft stehen über eigenen Bedürfnissen. Diese Haltung kann sich einerseits negativ auf ihre Work-Life-Balance auswirken. Andererseits wird sie als Führungskraft ihren Mitarbeitenden mit einer hohen Erwartungshaltung begegnen.

Die hier vorgestellte Einschätzung der Führungskompetenzen beruht auf der Auswertung von veröffentlichten Interviewsequenzen, in denen die Kanzlerin über eigene Führungserfahrungen aus ihrer Vergangenheit, angefangen bei den eigenen Eltern, erzählt. Durch ein interdisziplinär zusammengesetztes Expertenteam wurden auf dieser Textgrundlage nach einem wissenschaftlichen Verfahren aus der qualitativen Sozialforschung Hypothesen über die Ausprägung von Angela Merkels Führungskompetenzen gebildet. Die Methode basiert auf der Annahme, dass menschliche Denk- und Verhaltensmuster aus unserer Geschichte heraus entstehen und sich in meist unbewussten Grundüberzeugungen, Werten und Glaubenssätzen manifestieren. Je nach der Art und Weise, wie wir über eigene Erfahrungen sprechen, lassen sich Rückschlüsse auf unser Sozialverhalten schließen. Deutlich wird das zum Beispiel, wenn Frau Merkel von ihrer Kindheit erzählt. Nach einer Krankheit musste sie noch weitere drei Tage im Bett bleiben und Wasserschleim essen. Sie interpretiert diese wohl nicht sehr herzliche Erziehungsform auf folgende Weise: „Das was notwendig war, wurde mit aller Kraft auch durchgezogen.“ (Müller-Vogg, H.; 2004: Angela Merkel. Mein Weg) Hier wird klar, wie sich eine in früher Kindheit geprägte Überzeugung viele Jahre später in Frau Merkels Führungsprofil widerspiegelt. Die vollständige Analyse steht Ihnen unter folgendem Link (http://www.inqua-institut.de/tl_files/inqua/dokumente/Merkel_Analyse.pdf) zur Verfügung.