Brennstoffspiegel: Nahost-Entspannung bremst Rohöl

LEIPZIG. (Ceto) Dass Sorgen über knappes Öl ziemlich obsolet sind, sagen viele Experten schon eine ganze Weile – spätestens seit der Veröffentlichungswelle mit gleichlautenden Berichten über neue Fördermethoden am Ende des letzten Jahres. Unabhängig von dieser Langfristperspektive gibt es die Versorgungsängste auch im Kleinen. Dann nämlich, wenn wichtige Produzenten auszufallen drohen – wie im und um den Iran, durch eventuelle militärische Auseinandersetzungen. Oder dann, wenn Transitländer dermaßen mit sich selbst beschäftigt sind, dass der freie Warenverkehr zweitrangig wird – wie in Ägypten. Oder eben, wenn geplante oder ungeplante Ereignisse die Produktion drosseln – wie in der Nordsee bei den Wartungsarbeiten an den Ölplattformen. Um all diese kurzfristigen Engpass-Szenarien ist es bedeutend ruhiger geworden: Aus dem Iran kommen versöhnlichere Töne, in Ägypten hat sich die Lage zumindest ein wenig beruhigt, und in der Nordsee läuft die Produktion auf dem Buzzard-Ölfeld wieder an. Obwohl vor den stets ziemlich wichtig genommenen US-Lagerdaten (heute Quelle API, morgen Quelle DoE) die ersten Signale auf weitere Abbauten deuten, verharren die Rohölpreise auf dem niedrigeren Niveau des Vortags. Ein Barrel Brent kostet in London 108,40 Dollar, in New York ist WTI rund 2 Dollar billiger.
Das ist ein knappes Prozent Minus gegenüber gestern Morgen. Noch stärker nachgegeben hat in London der Preis für die Gasölfutures. Deswegen wird Heizöl heute noch einmal günstiger.


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