Beelitz, 11.07.2013

Im August gehen in Beelitz die Herzen auf Hochbetrieb: Da ist der singende Oberkellner Leopold, der schon seit Jahren für seine Chefin, die Rössl-Wirtin Josepha Vogelhuber, schwärmt. Die jedoch macht lieber ihrem gut situierten Stammgast, dem Berliner Anwalt Dr. Siedler Avancen. Der wiederum wird gleichzeitig von Ottilie umschwärmt, der Tochter des Fabrikanten Giesecke, gegen den er gerade erst einen Prozess gewonnen hat – was die Verbindung nicht gerade einfach macht. Diese vertrackte Konstellation bildet den Ausgangspunkt für das berühmte Singspiel „Im Weissen Rössl“.

Die ersten Beelitzer Festspiele werden dem Publikum eine außergewöhnliche Zeit mit unvergessenen Melodien bescheren. Bei hoffentlich bestem Wetter wird die Beelitzer Festwiese vom 04.- 14. August an fünf Spieltagen zum Open-Air Theater. Die Besucher können sich auf ein Wiedersehen mit Stars wie Dagmar Frederic (sie spielt die Rössl-Wirtin), Peter Wieland (er gibt Kaiser Franz-Joseph I.) und Andrea Meißner (als lispelndes Klärchen) freuen. Mit professionellen Partnern wird die Spargelstadt einen Hauch von Österreich nach Brandenburg holen – und das auf höchstem Niveau. Die Regie übernimmt Peter Fabers, der mit seinen Inszenierungen den Uckermärkischen Bühnen Schwedt seit Jahren zu bundesweiter Beachtung verhilft. Die musikalische Begleitung der eingängigen Lieder wie „Es muss was Wunderbares sein…“ oder „Die ganze Welt ist himmelblau“ übernimmt das Konzertorchester Eberswalde zusammen mit dem Frauenchor Beelitz.

Das „Weisse Rössl“, geschrieben um die Wende zum 19. Jahrhundert, ist weltbekannt und wurde als Operette in den 1930er Jahren in Frankreich und sogar in Amerika aufgeführt. Hierzulande ist es vor allem durch die Verfilmung mit Peter Alexander und Waltraut Haas berühmt geworden. Die Inszenierung in Beelitz will an die Erfolge anknüpfen - und zeigen, dass die Spargelstadt und das österreichische Salzkammergut gar nicht so weit auseinander liegen.