Es ist heute kaum mehr vorstellbar, dass es eine Zeit gab, in der die Praxis eines freiwilligen Dienstes für Frieden und Entwicklung kaum bekannt war. Dass diese Praxis heute immer mehr jungen Menschen einen entscheidenden Anstoß für die Orientierung ihres Lebens vermittelt, ist nicht zuletzt der Gründung von Initiativen wie EIRENE – Internationaler Christlicher Friedensdienst vor mehr als 50 Jahren zu verdanken.
Das Büchlein von Folker Thamm bietet einen lebendigen Einblick in die Geschichte von EIRENE als Initiative im Geist der Historischen Friedenskirchen. Der besondere Reiz dieser kleinen Schrift besteht darin, dass sie diese Geschichte nachzeichnet anhand eines Lebensbildes von Paul Gentner (1933–2008), einem der stillen und glaubensstarken Vorkämpfer des christlichen Friedensdienstes und des Einsatzes für gewaltfreie Konfliktlösungen.

Friedensdienst in der Nachkriegszeit
Folker Thamm
Verlag: Monsenstein und Vannerdat

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Im Zusammenhang mit einem Freiwilligendienst 1958 bei den Mennoniten in den USA begegnet Paul Gentner dem mennonitischen Pastor Peter Dyck und durch ihn erreicht ihn der Ruf zu einem Leben der konsequenten Gewaltlosigkeit in der Nachfolge Jesu. Von Peter Dyck, der 1957 zu den Mitbegründern von EIRENE gehörte, lässt sich Paul Gentner später aussenden zu weiteren Freiwilligendiensten zuerst in Algerien und dann in Marokko. Von da an war sein ganzer weiterer Lebensweg geprägt von der Vision von EIRENE, der er, zusammen mit seiner Frau Annik, eine überzeugende Gestalt gab.
Das von Paul Gentner und EIRENE verkörperte Zeugnis für Gewaltfreiheit im Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit hat inzwischen auch die Großkirchen in der ökumenischen Bewegung erreicht. Die ökumenische Dekade zur Überwindung von Gewalt und die Neuausrichtung ökumenischen Engagements für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung am Leitbild des „gerechten Friedens“ sind ohne die beharrliche Arbeit von Vorläufern wie Paul Gentner nicht zu verstehen.

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