Der Kampf der Fremdenlegionäre in Vietnam und Algerien – Tatsachenerzählung

Nach dem Sieg Frankreichs über Algerien, wurde in Nordafrika an den Ausläufern des Teil-Atlasgebirges gelegen, bei Sidi bel Abbes ein Ausbildungsfort für die Fremdenlegion geschaffen. Der Ruf dieser Söldnerarmee resultierte aus den in den Anfangsjahren angewandten drakonischen Strafen gegen Deserteure und andere Disziplinarverstöße der Legionäre. Vom so genannten Krummschließen bis hin zum Eingraben im Wüstensand bis zum Kopf, waren diese Foltermethoden bis zum Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts gang und gäbe. Seit dem Ende des Ersten Weltkriegs waren dann diese Strafen verboten. Da aber immer wieder Desertionen stattfanden, wurde danach auf Korsika ein Straflager der Fremdenlegion eingerichtet.
Im Laufe der folgenden Jahrzehnte wuchs die Fremdenlegion zu einer der schlagkräftigsten Truppe der französischen Armee, die an fast allen Schlachten an denen Frankreich beteiligt war, mitwirkte. In den über 170 Jahren ihres Bestehens kämpften Söldner der Fremdenlegion auf vier Kontinenten in über vierzig Ländern in mehr als dreihundert Schlachten. Außer in Aubagne in Südfrankreich, dem heutigen Hauptsitz der Legion, befindet sich die höchstdekorierte Einheit, das 3. Infanterieregiment der Fremdenlegion, als Wachtruppe auf dem französischen Weltraumbahnhof in Courou in Französisch-Guayana. Seit Jahren gibt es in der ehemaligen Sträflingskolonie keine Gefangenen mehr.
Schlagzeilen machte das Land der einst Verdammten als Startplatz für Satteliten, um sie von dort in eine geostationäre Umlaufbahn zu befördern. Wer die von der Legion gesetzten Maßstäbe erfüllte, konnte nach Ablauf der früheren fünfjährigen Zugehörigkeit seinen Kontrakt um weitere fünf Jahre verlängern. Wer allerdings kurz nach Eintritt in die Legion schwer erkrankte, wurde ohne jede Entschädigung entlassen. Es gibt nachweislich Legionäre die über zwanzig Jahre Angehörige dieser Söldnertruppe sind. Für Legionäre die bei kriegerischen Einsätzen schwer verwundet oder gar zu Invaliden wurden, hat die Legion aber einen Altersruhesitz in Südfrankreich geschaffen. Nach Ansicht einiger früherer deutscher Politiker, war es durchaus nichts ehrenrühriges Angehöriger der Fremdenlegion gewesen zu sein, im Gegensatz zu den ehemaligen Machthabern der Ex-DDR, in der Angehörige der Fremdenlegion mit Kriminellen gleichgesetzt wurden. Die Fremdenlegion, als eine der ältesten noch heute existierenden Söldnertruppe, ist der Vorläufer der schnellen Eingreiftruppen, speziell der Force d’aktion rapide (FAR) Frankreichs. Truppenteile der Fremdenlegion, wie das I. Kavallerieregiment, das 2. Infanterieregiment und das 6. Pionierregiment, sind Bestandteile der 6. leichten Panzerdivision der FAR. Der Kommandeur der FAR Paul Lardy, sammelte seine Erfahrungen als Befehlshaber der Legion. Im Bestand der FAR, die als hochmoderne Einsatzgruppe in Europa und Übersee konzipiert war, probten 1987 im Manöver »Kecker Spatz« erstmals auch Einheiten der Fremdenlegion mit Soldaten der Bundeswehr gegen einen imaginären Feind. Die Legion war seit ihrer Gründung stets Wach-, Kampf- und Arbeitstruppe zugleich. Sie diente vorwiegend der Erschließung oder der Absicherung ausgewählter militärstrategisch wichtiger Positionen wie zum Beispiel. des französischen Kernwaffenversuchszentrums auf dem Muroroa-Atoll oder, wie eingangs bereits erwähnt, des Raketenstartzentrums in Französisch-Guayana.

Abenteuer Fremdenlegion
Horst Schluckner
Verlag: Engelsdorfer Verlag

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