Formel 1 Saison 2012 - Vettels dritter Streich

Die Formel-1-Saison 2012 wird als eine der spannendsten, ausgeglichensten und aufregendsten aller Zeiten in die Geschichte eingehen. Nicht nur, dass es in den ersten sieben Rennen mit sieben verschiedenen Siegern einen neuen Rekord gab - auch der WM-Endkampf zwischen Sebastian Vettel und Fernando Alonso beim zum Finale in Brasilien setzte neue Maßstäbe. In einem dramatischen Rennen, das von ihm wirklich alles forderte, krönte sich der Deutsche endgültig zu „König Vettel“, dem derzeitigen absoluten Herrscher in der Formel 1..

Formel 1 Saison 2012 - Vettels dritter Streich von Karin Sturm

Damit machte er es den deutschen Fans sicher auch leichter, den Abgang von Michael Schumacher aus der Formel 1 zu verkraften. 21 Jahre nach seinem Debüt in Spa hängt der siebenmaliger Weltmeister seinen Helm endgültig an den Nagel, übergibt das Zepter des Dominators einer langen Epoche endgültig an seinen jungen Nachfolger Vettel, der das Zeug dazu hat, in Zukunft viele der Schumacher-Rekorde anzugreifen.

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Er war zwar „nur“ Zweiter – aber er strahlte mindestens so sehr wie der Sieger Jenson Button: Für Sebastian Vettel war der zweite Platz beim Grand Prix von Australien mindestens so wertvoll wie viele seiner Siege in der vergangenen Saison. Denn der amtierende Weltmeister war nur vom sechsten Startplatz aus ins Rennen gegangen, Red Bull hatte am Freitag und auch am Samstag im Albert Park noch einige Probleme gehabt, einige „Pseudo-Experten“ waren schnell mit der Meinung bei der Hand gewesen, mit der Red Bull-Herrlichkeit der letzten beiden Jahre sei es wohl vorbei. Im Rennen hatte Vettel dann zwar gegen Jenson Button im McLaren-Mercedes zwar noch nicht wirklich eine Chance, den zweiten McLaren-Piloten, Lewis Hamilton, der sich am Samstag noch die Pole-Position gesichert hatte, hielt er aber hinter sich. Wohl auch, weil bei Hamilton wieder eine seiner alten Schwächen sichtbar wurde: Der Brite kann über die Distanz einfach nicht so gut mit den Reifen haushalten wie sein Teamkollege Button und auch Vettel.
"Glückwunsch an Jenson, er war heute unbesiegbar", gratulierte Vettel. "Ich bin aber auch mit Platz zwei glücklich, das hätten einige Leute gestern nicht gedacht. Man hat unser Potenzial gesehen, jetzt liegt es an uns, den Rückstand auf McLaren komplett aufzuholen. Denn natürlich gefällt uns das gar nicht, wenn die da vor uns herumfahren." Woraufhin Sieger Button prompt konterte: „Ich glaube, da werdet ihr euch dran gewöhnen müssen.“
Eine vom Russen Vitaly Petrov im Caterham ausgelöste Safety-Car-Phase hatte Vettel ein bisschen geholfen, beim Boxenstopp an Hamilton vorbei zu gehen, „aber selbst ohne Safety Car hätte ich eine Chance gehabt." Danach versuchte der Weltmeister sogar kurzfristig eine Attacke auf Button:"Ich dachte, dass ich in einer guten Position wäre, um Jenson anzugreifen, aber zwei Kurven später war er weg." Red Bull-Motorsport-Direktor Dr. Helmut Marko analysierte. „Button ist nach dem Restart auf und davon gefahren. Das zeigt, dass der McLaren die Reifen besser aufwärmt, auch das ist eine Erkenntnis, die wir hier gewonnen haben. In der Folge sind wir wieder herangekommen, aber am Schluss konnte Button wieder kontern.“ Woraufhin Vettel weiter Attacken einstellte: „Sebastian hat genug Vorsprung auf Hamilton gehabt und es wäre blöd gewesen, irgendwas zu riskieren mit einem hier ja noch immer nicht optimal liegenden Auto.“


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