Aufklärung erlaubt - Ohne Angst mit Osteoporose leben

Knochen verlieren im Laufe des Lebens an Masse. Schreitet dieser Prozess jedoch zu schnell voran, sprechen Experten von Osteoporose. Obwohl viele Menschen an dieser chronischen Stoffwechselkrankheit leiden, wissen die wenigsten, wie eine Behandlung abläuft. Folge: Sie fühlen sich verunsichert, leben mit der ständigen Angst vor Knochenbrüchen und Schmerzen. „Verschiedene Aufklärungs- sowie Vorsorgemaßnahmen und individuell angepasste Behandlungspläne gehören daher zu den Leitlinien im Umgang mit Osteoporose“, betont Dr. Achim Lüth, zertifizierter Osteoporose-Spezialist des DVO und Orthopäde in der Praxisklinik Zähringen, Freiburg. „Im besten Fall sollten schon junge Menschen darüber aufgeklärt werden, wie sich ihr Lebensstil auf die Knochengesundheit im Alter auswirkt.“ Darüber hinaus ermöglichen heutzutage verschiedene Therapiemaßnahmen Osteoporosepatienten ein aktives Leben mit der Krankheit.

Wenn Knochen ihren Halt verlieren
Unsere Knochen zeichnen sich als stabil, stark und belastbar aus. In ihrem Inneren bestehen sie jedoch aus einem schwammartigen Gerüst, umgeben von einer kompakten Schicht. Innerhalb von sieben Jahren erneuert sich dieses Gewebe grundlegend, wobei nur wenige Basisstrukturen erhalten bleiben. Bis zum 30. Lebensjahr finden dabei stetig aufbauende Prozesse statt, anschließend verlieren Knochen jedoch an Dichte. Somit steigt im Alter das Risiko, an Osteoporose zu erkranken. Verschiedene Ursachen erhöhen die Gefahr: Neben genetischer Vorbelastung trägt zum Beispiel auch ein ungesunder Lebensstil dazu bei, dass poröse Strukturen entstehen. „Da auch die weiblichen Sexualhormone maßgeblich zum Knochenaufbau beitragen, erkranken Frauen oftmals nach den Wechseljahren“, erklärt Dr. Lüth. „Bei Männern setzt der Testosteronmangel in späteren Jahren ein, daher erkranken sie zumeist erst ab einem Alter von 60 Jahren.“

Stabilität wiedererlangen
Auch wenn sich Osteoporose bisher nicht vollständig heilen lässt, die richtige Therapie beeinflusst den Krankheitsverlauf positiv. Um die Knochenmasse und
-festigkeit zu verbessern, gilt es, durch eine Kombination aus Ernährungsumstellung, sportlicher Aktivität und Medikamenten Knochenbrüche zu verhindern. Mithilfe von Sport bauen sich beispielsweise Muskeln auf, die den Halteapparat stützen. Zusätzlich sorgen in Milch und Fisch enthaltenes Kalzium und Vitamin D dafür, knochenaufbauende Prozesse anzukurbeln. Mithilfe sogenannter Bisphosphonate, die den Knochenabbau hemmen, lässt sich die Therapie dann medikamentös unterstützen. „Je nach Ausprägung und Fortschritt erarbeiten Ärzte für jeden einzelnen Patienten einen persönlichen Behandlungsplan.“

Gefahr: Wirbelkörperbruch
Kommt es trotz aller Maßnahmen zu einem Wirbelkörperbruch, klagen viele Betroffene über Schmerzen im Lendenwirbelsäulenbereich. Oftmals gehen Patienten dann mit einem nach vorn gebeugten Rücken und verlieren an Körpergröße. Mithilfe der sogenannten Radiofrequenz-Kyphoplastie (RFK) steht jedoch ein schonendes Verfahren bereit, das gebrochene Wirbel sehr gezielt und substanzerhaltend wieder aufrichtet. „Dabei injizieren wir über eine kleine Kanüle neuartigen Knochenzement“, erläutert der Experte den Eingriff, der so klein ist, dass er ohne Narkose erfolgen kann. „Unter Einstrahlung von Radiofrequenzenergie härtet die zähflüssige Masse direkt an Ort und Stelle aus, ohne umliegendes Gewebe zu beschädigen.“ Vorteil für Osteoporosepatienten: Die Wirbelsäule erhält neue Stabilität, Patienten spüren sofort eine Linderung und kehren schmerzfrei in ihren Alltag zurück.


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