Umgang mit Demenzkranken in der Sterbephase

Wer einen Demenzkranken als Angehörigen gehört, sollte sich möglichst früh damit beschäftigen, dass diese Krankheit über kurz oder lang zum Tod führen wird. Allerdings sollte man grundsätzlich zwischen der eigentlichen Sterbephase und der Zeit davor unterscheiden. Unmittelbar vor dem Tod hat der körperliche Zustand des Betroffenen einen derart schlechten Zustand erreicht, dass das Sterben nur noch begleitet werden kann. In dieser Phase werden von Ärzten oft sehr starke Medikamente verabreicht, sodass es nicht einfach ist, sich mit diesem Bild vor Augen von einem nahen Angehörigen zu verabschieden.

In dem Zeitraum vorher ist es hingegen geboten, das Leben des Demenzkranken zu begleiten und möglichst schön zu gestalten. Aufgrund des Charakters dieser Krankheit kann sich diese Phase durchaus über einige Jahre hinziehen, in der ein Patient nach und nach immer mehr geistige Fähigkeiten verliert. Dieser Zeitraum ist für viele Angehörige schrecklich, da sie ein anderes Bild von einem geliebten Menschen vor Augen haben und nicht wollen, dass dieses Bild sich aufgrund der Krankheit ändert.

Besonders die Würde eines Menschen sollte selbst dann gewahrt werden, wenn er bereits schwer an Demenz erkrankt ist. Um die Sterbephase möglichst würdevoll zu gestalten, müssen die individuellen Bedürfnisse des Patienten in den Vordergrund gestellt werden. Vor allem geht es darum, die Lebensqualität, die der Betroffene noch hat, zu sichern und die körperlichen Beschwerden so weit es geht zu lindern. Gleichzeitig haben auch Demenzkranke in der Regel ein Bedürfnis nach Geborgenheit, obwohl sie dieses nicht immer so klar artikulieren können.

Dieses Bedürfnis bemerkt man jedoch schnell, wenn man den Patienten berührt oder in den Armen hält. Allein die Anwesenheit eines Menschen sowie der Aufenthalt in einer gewohnten Umgebung sorgen dafür, dass sich der geistige Zustand wenigstens für den Moment ein wenig verbessert. Selbst in der Sterbephase sollte man sämtliche Formen der Kommunikation nutzen. Ein Patient versteht oft nicht mehr den Sinn der Worte, wenn er unter schwerer Demenz leidet, somit wird die nonverbale Kommunikation immer wichtiger.

Trotz der verminderten geistigen Leistungsfähigkeit bleibt die emotionale Fähigkeit, Erlebnisse aufzunehmen, bis zum Tod erhalten. Selbst in der Sterbephase reagieren Demenzkranke deshalb auf den Tonfall oder die Lautstärke einer Stimme. Diese Reaktionen können durchaus subtil ausfallen, nichtsdestotrotz sind sie nicht zu vernachlässigen.

Ein wichtiges Problem ist die Behandlung von Schmerzen. Menshen, die unter schwerer Demenz leiden, sind oft nicht mehr in der Lage, die Art dieser Schmerzen zu artikulieren. Beobachtungen von Gestik und Mimik des Betroffenen sind deshalb besonders in der Sterbephase, in der die Schmerzen besonders groß werden, sehr wichtig. Auf diese Weise ist man in der Lage, mit Medikamenten für eine gewisse Linderung zu sorgen und dem Patienten, der kaum noch aus dem Bett aufstehen kann, zumindest ein wenig Würde zu erhalten.

Alles in allem gibt es also eine ganze Reihe von Dingen, die man beachten sollte, wenn Demenzkranke in der unmittelbaren Sterbephase sind. Im Internet findet man dazu eine ganze Reihe weiterer Informationen. Curendo.de gibt Ratschläge, wie man einem Angehörigen helfen kann, zudem findet man auf dieser Seite auch Hinweise für das Leben nach dem Tod des Angehörigen.