Thermische Sanierung verringert CO2-Emissionen und spart bares Geld

Blachfellner, Schmalz, Strebl und Tschulik freuen sich über die Einsparungen des Best-Practice Betriebes Möbi und radeln mit dem umwelt service salzburg für den Umweltschutz

Am Donnerstag, 20. September 2012, tritt das umwelt service salzburg gemeinsam mit Vertretern seiner Träger kräftig in die Pedale und zeigt, wie man zum Umweltschutz beitragen und gleichzeitig Geld und Energie sparen kann. Das Ziel der umwelt service salzburg-Radtour 2012 ist die Möbi Wohndiskont GmbH, ein Best-Practice-Unternehmen für Energieeffizienz in Salzburg.

Die weltweiten CO2-Emissionen stammen zu je einem Drittel aus den Bereichen Mobilität, Industrie und Gewerbe sowie Gebäude und Raumwärme. Eine besonders effiziente Maßnahme, um die Emissionen und den Energieverbrauch bei Gebäuden zu verringern, sind thermische Gebäudesanierungen. In jedem Maßnahmenkatalog für den Klimaschutz, von Kyoto über EU 20/20/20 bis zu Salzburg 2050, findet sich daher das Ziel, die Sanierungsrate bei privaten und betrieblichen Gebäuden auf mindestens 3 Prozent zu erhöhen. Grund dafür ist vor allem die sehr lange anhaltende Wirkung der thermischen Gebäudesanierungen.

Unter thermischer Gebäudesanierung versteht man unterschiedliche Maßnahmen, die den Wärmeaustausch zwischen Innen- und Außenräumen minimieren. So wird weniger Energie benötigt, um die Temperaturdifferenz zwischen innen und außen aufrecht zu erhalten. Als Beispiele für Maßnahmen der thermischen Gebäudesanierung gelten zum Beispiel die Dämmung der Kellerdecke, des Dachs bzw. der obersten Geschossdecke sowie der Außenwände, der Austausch der Fenster, Beschattungssysteme oder automatisierte Wohnraumlüftung.

Landesrat Walter Blachfellner:
Energieeffizienz für den Klimaschutz und künftige Generationen

Energie einzusparen und richtig einzusetzen ist für den Umwelt- und Klimaschutz besonders wichtig und wirkt sich auch positiv auf das Unternehmensbudget aus. „Zudem sind fortschrittliches und damit umweltorientiertes Denken und Handeln ein Gewinn für künftige Generationen", betont Umweltschutzreferent Landesrat Walter Blachfellner. Die geförderte Beratung „Energie-Check" hat sich mit rund 160 Anmeldungen jährlich zu einem der wichtigsten Angebote des umwelt service salzburg entwickelt. „Wir freuen uns über diese Entwicklung und unterstützen mit dem Förderprogramm 'Klima- und Umweltpakt des Landes Salzburg', kurz KLUP genannt, Unternehmen, Einrichtungen der öffentlichen Hand und Gebietskörperschaften, gemeinnützige Vereine aber auch Privatpersonen dabei, energieeffizient zu handeln. Auch die Möbi Wohndiskont GmbH hat diese Förderung für seine thermische Gebäudesanierung erhalten“, freut sich Umweltschutzlandesrat Blachfellner.

Salzburg 2050 – Maßnahmenplan zur Erhöhung der Energieeffizienz und Energieautonomie
Erhöhung der Energieeffizienz, Klimaschutz und Luftreinhaltung im Bundesland Salzburg stehen im Mittelpunkt des umfangreichen Maßnahmenplans "Salzburg 2050 – klimaneutral.energieautonom.nachhaltig", welcher vom Energie- und Umweltschutzressort des Landes gemeinsam mit Fachexperten der betreffenden Abteilungen ausgearbeitet wurde. „Unsere – zugegeben durchaus ehrgeizigen – Ziele sind, dass die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 um 30 Prozent verringert werden und 50 Prozent der Energie in Salzburg durch erneuerbare Energieträger gewonnen und weitere Energieeffizienz-Maßnahmen umgesetzt werden. 2050 soll Salzburg dann energieautonom sein. Von diesem Maßnahmenkatalog sollen die Menschen, die Umwelt und das Klima, aber auch der Arbeitsmarkt und die Wirtschaft profitieren", so Blachfellner. Dieses Maßnahmenprogramm enthält unter anderem einen zeitlich begrenzten Sanierungszuschuss für (thermisch) ineffiziente Wohngebäude, einen HeizungsCHECK+ für Wohngebäude,
die Förderung und Qualitätssicherung bei Wärmepumpen, die energetische Optimierung von Wasserkraftwerken, eine Solarkampagne, die Baulandausweisung in Gunstzellen der Raumordnung,
eine Radverkehrsoffensive sowie Anreize für alternative Antriebe durch verbesserte Förderbedingungen usw.

Wirtschaftskammer-Präsident Julius Schmalz:
Mit thermischer Sanierung Betriebskosten senken und Umwelt schonen

Energiekosten werden oft fälschlicherweise mit Stromkosten gleichgesetzt. Aber der Energieverbrauch umfasst nicht nur den Stromverbrauch, sondern auch den Energieverbrauch für die Heizung. Dieser ist in der Regel höher als der Energieverbrauch für Strom. „Daher sind Investitionen in eine umfassende thermische Gebäudesanierung ein entscheidender Wettbewerbsvorteil: Unternehmen senken den Energieverbrauch und somit die Kosten dauerhaft, darüber hinaus schonen sie die Umwelt“, erläutert Wirtschaftskammer-Präsident KommR Julius Schmalz.

Sanierungsrate bei Betrieben durch Fördergelder steigern
„Mit der Bundesförderung der thermischen Gebäudesanierung 2012 in der Höhe von 100 Millionen Euro wird eine wichtige Forderung der Wirtschaftskammer Österreich erfüllt: Sanierungen von Wohngebäuden werden mit 70 Millionen Euro unterstützt, die von Betriebsgebäuden mit 30 Millionen. Die Sanierungsrate ist bei Unternehmen aber immer noch zu gering. Sie soll von derzeit 1,2 Prozent auf 3 Prozent pro Jahr gehoben werden. Damit das gelingt, soll das jährlich dafür vorgesehene Fördergeld von 100 Millionen Euro ab 2015 auf 300 Millionen Euro aufgestockt werden“, berichtet Schmalz und fährt fort: „Jeder Fördereuro für thermische Gebäudesanierung kommt doppelt zum Staat zurück: durch die Schaffung von Arbeitsplätzen, regionale Wertschöpfung und Steuereinnahmen.“

Michael Strebl, Geschäftsführer Salzburg Netz GmbH, Salzburg AG:
Zuerst die Gebäudehülle thermisch sanieren, dann die Heizung anpassen

Um in einem Betrieb Energie zu sparen, muss man zunächst möglichst wenig Energie verbrauchen. Dies geschieht unter anderem durch eine optimale thermische Gebäudehülle. Erst dann sollte man sich um die Energiebereitstellung kümmern, also die Heizungsanlage richtig dimensionieren. „Allein durch die Sanierung der obersten Geschossdecke und der Kellerdecke sparen Unternehmen rund ein Drittel der Heizkosten. Es gilt, das Geld zielgerichtet einzusetzen: Erst das Gebäude umfassend sanieren, um den Energieverbrauch zu senken und dann das Heizungssystem daran anpassen – und nicht umgekehrt“, weiß Strebl und fügt hinzu: „Auch die Salzburg AG überlegt thermische Sanierungen. Derzeit werden die Gebäudehüllen von zehn Gebäuden der Salzburg AG durch umwelt service salzburg Energiechecks analysiert.“

Einmal investieren, dauerhaft sparen
Die Amortisationszeiten von Maßnahmen zur Energieeffizienz sind sehr unterschiedlich. Einige Sofortmaßnahmen rechnen sich innerhalb eines Jahres wie zum Beispiel die Standby-Killer der Salzburg AG aber auch andere Verhaltensänderungen wie die richtige Lüftung. Denn auch ein gut isoliertes Gebäude wird mit der falschen Belüftung ineffizient. Thermische Gebäudesanierungen hingegen rechnen sich erst nach zehn bis 15 Jahren. „Auch wenn diese Amortisationszeiten lang erscheinen, die Energiekosten steigen und somit werden die tatsächlichen Amortisationszeiten in jedem Fall kürzer sein als die berechneten“, erklärt Strebl und fügt hinzu: „Die Investitionen rechnen sich langfristig, denn durch thermische Gebäudesanierung sparen Unternehmen jährlich Heizkosten von mehreren Tausend Euro. Denn Energieeffizienz heißt für uns, die richtige Energie vernünftig einzusetzen.“

Andreas Tschulik, Lebensministerium:
Sanierungsoffensive 2012 für den Klimaschutz

Im Rahmen der Sanierungsoffensive 2012 fördert die Bundesregierung die thermische Gebäudesanierung von Betrieben, die älter als 20 Jahre sind, mit 30 Millionen Euro. Ziel dieser Förderungsaktion ist es, effiziente Klimaschutzprojekte zu unterstützen und einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung von CO2-Emissionen zu leisten. Abgewickelt wird die Förderaktion von der Kommunalkredit Public Consulting GmbH (KPC).

Auf Details achten um Höchstförderung zu bekommen
„Der Förderantrag und auch die Förderzusage müssen vor Baubeginn erfolgen“, betont DI Andreas Tschulik, Leiter der Abteilung Betrieblicher Umweltschutz und Technologie im Lebensministerium, und erklärt: „Die Höhe der Förderung orientiert sich an der Sanierungsqualität sowie an der erreichten Senkung des Heizwärme- und Kühlbedarfs und beträgt bis zu 35 Prozent der förderfähigen Kosten.“ Um eine 15-prozentige Förderung zu erhalten, muss der Heizwärmebedarf halbiert werden. Die Mindestanforderungen für eine Förderung von 35 Prozent sind, dass der Heizwärmebedarf gegenüber den Grenzwerten der OIB-Richtlinie um 45 Prozent gesenkt und der Kühlbedarf um 30 Prozent verringert wird. Einen Förderzuschlag von bis zu 10 Prozent gibt es für die Nutzung von Dämmstoffen mit österreichischem Umweltzeichen oder von Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen. Zusätzlich gibt es einen Bonus für weitere Maßnahmen zum Energiesparen, wie beispielsweise Holzheizung, Fernwärmeanschluss und LED-Beleuchtungssysteme.

Das Programm Musterhaussanierung 2012 des Klima- und Energiefonds der österreichischen Bundesregierung fördert ebenfalls umfassende Sanierungsprojekte von betrieblich genutzten und öffentlichen Gebäuden.

Johann Niedermayer, Geschäftsführer Möbi Wohndiskont:
Umweltschutz rechnet sich für Möbi

„Die aktive Beteiligung am Umweltschutz macht uns Freude und rechnet sich auch für das Unternehmen“, erzählt Johann Niedermayer, Geschäftsführer der Möbi Wohndiskont GmbH.
Der Salzburg Möbeldiscounter Möbi gilt als Niedrigenergiegebäude und ist ein Best-Practice-Beispiel für Energieeffizienz. Längere Amortisationszeiten waren für Niedermayer kein Gegenargument: „Ich mache das für meine Familie und die Umwelt. Unser heutiges Handeln darf nicht zu Lasten nachfolgender Generationen gehen“, verdeutlicht er die Philosophie seines Familienbetriebs, die nicht nur auf kurzfristigen Verkaufserfolg ausgerichtet ist.

Möbi reduzierte Energiekosten um 8.280 Euro pro Jahr
Durch die thermische Gebäudesanierung, die Erneuerung der Heizanlage (Brennwerttechnik, drei Hocheffizienzpumpen statt vier ineffizienter, Steuerung, hydraulische Einregulierung) und die richtige Nutzung des Wärmeertrags der Besucher spart Möbi rund 90 Prozent der Heizenergie. Die Fläche von 3.260 m², das entspricht 15 Einfamilienhäusern, wird mit nur 10.600 Kilowattstunden geheizt. Vor der Sanierung waren es 156.000 Kilowattstunden und 8.000 Euro. Durch die Hocheffizienzpumpen und die Heizungs-Steuerung verringerte Möbi den Stromverbrauch außerdem um 5.300 Kilowattstunden. „Wir sparen jährlich 7.680 Euro an Heizkosten und 600 Euro an Stromkosten“, freut sich Niedermayer. Die Umwelt profitiert von einer jährlichen CO2-Einsparung von 30 Tonnen. Für diese beachtlichen Leistungen erhält Möbi Wohndiskont über KLUP und KPC Fördergelder von rund 70.000 Euro.

Umstellung auf LED-Technik ermöglicht Einsparung von rund 60.000 kWh/a
Die Werbebeleuchtung an der Außenfassade wurde bereits auf LED-Technik umgestellt. Dadurch werden jährlich 18.000 Kilowattstunden und somit weitere 2.000 Euro gespart. Möbi plant bereits zusätzliche Maßnahmen: Die Beleuchtungsanlagen in den Verkaufsräumen und im Lager sollen erneuert werden. Gemeinsam mit dem umwelt service salzburg-Berater Franz Frauenschuh möchte Niedermayer nicht nur die Leuchtmittel tauschen, sondern das gesamte Leuchtsystem erneuern, also auch die Leuchten und die Lichtsteuerung. Dadurch könnte Möbi noch einmal beachtliche 41.000 Kilowattstunden im Jahr sparen. Außerdem plant der Salzburger Möbeldiskont für 2013 den Einbau einer sieben bis neun kWp-Photovoltaik-Anlage. Der Förderantrag ist bereits gestellt. Niedermayer ist begeistert: „Die geplante Photovoltaik-Anlage wird den Strombedarf für Beleuchtung nahezu zu 100 Prozent abdecken. So sparen wir Kosten und schonen die Umwelt.“

Durch qualifizierten Energieberater zum energieeffizienten Betrieb
Der umwelt service salzburg-Berater Franz Frauenschuh von EBS Energieoptimierung berät Möbi seit 2010 bei seinen Maßnahmen zur Energieeffizienz und freut sich über die Erfolge: „Das Best-Practice-Beispiel Möbi zeigt anschaulich, wie viel Energie gespart werden kann, wenn das gesamte Energiesystem eines Unternehmens konsequent und nachhaltig optimiert wird. Die meisten Energiekosten verursachten bei Möbi die Bausubstanz, die Fensterflächen, die Heiztechnik sowie die Beleuchtungsanlage – und genau in diesen Bereichen waren die empfohlenen Energieeffizienz-Maßnahmen besonders effektiv.“

Martin Grießner, Leiter umwelt service salzburg:
Thermische Sanierung – erfolgreiches Beratungsangebot

Die Erfolgszahlen des umwelt service salzburg beweisen: Umwelt-Bewusstsein sowie Umwelt-Investitionen steigen. Salzburger Unternehmen, Gemeinden und sonstige Institutionen sparen durch Beratungen des umwelt service salzburg beachtliche Mengen an Energie und rund 15 Millionen Euro Betriebskosten jährlich. Thermische Gebäudesanierungen sind ein wichtiger Bestandteil der umwelt service salzburg-Beratungen, sie machen rund 50 Prozent der Energieberatungen aus.

umwelt service salzburg hilft die optimalen Förderungen zu erhalten
Unterschiedliche Institutionen, vor allem das Lebensministerium, aber auch das Wirtschafts- und das Verkehrsministerium sowie das Land Salzburg, stellen viel Geld für die Förderung von Investitionen in den Umweltschutz zur Verfügung. Allerdings kennen bei solchen Investitionsförderungen nur Experten alle Details. Diese Details sind es aber, die über die Höhe der Förderung entscheiden. Mit der Unterstützung eines umwelt service salzburg-Beraters erhalten Unternehmen die maximalen Förderungen – meist mehr als wenn sie die Förderung selbst beantragen. So werden Laien beispielsweise schon in der dritten Zeile des Datenblattes für die Fördereinreichung zur thermischen Sanierung mit Fachausdrücken konfrontiert, die ihnen nicht geläufig sind. „Für unsere kompetenten umwelt service salzburg-Berater gehört die Fördereinreichung zum Alltag. Sie wissen, wo und wie man für die Förderung von Umwelt-Maßnahmen ansuchen und auch wie man Umwelt-Maßnahmen umsetzen muss, damit sie optimal gefördert werden. Daher sollte man vor der Planung eines Energieeffizienz-Projekts immer einen umwelt service salzburg-Berater kontaktieren“, empfiehlt Dr. Martin Grießner, Leiter des umwelt service salzburg.

Daten und Fakten umwelt service salzburg
Das eigenständige umwelt service salzburg organisiert und fördert unabhängige Umweltberatungen für Unternehmen und Gemeinden in den Bereichen Energie, Mobilität, Abfall- und Ressourcenmanagement sowie Umweltmanagement. Als einzige Institution im Bundesland übernimmt das umwelt service salzburg 50 Prozent der Kosten für Umweltberatungen. Getragen wird dieses Kooperationsprojekt von Land Salzburg und Wirtschaftskammer Salzburg, der Salzburg AG und dem Lebensministerium.

Seit 2003 wurden ca. 1.800 Maßnahmen geplant und umgesetzt, damit wurden Investitionen von rund 143 Millionen Euro im Bundesland Salzburg ausgelöst. Pro Jahr werden 16,03 Gigawattstunden Energie gespart. Mit dieser Menge könnte man ein durchschnittliches Salzburger Einfamilienhaus 10.700 Jahre beheizen. Zudem werden jährlich 45.000 Tonnen CO2 eingespart – das entspricht einer 9000-fachen Erdumrundung mit einem sparsamen PKW.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Dr. Martin Grießner
Telefon: 0662/8888-438
martin.griessner@umweltservicesalzburg.at
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