Was ist das Besondere an einem Passivhaus?
Pressetext verfasst von Durchblickvideo am Mo, 2012-06-25 13:29.Die meisten Leute glauben, das Besondere an einem Passivhaus sei, dass es ganz ohne Heizung auskommt. Das ist falsch, sogar in zweierlei Hinsicht: Erstens braucht auch ein Passivhaus an den besonders kalten Wintertagen eine Heizung. Zweitens ist das das Besondere am Passivhaus auch nicht allein der niedrige Heizwärmebedarf.
Ein Passivhaus kommt zwar beinahe ohne Heizung aus. Durch seine extrem gedämmte Außenhülle kann in der kalten Jahreszeit nur sehr wenig Wärme nach außen entweichen. Die kompakte, wärmebrückenfreie und luftdichte Bauweise sowie die Dreifachverglasung der Fenster mit gedämmten Rahmen tun das Ihre dazu.
Das eigentlich Besondere am Passivhaus ist seine exzellente Bauqualität. Denn ohne die erforderliche, sehr strenge Qualitätskontrolle würde ein Haus niemals diese hervorragenden Energiewerte erreichen.
Schließlich sorgen seine Konstruktion und seine hohe Bauqualität dann dafür, dass die Bewohner fast nicht mehr aktiv heizen müssen. Um das zu garantieren, muss die äußere Hülle, also alles am Haus, was mit Erdreich oder Außenluft in Verbindung kommt, besonders gut gegen Kälte gedämmt sein. So verliert es im Winter nur noch sehr wenig Wärme nach außen. Je besser das gelingt, desto weniger muss man nachheizen, um es innen angenehm warm zu halten.
Für ein Passivhaus ist eine kompakte Bauweise wichtig, also eine Hausform, die möglichst geradlinig ist und kaum noch Vor- und Rücksprünge hat. Außerdem beachten die Handwerker die besonders hochwertige Bauausführung der Außenhaut: Sie muss luftdicht und frei von Wärmebrücken sein. Darüber hinaus baut man Fenster mit Dreifachverglasung und speziell gedämmten Rahmen ein.
Den noch verbleibenden Wärmebedarf kann es zu einem großen Anteil über solare Gewinne decken. Daher rührt übrigens der Name des Passivhauses: Es nutzt Sonnenwärme und Abwärme auf passive Weise, also nur konstruktiv und ohne Technik einzusetzen. Da es große Fenster nach Süden und Kleine nach Norden hat, kann es im Winter Sonnenwärme einfangen und damit einen „Wärmegewinn“ erzielen. Dabei können selbst kleinste Wärmeeinheiten, die von Personen und von Haushaltsgeräten ausgehen, noch mit zum Temperieren verwendet werden.
In den kalten Wintermonaten bleiben letztlich einige Tage oder Wochen, in denen all diese Maßnahmen immer noch nicht genügen: Diesen äußerst kalten Perioden muss ein Passivhaus dann mit einer Zusatzheizung begegnen.
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Über Durchblickvideo
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Branche
Architekt Christoph Blumenthal ist Autor des großen Heizungsratgebers „Baukompass Heizung und Energie“. Vor der Veröffentlichung des Buches im November 2011 war er bereits 15 Jahre als Planer und Projektleiter tätig., Neben seiner Arbeit als Architekt gibt er Bücher, Videos und Seminare heraus, die Bauherren und Fachleuten helfen, ihr Bauwissen zu vertiefen. Eine verständliche Sprache auch für Nichtfachleute und die praktische Anwendung dieses Wissens stehen für ihn immer im Vordergrund.