Biokratie-Preis für umweltrechtliche Forschung in Hamburg verliehen

Dr. Angela Schwerdtfeger und Prof. Dr. Jan-Hendrik Dietrich wurden heute mit dem Biokratie-Preis der Forschungsstelle Umweltrecht an der Universität Hamburg ausgezeichnet. Der Hamburger Unternehmer und Umweltpionier Dr. Georg Winter stiftete den mit 14.000 Euro dotierten Forschungspreis für die besten wissenschaftlichen Arbeiten über Mitwirkungsrechte der Natur.Bei der Preisverleihung im Gästehaus der Universität hielt der bekannte Physiker und Naturphilosoph Prof. Dr. Klaus Michael Meyer-Abich die Festrede.

Wie können die Rechte der Natur angesichts von Klimawandel, Artensterben und Umweltzerstörung geschützt und nachhaltig verbessert werden? Diese Fragestellung umweltrechtlicher Forschungen zieht sich wie ein roter Faden durch die jetzt mit dem Biokratie-Preis ausgezeichneten Dissertationen von Angela Schwerdtfeger und Jan-Hendrik Dietrich.

Schwerdtfeger untersucht den Einfluss der völkerrechtlichen Vorgaben der Aarhus-Konvention auf das Klagerecht von Umweltverbänden und Einzelpersonen im deutschen Verwaltungsrechtsschutz. Dietrich hat den problematischen Zielkonflikt zwischen Umweltschutz und Landesverteidigung mit militärisch bedingten Umweltbelastungen in seiner Doktorarbeit an der Universität Hamburg analysiert unter dem Titel "Landesverteidigung in den Grenzen der Umweltpflichtigkeit".

„Die beiden Forschungsarbeiten behandeln Schritte auf dem Weg zur staatlichen Anerkennung und zur gesellschaftlichen Wahrnehmung der Rechte der Natur", erklärte der Festredner Prof. Dr. Klaus Michael Meyer-Abich. Worin die Rechte der Natur letztlich bestehen sollen und was sie schützen, war der Gegenstand seines Vortrags. „Wir wahren die Menschenwürde nur dann, wenn wir auch für die Würde und die Rechte der Natur eintreten“, erläutert

Dr. Georg Winter seine Motivation, den Biokratie-Preis zu stiften. Dr. jur. Georg Winter gilt als Pionier für umweltbewusstes Management. Ab 1972 hat er ein integriertes System umweltorientierter Unternehmensführung entwickelt und umgesetzt (Winter-Modell). 1984 initiierte er mit gleich gesinnten Unternehmern den Bundesdeutschen Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management B.A.U.M. e.V., der heute mit mehr als 450 Mitgliedsunternehmen der europaweit größte Verband seiner Art ist. 1991 gründete Winter das Internationale Netzwerk für umweltbewusstes Management INEM e.V., das die Umweltaktivitäten von über 20 Wirtschaftsverbänden aus zahlreichen Ländern vernetzt. Dr. Georg Winter ist Mitglied des Vorstands des Vereins zur Förderung der umweltrechtlichen Forschung e.V., der die Arbeit der Forschungsstelle seit 1989 unterstützt.

Die Forschungsstelle Umweltrecht, die von Prof. Dr. Ivo Appel, Prof. Dr. Wolfgang Hoffmann-Riem, Prof. Dr. Hans-Joachim Koch und Prof. Dr. Ulrich Ramsauer getragen wird, widmet sich seit über 20 Jahren der problemorientierten Erforschung und Fortentwicklung des umweltrelevanten Rechts aus interdisziplinärer Perspektive. Dabei spielt die internationale Dimension des Umweltvölkerrechts eine ebenso wichtige Rolle wie die Zusammenarbeit mit umweltschutzrelevanten Fachwissenschaften.

Zu den Aktivitäten gehören Lehrveranstaltungen, Symposien, Fachseminare, Kolloquien und Expertenseminare. Zudem gibt die Forschungsstelle die Schriftenreihe „FORUM Umweltrecht“ mit Beiträgen, Dissertationen und Habilitationsschriften zu umweltrechtlichen Themen heraus.

www.forschungsstelle-umweltrecht.de/

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