Der neue Lückenfüller, das Implantat in der Zahnmedizin

Nach Extraktionen von Zähnen ist es dringend notwendig, diese Lücke wieder zu schließen. Eine Zahnlücke sieht nicht nur ästhetisch unschön aus, sondern zieht auch schwerwiegende Folgen nach sich. Die angrenzen Zähne kippen in die Lücke, die Antagonisten, das sind die Zähne im gegenüberliegenden Kiefer, haben keinen Halt mehr und werden immer länger. So kommt der gesamte Kauapparat aus dem Gleichgewicht. Außerdem wird der Bereich im Kiefer durch den fehlenden Zahn nicht mehr stimuliert und baut sich allmählich ab. Das hat oft weiteren Zahnverlust zur Folge.

Zahnlücken können mit festem oder herausnehmbarem Zahnersatz geschlossen werden. Am komfortabelsten für den Patienten ist der feste Zahnersatz. Er verfügt über die gleichen Eigenschaften wie die natürlichen Zähne und ist von ihnen von Laien optisch kaum zu unterscheiden. Eine Grundlage für einen festen Zahnersatzes ist das Implantat. Implantate dienen dem Ersatz einzelner Zähne, Brückenpfeiler für den Ersatz mehrerer Zähne oder auch als Grundlage für den Halt ganzer Kieferbereiche. Detaillierte Informationen über die Implantatprothetik erhalten Sie bei Dental Online College.

Implantate haben im Querschnitt eine kreisrunde Form, ähnlich der natürlichen Zahnwurzel und werden direkt in den Kiefer eingeschraubt. Man nennt diese Form rotationssymmetrisch oder Schraubenimplantat. Für das Material der neuen Zahnwurzel kommen zwei Materialien in Frage. Die meisten Implantate bestehen aus Reintitan. Titan ist äußerst bruchfest, elastisch und heilt ohne allergische Reaktionen fest in den Knochen ein. Das Implantat kann dort Jahre und Jahrzehnte verbleiben. Als weiteres Material kann Keramik gewählt werden. Weiße Keramik, auch Zirkon genannt, ist allerdings spröder als Titan, so dass sie bei Überbelastung brechen kann. Für den Ersatz von Oberkieferfrontzähnen ist es aber dennoch empfehlenswert. Manchmal ist es möglich, dass sich unter der neuen Zahnkrone das Zahnfleisch zurückbildet. Besteht das Implantat dann aus Titan, werden dunkle Bereiche am Zahnhals sichtbar. Besteht das Implantat aber aus Zirkon, ist dieser Bereich weiß, ein optisches Plus.

Unter lokaler Betäubung werden die Implantate vom Kieferchirurgen direkt in den Knochen eingeschraubt. Dort heilen sie in kurzer Zeit ein und können nach ca. 20 bis 24 Wochen belastet werden. Nun ist es Zeit für die Überkonstruktion, den eigentlichen Zahnersatz. In Zusammenarbeit mit einem zahntechnischen Labor fertigen der Zahnarzt und der Zahntechniker in verschiedenen Arbeitsgängen Ihren neuen Zahn an. Dieser wird dann entweder auf die künstliche Zahnwurzel, das Implantat, aufgeklebt oder aufgeschraubt.

Für fast jeden Patienten gibt es ein Implantat, das genau an seine Kiefersituation angepasst ist. Chirurgen können heute aus 200 bis 300 Implantatformen von etwa 80 Herstellern auswählen und so das beste Implantat für ihren Patienten finden.