Abwärtstrend bei den Tagesgeldzinsen – Anleger sollten gezielt auswählen

In den letzten Wochen gab es einen deutlichen Abwärtstrend bei den Tagesgeldzinsen. Der durchschnittliche Wert liegt nun nur noch knapp über dem Leitzins der EZB.
Die Royal Bank of Scotland zum Beispiel senkte um einen Prozentpunkt von 2,7 % auf 2,6 %. Bei der Ing DiBa erhalten Neukunden anstatt 2,5 % nur noch 2,25 %. Die Denizbank senkte den Zinssatz von 2,75 % auf 2,6 % und die Autobanken VW Bank und Audi Bank verzinsen für Bestandskunden Einlagen über 50.000 € nur noch mit 1,5 Prozent.
Ein Grund für diese Entwicklung dürfte in der großzügigen Kreditpolitik der EZB liegen, bei der sich die Privatbanken im März 2012 nahezu unbegrenzt mit frischem Geld versorgen konnten. Zum aktuellen Leitzins von nur einem Prozent wurden ungefähr 1000 Milliarden Euro ausgeteilt, mit denen die Banken 3 Jahre wirtschaften können bis zur Fälligkeit.
Weil die Banken nun so gut versorgt sind für die nächsten Jahre, sind sie nicht mehr so dringend auf das Geld der Privatanleger angewiesen und senken die Zinsen. Wer mehr als die aktuelle Inflationsrate von 2,2 Prozent Rendite erhalten möchte, muss nach guten Angeboten suchen.
Die Barclays – Bank beispielsweise hat ihren Zinssatz von aktuell 2,5 % an den EZB-Leitzins gekoppelt. Da hier kaum noch mit einer weiteren Absenkung zu rechnen ist, dürften Anleger sicher gehen, dass die Marke gehalten wird. Und sollte der Leitzins wieder steigen, klettert der Tagesgeld-Zinssatz beim Angebot LeitzinsPlus immer im gleichen Verhältnis mit.
Einige ausländische Anbieter wie die holländische MoneYou oder die russische VTB Bank haben die Spitzenzinssätze von 2,75 % bzw. 2,7 % noch nicht abgesenkt. Da die Einlagen bei diesen Instituten genauso abgesichert sind wie bei einheimischen Banken, können Anleger hier risikolos noch Spitzenzinssätze weit über der Inflationsrate bekommen.

Quelle: www.tagesgeld-angebote-vergleich.de