Unsere Schulmedizin - Die einzig wahre Wissenschaft?

Preetz. René Gräber, Heilpraktiker mit eigener Praxis, hat einen rund 40 Seiten umfassenden Report veröffentlicht. Der Titel lautet: "Unsere Schulmedizin - die einzig wahre Wissenschaft?"

In diesem Report befasst sich der Heilpraktiker zunächst eingehend mit dem Begriff der "Schulmedizin" und was sich dahinter verbirgt. Diese Bezeichnung werde von manchen abwertend gebraucht, andererseits auch von vielen Menschen mit Hochachtung verwendet, weil darin Assoziationen wie Universitätsausbildung, Gelehrtheit und Forschung, sogar einer Form von „medizinischer Allwissenheit“ mitschwingen. Die Wahrheit dürfte, so Gräber, irgendwo der Mitte liegen.

Als Beispiele für "Schulmediziner", die am Anfang der Medizin als moderner Wissenschaft stehen, nennt Gräber unter anderem die beiden berühmten Wissenschaftler Louis Pasteur und Robert Koch. Die beiden waren Zeitgenossen und große Forscher, aber auch Rivalen auf ihrem Gebiet. Louis Pasteur entwickelte unter anderem den Impfstoff gegen die Tollwut und erfand das noch heute übliche Verfahren des "Pasteurisierens". Robert Koch entdeckte den Erreger der Turberkulose. Gräber betrachtet beide Wissenschaftler in seinem Report kritisch, erwähnt neben ihren Leistungen auch ihre Misserfolge und menschlichen Schwächen. Pasteur habe beispielsweise einen Kollegen um seinen Forscherruhm betrogen.
Grundsätzliche Probleme der Schulmedizin
Die Kritik an den beiden bekannten Schulmedizinern des 19. Jahrhunderts erweitert Gräber in seinem Report zu einer Gesamtkritik an der Schulmedizin. Viele Ergebnisse der schulmedizinischen Forschung seien nicht sicher überprüft oder auch gar nicht überprüfbar, denn die Medizin sei nunmal keine Naturwissenschaft. Insbesondere äußert der Verfasser Kritik gegenüber dem in der medizinischen Forschung üblichen Verfahren der "Doppelblindstudie", dem Versuch zur Feststellung der Wirksamkeit von Medikamenten. Bei solchen Studien wird einer Anzahl von Patienten ein Medikament (ein neu entwickeltes Medikament oder auch ein schon bekanntes) verabreicht, während eine Kontrollgruppe von Patienten ein "Placebo", d.h. ein unwirksames Scheinmittel erhält. Die Patienten wissen nicht, ob sie das Medikament oder das Scheinmittel bekommen, und die teilnehmenden Ärzte wissen ebenfalls nicht, ob und wem sie welches Präparat geben. Damit soll erreicht werden, dass weder Arzt noch Patient sich irgendwelche Wirkungen einbilden. Doch leider sind zuviele Studien fehlerbehaftet und zu sehr auf Statistik denn auf medizinische Langzeitbeobachtung ausgelegt. Außerdem wird der Wirksamkeit von Placebos, die mit Inhaltsstoffen wie Traubenzucker oder Pflanzenöl Nebenwirkungen hervorrufen, weiterhin zu wenig Bedeutung beigemessen. Eine ausführliche Erklärung findet sich im Schulmedizin-Report.

Weiterhin weist Heilpraktiker Gräber darauf hin, dass schon oft wissenschaftliche Studien gefälscht worden seien. Problematisch sei auch die gängige Praxis der Veröffentlichung von medizinischen Forschungsberichten. Solche Studien und Forschungsberichte werden heute üblicherweise in medizinischen Fachzeitschriften veröffentlicht, und was nicht in angesehenen Fachzeitschriften (z.B. "The Lancet") veröffentlicht wird, wird in den Fachkreisen kaum zur Kenntnis genommen. Gräbers Kritik zielt auf die Verfahren der Herausgeber der Fachzeitschriften, die - so Gräber - nach persönlichen Vorlieben oder in ökonomischem Interesse über Veröffentlichungen entscheiden.

Am Schluss des Reports folgen Ratschläge für Patienten. Gräber ermuntert die Patienten, kritisch zu sein und bei schweren medizinischen Problemen lieber eine zweite Meinung einzuholen. Patienten sollten auch eher die Medikamente nehmen, die schon länger auf dem Markt sind, als wenig erprobte Neuerscheinungen.

Interessierte Leser finden den Report unter http://renegraeber.de/Schulmedizin-Studien-Report.pdf