Kosten für Gas und Strom werden weiter steigen

Die Bezugspreise für Strom und Gas steigen Jahr für Jahr unaufhaltsam an. Es ist ein wiederkehrendes Ritual, dem keiner entkommen kann. Die Strom- und Gaslieferanten haben gerade erneut eine Erhöhung der Preise angekündigt. Neben rund 80 Gasanbieter sind auch über 100 Stromversorger in der Bundesrepublik ihrer Preispolitik treu geblieben und haben zum Jahreswechsel die Preise erhöht. Gegenüber dem Vorjahr ergeben sich so Preissteigerungen von 3,5 Prozent bei Strom und stolzen 6 Prozent für den Bezug von Gas. Es bleibt abzuwarten, dass auch die Anbieter, die bisher ihre Preise nicht angepasst haben, diese nun nach oben korrigieren werden.

Die Kosten für Gas und Strom werden weiter steigen, auch wenn einige Branchenriesen zumindest bis zum Ende der Heizperiode gesicherte Preise zusagen. Der Verlauf ist eindeutig, die Energiekosten kennen nur den Trend nach oben. Auch wenn der Aufwärtstrend aufgrund der Finanzkrise im Jahr 2008 kurzzeitig unterbrochen wurde, ist der Trend leider intakt.Während der Finanzkrise brach die Nachfrage ein, vor allem Gas war in großen Mengen verfügbar, da viele große Unternehmen als Abnehmer ausfielen. Daraufhin senkten einige Anbieter durchaus spürbar die Preise, während andere Versorger die geringeren Bezugspreise nicht an ihre Kunden weitergaben. Doch die Märkte drehen schnell und der steigende Nachfrage insbesondere aus den Schwellenländern wie China oder Indien lässt die Preise spürbar anziehen. Auch die in der Bundesrepublik eingeführte Energiewende lässt die Preise ansteigen. Die gesteigerte Nachfrage nach Rohstoffen sowie die Umlage für erneuerbare Energien sind die aktuellen Gründe für die gestiegenen Kosten. Um fast 60 Prozent sollen sich die Energiepreise bis zum Jahr 2020 erhöhen. Davon gehen einige Experten nach der aktuellen Marktsituation aus.

Bezogen auf einen Vier-Personen-Haushalt würde dies einer Preissteigerung von über 500 Euro pro Jahr bedeuten. Über 30 bis hin zu 40 Prozent Preissteigerung - davon spricht die Unternehmensberatung in ihrer Studie. Demnach soll alleine dem Gasmarkt schon turbulente Zeiten bevorstehen. Wegen der weltweiten Überkapazitäten soll dann allerdings eine kurzfristige Erholung des Gaspreises folgen, doch die Preise von heute werden schon bald als niedrig angesehen.

Die Bundesnetzagentur und Verbraucherschützer empfehlen den privaten wie geschäftlichen Konsumenten immer wieder einen Wechsel des Strom- und Gas-Anbieters. Leider scheuen gerade private Verbraucher diesen Schritt. Fast 43 Prozent aller privaten Haushalte war der Behörde zufolge im Jahr 2010 noch im Grundversorgertarif, der meist der teuerste Tarif der Versorger ist. Den Wechsel in einen günstigeren Tarif des lokalen Versorgers haben fast 41 Prozent der privaten Haushalte vollzogen. Nur 15 Prozent der Verbraucher hat zu einem günstigen Versorger gewechselt, teilte die Behörde mit. Somit wird verständlich, warum nicht nur die Branchenriesen ihre Preise beliebig erhöhen können. Durch die geringe Wechselzahl ist die Kundenzahl und somit die Einnahmequelle gesichert. Die Gründe, warum hauptsächlich die privaten Haushalte so zögerlich zu einem günstigen Anbieter von Strom und Gas wechseln, sind bekannt. Tarifdschungel, Kleingedrucktes aber auch die Befürchtung, im Konkursfalle des Anbieters ohne Energieversorgung dazustehen, sind die meistgeannten Gründe. Durch Preisvergleichsrechner, die im Internet zu finden sind, sind die Verträge übersichtlich tabellarisch dargestellt. Dort werden die Tarife der einzelnen Energieanbieter übersichtlich dargestellt. Die Kündigung und alle Wechselformalitäten übernehmen meist die neuen Anbieter aus aus Servicegründen. Die Ersparnis, die mehrere hundert Euro pro Jahr ausmachen kann, steht nur wenige Minuten Arbeit gegenüber.