Thomas Brown ist nicht zu fassen

Das neue eBook von Jason Born

Kurzbeschreibung:

Thomas Brown war ein Schwerkrimineller. Hunderte von Straften, von Autos knacken bis zu Einbrüchen, Tresore knacken und Kokain im großen Stil dealen, alles das schreibt man ihm zu. Doch die Polizei konnte ihm bis heute nie etwas beweisen. Thomas war ein smarter Typ, den jede Schwiegermutter gern für ihre Tochter hätte. Doch hinter dem smarten, lächelnden Gesicht, verbirgt sich ein eiskalter Typ. Hier ist seine Geschichte…

Leseprobe:

Mein Name ist Thomas Brown. Ich bin das, was sich Schwiegermütter wünschen, wenn sie mich sehen. Groß, mit guten Manieren und gutem Job. Gottseidank können sie nicht in mein Inneres schauen, dann würden sie anders urteilen, aber der Reihe nach. Ich wuchs in einem kleinen Ort im Harz auf. Der Ort war klein, die Schule war langweilig, und die Leute in dem Ort waren noch langweiliger, eine Situation zum weglaufen. Das tat ich auch, zweimal um genau zu sein. Das erste Mal hatte ich mit meinem Vater Streit, als ich dreizehn Jahre war. Ich packte eine Reisetasche, und fuhr mit meinem Fahrrad in den Harz.

Der Zeitpunkt war nicht günstig gewählt, denn es war Winter und der Schnee lag hoch im Wald. Schon am Abend war mein Ausflug beendet, ein Förster entdeckte mich, und brachte mich zurück zu meinen Eltern. Als ich das zweite Mal weglief, war ich fünfzehn Jahre. Wieder hatte ich Streit mit meinem Vater. Ich schnappte mir mein Fahrrad, und fuhr Richtung Hamburg. Nach vierzehn Stunden, kam ich morgens um fünf Uhr in den Vororten von Hamburg an, und hatte wieder Pech. Eine Polizeistreife entdeckte mich, brachte mich zum Revier, und meine Tante kam vorbei, um mich abzuholen.

Zwei Tage später war ich zurück bei meinen Eltern im Harz. Das Leben dort war eintönig. Das änderte sich erst, als ich sechzehn Jahre wurde. Ich lernte einen Typen kennen, Horst hieß er, und er war mir sofort sympathisch. Ich hatte gerade den Führerschein gemacht. Das kam ihm gelegen, denn er machte gerne Ausflüge, hatte aber kein Moped und auch keinen Führerschein. So machten wir dann mit dem Moped öfters Touren in die nähere Umgebung. Doch nur Ausflüge machen, das wurde uns auf Dauer zu langweilig.

Horst meinte, wir könnten uns unser Taschengeld aufbessern, wenn wir Autos aufbrechen würden. Ich war erst strikt dagegen, doch dann zeigte er mir auf einem Parkplatz, wie schnell man ein Auto aufbrechen konnte. Das hatte mich sofort in den Bann gezogen. Ich hatte mir das viel schwieriger vorgestellt. Ich merkte, dass er hiermit Erfahrung hatte, ich war dagegen noch ein Anfänger. Er zeigte mir, wie man bei verschiedenen Autotypen den Schraubenzieher ansetzen musste, um das Fenster aufzubrechen. Der Rest war ein Kinderspiel.

Wir verfeinerten unsere Methoden immer mehr. Ich lernte, dass man nur Bargeld klauen darf, alles andere könnte als Beweismaterial angesehen werden. Beim Geld ist das eben nicht der Fall. Jedes Wochenende fuhren wir in den Harz, weil dort viele Ausflügler aus dem Flachland kamen, um zu wandern. Ich wunderte mich oft, wie leichtsinnig viele waren. Die haben volle Geldbörsen ins Handschuhfach gelegt, und haben dann einen Ausflug gemacht. Nach einiger Zeit koordinierten wir unsere Raubzüge immer besser, einer stand Schmiere und passte auf, dass keiner von den Autoinsassen zurückkam, und der andere machte den Job.

Wenn jemand unerwartet zurückkam, dann warnten wir uns durch einen Pfiff, und die Aktion musste abgebrochen werden. Als Werkzeug hatten wir immer einen großen Schraubenzieher dabei, das reichte, mehr brauchte man nicht. Nach dem Aufbruch kam dieser wieder unter die Sitzbank zu den anderen Werkzeugen, denn bei einer Polizeikontrolle sollte man kein Werkzeug am Körper haben, das erregt Verdacht. Manchmal hatten wir Glück, und wir erbeuteten ein paar hundert Mark. Dann fuhren wir zu einem Puff in einer größeren Stadt, meistens Braunschweig, und verjubelten dort unser erbeutetes Geld, mit den dortigen Damen.

Einmal kamen wir in eine Polizeikontrolle und ich bekam einen Riesenschreck, denn ich hatte einen Schraubenzieher noch in der Innentasche meiner Jacke. Die Polizisten wollten uns körperlich abtasten. Mir wurde heiß und kalt. Wie konnte ich nur den Schraubenzieher verschwinden lassen? Dann hatte ich eine Idee. Ich sagte zum Polizisten: »Gucken Sie, meine Taschen sind leer«. Dann griff ich in die Innentasche, zog das Futter heraus, und verbarg den Schraubenzieher in meiner Hand. »Das wollen wir doch gleich mal überprüfen« meinte der Polizist. Er kam zu mir, und tastete meine Jacke ab.

Er fand nichts, ich hatte ja sonst nichts dabei. Doch der Schraubenzieher war noch in meiner Hand. Die beiden Hände hatte ich nach oben über meinem Kopf gehoben, damit er mich abtasten konnte. Als er fertig war, ließ ich den Schraubenzieher durch den Ärmel in die Jacke gleiten. »Machen Sie mal ihre Hand auf« sagte der Polizist. Ich öffnete die Hand, in der sich ja nun nichts befand. So mussten sie dann unverrichteter Dinge wieder von dannen ziehen. Wir hatten Glück gehabt.

Erschienen bei:
http://www.amazon.de/Thomas-Brown-nicht-fassen-ebook/dp/B00667CZG8

23.01.2012: | | |