HAMAS-FASCHISMUS

HAMAS-FASCHISMUS

Jerusalem-Stadt/GAZA, 10. Okt. 2011
www.internet-magazin-les-art.eu Rubrik: Politik + Gesellschaft

Redaktionsbeitrag „les Art“:

Es ist in der BRD modern geworden, die Palästinensische Bewegung als unterdrückt, vertrieben und als Opfer zu bezeichnen, zu hegen und zu pflegen. Hierbei wird flissentlich übersehen, daß es Palästinenser in dem Sinne gar nicht gibt und gab und schlicht eine Erfindung der Arafat-Zeit und seiner Organisation geworden ist.

Interessant hierbei ist zu sehen, daß die Generalvertretung der Palästinenser als quasi-staatliche Vertretung durch Bezahlung der BRD, letztendlich eine ideologische Beeinflussung auf die BRD herniederrieseln läßt, die in ihrer Langzeitwirkung Früchte trägt und die Israelis zu den Tätern macht, sie als ein vertriebenes Volk in ihrer Mehrheit an Kopfzahlen, nun die Rückkehr in ihre Heimat verweigert. Dieser Vorgang wird durch eine hervorragende Geschichtsaufbereitung der völkischen Entwicklung dieser Gegend der letzten paar tausend Jahre im Webauftritt der Generalvertretung der Palästinenser in Berlin vermeintlich belegt, die eben aus der Sicht der heutigen Palästinenser nachweisen soll, der geografische Raum gehöre nur den Palästinensern, die seit Jahrtausenden dort Heimatrecht genießen, wobei die Israelis nur eine eingewanderte Minderheit darstellen und letztendlich schon immer irgendwie Fremdkörper und Eroberer waren. Selbst die kurze Zeit staatlicher Existenz von vor ein paar Tausend Jahren, läßt aus Sicht der Palästinenser nicht erkennen, das Israel ein angestammtes Recht auf diesen Raum haben könnte.

Zugegeben, die im zweiten Teil anhängende Geschichtsübersicht vor genannten Generalvertretung der Palästinenser in Berlin ist lehrreich. Das Problem damit ist jedoch die Zeitdarstellung wie die Beiläufigkeit israelischen Einflusses und das schlichte Weglassen der biblischen Darstellungen mit Ihren Gewichtungen, die letztendlich historisch eine andere Sicht der Dinge zulassen. Außerdem sind die biblischen Texte historisch lange belegt z.B. in dem Buch „Und die Bibel hat doch Recht“ des Wissenschaftsautors CERAM.

Aus dieser Sicht der Dinge sind die Israelis wie beschrieben, egal ob mit Gottes Segen oder Auftrag oder auch nicht, in das Gebiet erfolgreich eingedrungen und haben sich dort Heimat erobert. Ähnlich der Besiedelung der USA durch meistenteils der Europäer auf Kosten einiger eingeborener Stämme, die dort offenes Gebiet besiedelten.

Nur ein Stamm der Palästinenser ist nicht auszumachen. Die heutigen Palästinenser sind in jedem Falle nicht identisch mit den Stämmen, die hier von der Generalvertretung in Berlin nun aufgeführt sind und es kann sich darauf auch nicht berufen werden. Denn die Palästinenser der heutigen Bezeichnung sind schlicht aus meist jordanischem Raum über die letzten Jahrhunderte eingesickert und sind eigentliche Wüstennomaden, die hier seßhaft wurden.

Wenn sie sich also darauf berufen wollten, mit ihrer Jahrtausende alten Stadt GAZA als Wiederbegründer der Städtekultur in dem Gebiet nun Anspruch ableiten zu wollen, laufen Sie Gefahr sich als Philister zu bekennen die als Sünder von Gott getadelt sind und von den Israelis schon einmal besiegt waren und dieser Kampf von Einst, nun in der heutigen Zeit durch die vermeintlichen Nachfahren heute, erneut hervorgerufen werden könnte. Ein historisch völlig unlauterer Vorgang.

Dieser Raum war vor Gründung Israels schlicht ein offenes Mischgebiet unter wechselnden Herrschaften und kein Volksteil wäre in jenen Tagen in der Lage gewesen, hier so etwas wie einen Staatsanspruch zu begründen. Dieser ist erst durch die Politisierung im 19. Jahrhundert und den Kriegen der Europäer mit ihren wirtschaftsstrategischen Machtinteressen wie Ausgrenzungen speziell der Juden weltweit einhergegangen. Infolge dieser Entwicklung und infolge auch des Zusammenbruches des osmanischen Reiches wie der Beförderung der britischen Mandatsmacht für diesen Raum wie der Tatsache bis heute, daß dieses strittige Gebiet der heutigen palästinensischen Selbstverwaltung juristisch Jordanien zuzurechnen ist, dessen Staatsbürger die Palästinenser bis heut sind, stimmt also die Darstellung und die Berufung auf Traditionen die in die Jahrtausende zurückreichen, als Anspruchsgrund für die vermeintlichen Palästinenser, nicht.

Es wäre also auch an dieser Stelle etwas mehr Aufrichtigkeit zu wünschen, da nur so ein friedlicher Weg für diesen Raum gefunden werden kann, der langfristig in die Zukunft weisend Bestand haben könnte, der den Frieden für die kommenden Generationen sichern hilft. Es erscheint ein Irrtum des christlichen Westens wie der arabischen Anhänger einer arabischen Gründung Palästina zu sein, in diesem Raum einen weiteren nicht selbstständig lebensfähigen Staat zu inthronisieren, der letztendlich von Außen bezahlt werden muß und Frontabschnitt und Aufmarschgebiet für die sonstigen Araberstaaten in Opposition zu Israel, genutzt wird.

Dieser als vermeintlicher Vorposten des Westens im arabischen Raum bewertete Zustand fundamentalistischer Glaubenskrieger und Nationalisten wie Rassisten des Gesamtraumes zu wertende irregeleitete Freiheitskampf für ein vermeintlich unterdrücktes Volk der Palästinenser, heute politisch völlig falsch interpretiert und dargestellt, ist letztendlich eine Art von Faschismus, wie wir ihn aus Europa lange kennen und die Welt lange Zeiten vergiftet hat. Es wird nun aber auch Zeit, aus der Vergangenheit zu lernen und die Fehler anderer Nationen nicht durch Neuauflage eigener Interessen zu wiederholen.

Es ist völlig unbenommen wo man politisch oder national steht und wie man die Dinge sieht, durch Zwist, Feindschaft und Krieg gibt es keine wirklichen Lösungen. Und eine Löslösung der palästinensischen Gebiete, die formal zu Jordanien gehören und nur mit Jordanien unter Teilnahme palästinensischer Beauftragter wie anerkannter Sprecher gelöst werden sollten, wird es dort kaum vorstellbar, eine dauerhafte wie tragfähige Lösung geben.

Wobei die Lösung eben auch in einem Föderationsgedanken beider in Diskussion stehender Landesteile, also der palästinensischen Gebiete wie der israelischen Gebiete, zu suchen ist, die die Stadt Jerusalem als internationale Stadt der Chrtistenheiten, ebenfalls berücksichtigt.

Siehe z.B. dieses Denkmodell:

……..danach wird :

1. vorgesehen, Palästina eine eingeschränkte Souveränität auf Augenhöhe zu gewähren und diese in eine Konföderation des geografischen Gebietes von Israel und Palästina, einzubinden.

2. Jerusalem wird als autonomes Gebiet unter Aufsicht der UNO, dieser Konföderation angegliedert.

3. den Staatsregierungen von Israel und Palästina wird ein Bundesrat beigeordnet mit beratenden Funktionen. In Außenpolitischen Fragen und militärpolitischen Angelegenheiten, wie Wirtschaftsfragen betreffenden Dingen für den Gesamtraum, erhält der Bundesrat Mitbestimmungsrecht.

4. In der Armee müssen unabhängig Ihrer Herkunft, alle Ihren Dienst versehen. Es wird ein gemeinsamer Militärrat und Militärstruktur, entwickelt. Palästina verzichtet auf eigene Streitkräfte.

5. Als Währung wird die israelische Währung für den gesamten Raum eingeführt mit Ergänzung palästinensischer Motive.

6. Im Innenlandbereich gibt es gebietsbezogene Personalausweise. Im internationalen Bereich einen einheitlichen Paß mit Herkunftsangabe.

7. Jedes Gebiet erhält Ihre Regionalpolizei.

8. Eine gemischte und übergeordnete Bundespolizei für sicherheitsrelevante Aufgaben, wird gebildet.

9. Jerusalems Bürger unterliegen den gleichen Rechten und Pflichten wie der Rest der Bevölkerungen. Jedoch wird in den Ausweisen die Zugehörigkeit zur Stadt, gesondert gekennzeichnet. Einen freien Zuzug nach Jerusalem wird es nicht geben. Dieser ist in Jerusalem zu beantragen und zu begründen. Hierüber entscheidet ein Ausschuß.

10. Die Stadtregierung von Jerusalem setzt sich aus beiden Bevölkerungsgruppen zu gleichen Teilen zusammen. In unausweichlichen Entscheidungsfragen, in denen kein Beschluß zu Stande kommt, entscheidet der UN-Gouverneur bindend als Schiedsobmann. Der Oberbürgermeister von Jerusalem wird alle fünf Jahre im Turnuswechsel, durch vorherige Wahl, bestimmt. Eine Wiederwahl ist danach nicht möglich.

11. Der Gaza-Streifen wird als zukünftiges Industrie- und Freihandelsgebiet eingerichtet und ausgebaut.

12. Ägypten, Jordanien und dem Libanon wird als erster Schritt einer Wirtschaftsregion gemäß dem Vorbild der EU, eine Wirtschaftsunion angeboten und die Mitnutzung des Gaza-Streifens ermöglicht.

Soweit die erfahrenen Kernpunkte dieser als wirklich historisch zu bezeichnenden Planungen. Man ist in EU-Kreisen der Überzeugung, daß die festgefahrene und zugespitzte, auf einen Krieg hinauslaufende Entwicklung, so aufgehalten und umgekehrt werden kann.

Schlusswort von „les Art“:

Diese Artikellistung gibt einen guten Überblick über das aktuelle Dauerthema Israel, welches bis heute keiner wirklichen Lösung zugeführt werden konnte. Es zeigt sich, das aufgrund allen Scheiterns der vergangenen Jahrzehnte kein wirklicher Wille zu einer Lösung zu erkennen ist außer der, das muslimisch gesteuerte Kreise, deren wirkliche Motivation politisch-militärische Überlegungen anderer Staaten widerspiegeln, nach wie vor erklärtes Ziel ist, die „Juden“ ins Meer zu treiben oder zu „verbrennen“. Siehe die erneute Pflege von „mein Kampf“ in der Türkei, im Iran und in anderen islamisch arabisch geprägten Ländern. Hier sei speziell auf die im Iran derzeit vorherrschende Wiederholung der „AH-Glück-Spiel-Politiken“ aus den 30-Jahren seiner Machtergreifung, hingewiesen.

Siehe auch die Beiträge zum Thema, die die unterschiedlichen Sichtweisen der Beteiligten auch etwas verdeutlichen:

Die Hamas rühmt sich ihrer „militärischen“ Siege

http://www.hagalil.com/archiv/2011/10/06/hamas-23/

Aus Anlass des 11. Jahrestages des Ausbruchs der Intifada rühmt sich der „bewaffnete Arm“ der im Gazastreifen regierenden Hamas-Partei ihrer Heldentaten. Mit blumigen Worten zählt sie blutige Selbstmordattentate und Terroranschläge auf, die letztlich dem Osloer Friedensprozess ein Ende setzten. Diese Selbstdarstellung im originalen Wortlaut ist als Dokument gedacht, wie man es in der deutschsprachigen Presse nur selten zu lesen bekommt…

von Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 4. Oktober 2011

Zum elften Jubiläum des Ausbruchs der „El Aksa Intifada“ (Ende September 2000) veröffentlichten die „gesegneten“ Izz al-Din al-Qassam Brigaden (der „bewaffneter Arm“ der Hamas Partei) in der Online-Ausgabe der Palestine Times, statistische Angaben zu den „auserwählten Märtyrern“ und ihrer „heroischen Operationen“.

Die Angaben wurden vom Informationsbüro der „Brigaden des Märtyrers Izz al-Din al-Qassam” freigegeben. Die heldenhaften Taten der Brigaden hätten den Feind (Israel) im Schlaf überrascht und den Mythos seiner unbesiegbaren Armee zerstört.

Im letzten Jahr des Aufstandes (2010-2011) hätten die Qassam Brigaden bei Dschihad-Aktionen (Dschihad= Heiliger Krieg) zwei Menschen getötet und zahlreiche verletzt, darunter über 31 Zionisten. „Ebenso haben wir über 84 Mörsergranaten und mehr als 30 Raketen vom Typ Grad und Qassam abgeschossen.“

Seit Beginn der Intifada habe es 1697 „Märtyrer“ unter den Al-Qassam Kämpfern gegeben. Seit Gründung der Brigaden (1994) insgesamt 1842 Märtyrer. Aufgezählt werden da 230 Feuergefechte, 423 Bombenattacken, 90 Scharfschützenangriffe, 146 Hinterhalte und 25 Angriffe auf „Ziele des Zionismus“.

Die „prominenteste“ Aktion in diesem Jahr sei der Angriff auf die „zionistischen Ketzer“ bei Saad, östlich von Gaza, gewesen. „Die Zionisten haben zugegeben, dass ein Besatzungssoldat getötet und ein weiterer verletzt wurde.“ Tatsächlich handelte es sich um den Beschuss eines Schulbusses mit einer Panzerfaust. Dabei wurde ein 16 Jahre alter Schüler getötet und der zivile Busfahrer verletzt wurde.

Als herausragende Operation wurde die Heldentat des Märtyrers Alaa Hisham Abu Adhim erwähnt, der am 6. März 2008 in der “rassistischen sogenannten Harav Schule” acht Zionisten getötet und mehr als 30 verletzt habe. Gemeint ist der Terroranschlag auf die Harav-Kook Jeschiva (fromme Hochschule) in Jerusalem.

Höhepunkt der Märtyrer-Operationen der Qassam Brigaden sei die Heldentat des Märtyrers Abdel-Basset Odeh gewesen, die „mit dem Tod von 36 Zionisten und 190 Verletzten“ endete.

Gemeint ist der blutigste Selbstmordanschlag während der Intifada, am Abend des jüdischen Passahfestes im Park Hotel in Natanja am 27. März 2002. Dabei sind 30 feiernde Juden getötet und 140 verletzt worden. Viele von ihnen waren greise Holocaustüberlebende. Dieser Anschlag wurde in Israel als „Passahfest-Massaker“ bezeichnet. Am nächsten Tag erteilte der damalige israelische Premierminister Ariel Scharon den Befehl zur „Operation Schutzschild“. Israels Armee marschierte in die palästinensisch selbstverwalteten Städte im Westjordanland ein.

In dem Jubiläumsbericht rühmt sich der bewaffnete Arm der Hamas auch, 8085 Raketen auf „zionistische Siedlungen, zionistische Militärstützpunkte und sensible strategische Ziele“ abgeschossen zu haben, bis zu 55 Kilometer vom Gazastreifen entfernt. „Hier muss angemerkt werden, dass diese Raketen der Hauptgrund für die zionistische Niederlage im Gazastreifen 2005 waren“, heißt es in dem Bericht in arabischer Sprache. Gemeint ist der von Scharon angeordnete Rückzug aus dem Gazastreifen mitsamt der Räumung aller Siedlungen und etwa 8000 Siedlern.

Weiter hätten die Brigaden mit Dschihad Aktionen 910 Zionisten getötet und 4554 verletzt. Bis heute werde der zionistische Soldat Gilad Shalit festgehalten. „Seine Familie befindet sich in einem Prozess verlorener Illusionen“.

Shalit wurde vor fünf Jahren in den Gazastreifen entführt, befindet sich dort in Geiselhaft, ohne dass das Rote Kreuz bisher Zugang zu ihm hatte, wie es die Genfer Konventionen im Falle von Gefangenen vorschreiben. Deutschland ist maßgeblich an Versuchen beteiligt, einen Gefangenenaustausch zwischen Israel und der Hamas auszuhandeln, wobei die Hamas die Freilassung von etwa tausend „Terroristen“ fordert.

[Der arabische Originalartikel mitsamt einigen Bildern]

(C) Ulrich W. Sahm / haGalil.com

Vielfalt der Völker und Kulturen

Schon gegen Ende der Frühen Altsteinzeit (ca. 150.000 v. Chr.) ließen sich in Palästina Menschen nieder; 7.000 v. Chr. kam es zu der Gründung von Jericho - der ältesten Stadt der Welt. Es folgten die Städte Sichem (Nablus), Gaza und Jerusalem, das im 3. Jahrtausend von den Amoriten erbaut wurde.

Maßgeblich für die Geschichte Palästinas waren die Wanderbewegungen der semitischen Nomaden, die - ausgehend von der syrisch-arabischen Wüste - nach Persien, Mesopotamien und Palästina vordrangen. Auf diese Weise gelangten zwischen 2.100 - 900 v. Chr. nacheinander die Kanaaniter, Phönizier, Aramäer und Philister in die fruchtbaren palästinensischen Landstriche sowie in die Küstenebene. Schon bald entstanden blühende Handelszentren von überregionaler Bedeutung. Befestigte Straßen verbanden die Städte; die Philister beherrschten die Schifffahrt auf dem Mittelmeer und man verarbeitete Kupfer, Bronze und Eisen und es wurde ein reger Ackerbau und Viehzucht betrieben. Zugleich entfaltete sich eine eigenständige Hochkultur - man denke an die Entwicklung der ersten Buchstabenschrift in Ugarit (Syrien) - mit ägyptischen, mesopotamischen sowie kretisch-ägäischen Einflüssen: imposante Tempelanlagen, dem kanaanitischen Gott Baal gewidmet, wurden errichtet.
Doch der Reichtum des Landes lockte fremde Mächte. Der Eroberung Palästinas durch die Pharaonen (2.800 v. Chr.) folgte die der Hyksos (1.710 v. Chr.) und später die der Ägypter (1.550 – 1.225 v. Chr.).

Ein buntes Völkergemisch

Um 1225 v. Chr. gelangten im Zuge der aramäischen Einwanderungswelle (Edomiter, Ammoniter, Moabiter) auch einzelne israelitische Stämme nach Palästina und ließen sich vornehmlich in den dünn besiedelten Gebieten des West- und Ostjordanlandes nieder. Nur allmählich vollzog sich bei ihnen der Übergang von einem Stammesnomadentum zur Sesshaftigkeit, sodass sie der städtischen Kultur der Philister und Phönizier - auch militärisch - weit unterlegen waren. Es bedurfte so erst einer deutlichen Schwächung der benachbarten Großmächte Ägyptens und Assyriens, bis sich die Israeliten unter einem Führer vereinten und sich für rund 80 Jahre zu einer Macht aufschwingen konnten. Das Königreich Davids (1010 - 970 v. Chr.) und Salomons (970 – 931 v. Chr.), ein kompliziertes Gefüge aus abhängigen Vasallenstaaten mit unterschiedlichen, keinesfalls rein israelitischen Einwohnern, zerbrach jedoch schon bald an den Rivalitäten zwischen den israelitischen Stämmen (Nordisraeliten/Israel - Daviden/Juda) und dem Aufbegehren der kanaanitischen Bevölkerung.

Ein Jahrhundert hielten die beiden israelitischen Reiche Juda (Jerusalem) und Israel (Samaria) dem wachsenden Druck der wieder erstarkten Großmächte stand - bis 722 v. Chr. die Assyrer Israel eroberten und die israelitischen Stämme im assyrischen Reiches aufgingen.

Wie die Assyrer und Babylonier, so hinterließen auch die Perser, welche 538 v. Chr. das neubabylonische Reich ablösten, zahlreiche Einflüsse ihrer Zivilisation. Ein buntes Völkergemisch entstand, geprägt von unterschiedlichen Kulturen, unter denen das Kanaanitentum vorherrschte (Sprache und Religion). Mit dem Eroberungszug Alexander des Großen im Jahre 334 v. Chr. setzte ein tief greifender Wandel ein: Der Hellenismus hielt Einzug in Palästina und mit ihm bildete sich allmählich eine einheitliche Kultur. Auch unter den verbliebenen israelitischen Einwohner Palästinas fand ein Assimilierungsprozess statt. Gegen diesen richtete sich denn auch der Widerstand einiger frommer Thoraanhänger, die sich um Makkabäus scharten und sich gegen die griechischen Herrscher erhoben (Makkabäeraufstände, ca. 150 v. Chr.). Seitdem wurden die das Selbstverständnis des Judentums prägenden religiösen Gebote ausformuliert.

Palästina, die Wiege des Christentums
http://www.palaestina.org/index.php?id=62

Mit dem Untergang des hellenistischen Weltreiches trat eine neue Macht in Erscheinung: Rom. Im Jahr 63 v. Chr. eroberte der römische Feldherr Pompeius Palästina und besetzte Jerusalem. Es folgte ein Jahrhundert der inneren Krisen. Während dieser Zeit konnte sich die Bevölkerung wiederholt gegen die römische Herrschaft auflehnen und es kam sowohl innerhalb der jüdischen Einwohner Palästinas in der Frage des „wahren“ Glaubens als auch zwischen Juden und Nicht-Juden in gemischten Siedlungsgebieten zu heftigen, oft gewalttätigen Auseinandersetzungen. In dieser ereignisreichen Zeit begann der Stifter der zweiten großen monotheistischen Religion, Jesus Christus, eine Anzahl von Jüngern um sich zu scharen. Er predigt Nächstenliebe, Sündenvergebung und das nahende Reich Gottes.

Palästina wurde zur Wiege des Christentums, das schnell neue Anhänger fand und schon bald in Konfrontation mit der römischen Herrschaft geriet. Die Verfolgung der Christen im Römischen Reich hielt bis zur Konversion Kaiser Konstantins im Jahre 311 an. Nun wurde der christliche Glaube zur allein berechtigten Religion im Reich ernannt. Auch Jerusalem, unter den Römern Aelia Capitolina genannt, wurde zu einer christlichen Stadt. Der Bau der Grabeskirche und der Geburtskirche in Bethlehem gehen auf Erlasse Konstantins zurück. Um das Jahr 325 wurde Palästina fast vollständig christianisiert. Nur eine kleine Minderheit jüdischen und samaritanischen Glaubens lebte in Galiläa. Das geistige Zentrum des Judentums hatte sich nach Babylon verschoben. Auch in Ägypten - insbesondere Alexandria -, Kleinasien und den vielen Handels- und Hafenstädten des römischen Reiches fanden sich große jüdische Gemeinden.

10.10.2011: |

Über Rainer Kaltenböck-Karow