Mass Customization als ökologischer und ökonomischer Musterknabe

Individualisierbare Produkte sind weit mehr als Garanten für die Befriedigung von ausgefallenen Bedürfnissen. Sie sind Zeichen eines gestiegenen Bewusstseins für die sinnvolle und bewusste Nutzung von begrenzten Ressourcen. Zugleich erhöhen sie die ökonomische Effektivität zwischen Angebot und Nachfrage

Die Welt wachsender Herausforderungen bei Umweltschutz ist kein Märchen. Sie ist harte Realität. Auf Grund der starken Präsenz dieser Thematik in den Medien, aber auch durch den vehementen Einsatz verschiedenster Interessensgruppen, ist unser Bewusstsein mehr denn je für diese Problematik geschärft. Wir machen uns Gedanken über die kleinen und großen Stellschrauben im Alltag, die es im Rahmen unseres Handlungsspielraums erlauben, für eine ökologisch saubere Zukunft einzutreten. Die Konsequenz und oft ungern ausgesprochene Folge ist der Verzicht auf bestimmte Präferenzen.

Nach der rein ökonomischen Denkweise, erlangen wir ein effizientes Gleichgewicht in der Schnittmenge zwischen Angebot und Nachfrage. Das Angebot richtet sich zum einen nach der Nachfrage, wird zum anderen aber auch von externen Faktoren, wie zum Beispiel der Verfügbarkeit von Ressourcen, gesteuert und beeinflusst. Die Nachfrage richtet sich nach den Präferenzen der Haushalte. Wir konsumieren also diejenigen Güter, die wir am meisten präferieren und welche uns den höchsten Nutzen stiften. Verzichten wir bereitwillig aus ökologischen Bestimmungsgründen auf einen Teil der präferierten Güter, so mutet dies heroisch an. In Wahrheit ist es aber eine Farce. Der Mensch neigt dazu den Nutzen oder besser die Präferenz, auf die er an einer Stelle verzichten musste, durch ein anderes Mittel wieder auszugleichen. Der Verzicht auf Konsum des Gutes A wird also durch einen vermehrten Konsum von Gut B ausgeglichen. Dieser Effekt entzieht sich in der Regel dem Bewusstsein und ist damit alles andere als effizient.

Ein Beispiel: Ein umweltbewusste(r) Arbeitnehmer(in) fährt täglich mit Bus und Bahn zum Arbeitsplatz. Er/sie verzichtet auf ein privates KFZ, um dem übermäßigen CO2 Ausstoß entgegen zu wirken. Er/sie ist Raucher(in). Normalerweise raucht die angesprochene Person eine Zigarette zwischen Haustür uns Haltestelle. Wenn der Bus oder die Bahn allerdings Verspätung haben, kommen gut und gerne ein oder zwei Zigaretten zusätzlich dazu. Der Stress, verursacht durch die Angst eventuell einen Rüffel vom Chef zu bekommen, weil man wenige Minuten zu spät am Arbeitsplatz erscheint, schafft ein Ausgleichsbedürfnis. In diesem Fall sind es zwei zusätzliche Zigaretten.

Was hat das mit der Ausgangsthese zu tun? Der Verzicht auf das private KFZ wird in manchen Situationen durch den Mehrkonsum von Zigaretten kompensiert. Dies geschieht unbewusst und damit nicht vernunftgesteuert. Bezieht man die Umweltkosten durch die Herstellung der Zigarette (Abholzung und Verbrennen von Regenwald für Tabakfarmen, Transport, Verpackung etc.) sowie durch die Verbrennung des Tabaks beim Rauchen und schließlich noch die gesundheitlichen Folgen mit ein, so mag an der ökologischen Effizienz des Bahnfahrens gezweifelt werden. In jedem Fall aber, wird sie relativiert.

Sollte die Handlung (Bahnfahren statt Auto) summa summarum doch noch eine positive Umweltbilanz aufweisen, so verzichtet das Individuum trotzdem auf eine seiner Präferenzen (Auto fahren). Es stellt sich damit die Frage, ob sich Umweltschutz und Nutzenmaximierung vereinen lassen.

Natürlich. In dem oben genannten Beispiel gäbe es genau eine Lösungsmöglichkeit. Der/die Arbeitnehmer(in) müsste wieder guten Gewissens sagen können, dass sie Auto fahren möchte, statt zur Bahn oder dem Bus als Substitut zu greifen. Dazu müsste das Auto genau an die Anforderungen der Person angepasst sein. Es dürfte nur soviel PS haben wie nötig ist, um zur Arbeit zu kommen, und es müsste hinsichtlich der Ausstattung auf das Minimum reduziert sein, das dem Fahrer einen zweckmäßigen Transport ermöglicht.

Die hunderprozentige Übereinstimmung mit den Bedürfnissen des Nutzers oder der Nutzerin ist bei Autos noch Zukunftsmusik. Bis dato ist die Konfiguration eines Neuwagens nur in bestimmten Schranken und auch nicht mit stetiger Variablenausprägung möglich. Bei den kleinen Konsumgütern des Alltags dagegen schon. Mass Customization ist hier das Stichwort. Der Begriff bezeichnet eine Branche, in welcher die Produkte vom Endkunden individuell gestaltet werden können. Der Output ist exakt auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt. Individualisierbare oder personalisierbare Produkte zeigen einen eleganten Lösungsweg für die oben dargestellten Probleme auf.

Die Vorteile liegen auf verschiedenen Ebenen. Betrachtet man die Endkunden, so erreichen diese zum einen eine maximale Befriedigung ihrer Bedürfnisse. Zum anderen aber reduziert sich auch die Notwendigkeit zu unbewussten und ineffizienten Ausgleichshandlungen. Eine Ebene höher angesiedelt ist Seite der Anbieter. Dadurch, dass nur das produziert wird, was auch tatsächlich individuell vom Kunden nachgefragt wurde, wird die Menge an Abfällen minimiert. Es bleiben im Idealfall keine unverkauften Produkte übrig, die im Zweifel weggeschmissen werden müssen, weil sie verdorben sind. Die Folge ist eine effiziente Umwandlung von Input in Output und damit eine sinnvolle Nutzung von Ressourcen. Den letzten Vorteil findet man auf der Makroebene. Das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht wird effizienter. Überschussangebote werden vermieden und die Bepreisung fällt fairer aus. Die Kunden zahlen nämlich nur für diejenigen Bestandteile des Produktes, die ihren Nutzen erhöhen.

Die Analyse zeigt etwas, was intuitiv nicht direkt zu erschließen ist. Individuelle Produkte, personalisierte Produkte oder wie sie auch genannt werden, haben einen klaren ökologischen und ökonomischen Mehrwert. Sie bieten einen Ansatz für die Lösung von Konflikten, welche durch die Verteilung und Verwendung knapper Ressourcen entstehen. Da mag es fast schon unwichtig erscheinen, dass es die Welt der individuellen Produkte vermag, den tiefen menschlichen Dang nach Individualität zu befriedigt.

Das Internetportal http://www.indiveedle.de hat es sich zum Ziel gesetzt, die Verbraucher umfassend über die Branche der individuellen Produkte zu informieren. Auf der Webseite sind neben der Vorstellung verschiedenster Produkte und Anbieter, auch Erfahrungsberichte und Empfehlungen zu finden. Die Macher von "indiveedle.de" ermöglichen es damit einem jeden von uns, ohne Verlust von Lebensqualität, an der Verbesserung der ökologischen Situation unseres Planeten mitzuwirken.


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