Private Anleger sollten Börsengänge von Internetunternehmen meiden

Zürich, 12. Juli 2011. Private Anleger sollten Investitionen in Börsengänge von Internetunternehmen vermeiden. Dies ist die wichtigste Schlussfolgerung einer Analyse von MyPrivateBanking, für die das Schweizer Research-Unternehmen die wichtigsten Akteure, Mechanismen und Ergebnisse der Internet-Blase in 1999/2000 mit der neu entstehenden Welle der Börsengänge verglichen.

Insbesondere vermögende Kunden der Banken, die diese Börsengänge leiten, sollten auf der Hut sein. Es ist gängige Praxis, dass bei grossen Banken das Investment Banking und das Private Banking zusammenarbeiten, und bereits vor den Börsengängen ihren wohlhabenden Privatkunden Aktien anbieten. Gemäß MyPrivateBanking ein für den Anleger eher fragwürdiges Vorgehen und eine riskante Investition, wie eine Analyse von zehn der bekanntesten und verlustreichsten Börsengänge von Internet-Unternehmen zeigt. In keinem einzigen Fall hatten die Anleger - langfristig - einen Gewinn aus dem Börsengang. In 60 Prozent der Fälle verloren Investoren die gesamte bzw. fast alles ihrer Investition. Neben diesen 10 Börsengängen gab es viele weitere von weniger bekannten Unternehmen, die aber längst bankrott und vergessen sind. Ausser bei den Investoren, die eine Menge Geld verloren haben.

Top 10 der verlustreichsten Börsengänge von prominenten Internetunternehmen

1. Webvan / Bankrott / Goldman Sachs
2. eToys.com / Bankrott / Goldman Sachs
3. The Globe.com / -99% / Bear Stearns
4. Pets.com / -99% / Merrill Lynch
5. Think Tools / -98% / Vontobel
6. Barnesandnoble.com / -83% / Goldman Sachs, Merrill Lynch
7. Deutsche Telekom / -76% / Goldman Sachs, Deutsche Bank
8. Vonage / -73% / Citigroup, UBS, Deutsche Bank
9. Lastminute.com / -57% / Morgan Stanley
10. InfoSpace / -39% / Hambrecht & Quist

"Börsengänge von weitgehend unbekannten Unternehmen, mit im Verhältnis zu ihren Umsätzen und Gewinnen schwindelerregenden Bewertungen, spielten eine zentrale Rolle für den irrationalen Überschwang der dot-com-Blase.", sagt Steffen Binder, Research Direktor von MyPrivateBanking. "Mit Blick auf die Bilanzen der jüngsten Börsengänge von sozialen Netzwerken und chinesischen Internetunternehmen sehen wir eine Vielzahl von Parallelen, die einen Anleger warnen sollten.“

Diese Ähnlichkeiten enden nicht bei den explodierenden Bewertungen. In der Analyse von MyPrivateBanking tauchen bei den 16 bekanntesten Börsengängen von Internetunternehmen seit Dezember 2010 viele der Investmentbanken wieder auf, die auch federführend waren bei den Börsengängen der letzten Internet-Blase: Morgan Stanley war der Konsortialführer in 50 % der aktuellen Börsengänge; Deutsche Bank und Credit Suisse waren in 31% der Fälle beteiligt; Goldman gehört zu den Konsortialführern bei einem Viertel der Börsengänge und Bank of America Merrill Lynch bei jedem fünften.

"Natürlich gibt es erfolgreiche Börsengänge von Internetunternehmen, aber wir sehen das Chance-Risiko-Verhältnis als viel zu unberechenbar und nachteilig für private Investoren", erklärt Christian Nolterieke, Geschäftsführer von MyPrivateBanking Research. „Es gibt ein erhebliches Risiko für die Anleger, dass der Mix der gleichen Hauptakteure, Mechanismen und Versprechungen wie beim letzten Boom von Internetaktien letztlich auch wieder zu den gleichen, katastrophalen Ergebnissen führt.“ MyPrivateBanking empfiehlt Bankkunden Skepsis, wenn ihnen die Beteiligung an einem Börsengang eines Internetunternehmens angeboten wird. Anleger sollten zumindest das Geschäftsmodell und die Nachhaltigkeit der Einnahmen und Gewinne gründlich überprüfen und die anbietenden Banken nach ihren Erfolgen und Misserfolgen bei Börsengängen befragen sowie nach dem Anteil der Aktien, die bei den Unternehmensgründer und ursprünglichen Investoren verbleiben.

Für die gesamte Analyse, einschließlich einer Aufstellung der wichtigsten Börsengänge von sozialen Netzwerken und Internetunternehmen in 2011/2012 inkl. der führenden Konsortialbanken, besuchen Sie bitte unsere Homepage.

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