Offener Brief des tlv thüringer lehrerverband an Minister Christoph Matschie zur Thüringer Schulordnung

Die Neufassung der Thüringer Schulordnung ist in aller Munde. Der tlv thüringer lehrerverband bringt sich jetzt noch einmal verstärkt in diese Debatte ein. Im Namen des gesamten tlv haben der Landesvorsitzende Rolf Busch sowie die stellvertretende Landesvorsitzende Susanne Beutel an den Thüringer Kultusminister für Christoph Matschie einen offenen Brief geschrieben. In diesem werden die wichtigsten Forderungen des tlv genannt sowie ein Gesprächsangebot eingefordert.

Mit Veröffentlichung des Entwurfs der neuen Thüringer Schulordnung am 11. März 2011 rollte eine Welle von Unmutsäußerungen auf das Thüringer Kultusministerium zu. Viele Lehrer und Eltern sagten unverhohlen Nein zu diesem Entwurf und forderten umfangreiche Veränderungen. Der tlv rief alle Betroffenen auf, sich an der Diskussion zur neuen Schulordnung zu beteiligen. Enttäuschung, Kopfschütteln, Entsetzen und Fassungslosigkeit waren dabei die am häufigsten verwendeten Begriffe der Lehrer, Erzieher und Eltern. Es wurde deutlich, dass Schule sich eben nicht von oben verordnen lässt, auch wenn vom Ministerium betont wird, dass es ein derart transparentes und dialogorientiertes Verfahren noch nie bei einer Änderung der Schulordnung gegeben habe.

Zur Klärung der Faktenlage hat der tlv thüringer lehrerverband nun seine Forderungen zur neuen Schulordnung präzisiert. „Wir sind doch ganz bei Ihnen, Herr Minister Matschie, wenn Sie per Gesetz und Schulordnung die individuelle Förderung der Schüler deutlich verbessern wollen. Sie können jedoch nicht an den Lehrern und Eltern vorbeibeschließen! Das kann und wird nicht gelingen. Mit der bisherigen Vorgehensweise laufen Sie große Gefahr, die wohlgemeinten Ansätze der neuen Schulordnung und die Erfolge der Thüringer Bildungspolitik zu beschädigen. Warum berücksichtigen Sie nicht die engagierte Arbeit, die viele Lehrer bislang für ihre Schüler geleistet haben? Warum sagen Sie nicht, wie die einzelnen Punkte konkret in der Schule umgesetzt werden sollen? Warum sollen Lehrer und Eltern nicht mitgestalten? Sie sagen, der jetzige Entwurf sei kein Dogma. Wir sagen, mit kleinen Korrekturen ist diese Schulordnung nicht zu retten. Die folgenden Punkte sind nach Ansicht des tlv notwendig, damit die neue Schulordnung angenommen und mehrheitlich mitgetragen wird.“, so der offene Brief im Wortlaut.

Alle Leser des Briefes, werden aufgefordert, bei Zustimmung diesen zu unterzeichnen. Die Unterstützung des Briefes kann auf verschiedenen Wegen geschehen. Zu einen wurde ein SMS-Dienst eingerichtet, zum anderen kann auf der geschalteten Facebook-Seite www.facebook.com/thueringerschule der Brief gelesen und zugestimmt werden. Auch auf der Webseite des tlv www.tlv.de ist der Brief veröffentlicht.

Weitere Informationen / Pressekontakt
Rolf Busch
Landesvorsitzender
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Über den tlv thüringer lehrerverband
Der tlv thüringer Lehrerverband ist die schulübergreifende Interessenvertretung aller Lehrpersonen einschließlich Lehramtsanwärter und Studierende sowie Erzieherinnen und Erzieher an allen Schularten in Thüringen. Gegründet 1990 als freie Lehrerinteressenvertretung arbeitet der tlv als tatsächlich parteipolitisch unabhängige Organisation konsequent für die Interessen von Schule und Lehrerschaft. Vielfalt in der gewerkschaftlichen Vertretung ist für den tlv ein hohes Gut. Die Zusammenarbeit mit allen weiteren Lehrerinteressenvertretungen ist daher kein Widerspruch. Rund 3.200 Mitglieder landesweit verleihen dem tlv dafür eine starke Stimme.