Seit einem Jahr kommen Schorlen aus Nachbars Garten

Seit Anfang vergangenen Jahres kommen Schorlen und Säfte quasi direkt aus Nachbars Garten: „Die Zutaten für unsere ‚Unterm Apfelbaum’-Direktsaftschorlen kommen allesamt aus der Region, in der wir sie auch vertreiben“, erläutert Gerhard Bub, Verkaufsleiter des Mineralbrunnens Förstina in Eichenzell bei Fulda, das Konzept. Den Aktionsradius beziffert er dabei mit circa 150 Kilometern rund um den Standort im Herzen Deutschlands – von Kassel bis Bamberg, von Eisenach über Wetzlar bis Frankfurt. Soweit nichts neues, könnte man meinen. Mitnichten. Denn üblicherweise beziehen die Hersteller von Schorle-Getränken ihre Zutaten aus den für den Obstanbau bekannten Gebieten – bestenfalls aus der Bodensee-Region, oftmals aber auch aus dem Ausland.

Hier kommt nun die kleine, aber traditionsreiche Kelterei ELM aus dem benachbarten Flieden ins Spiel. Bereits seit Anfang der 90er Jahre setzt sich Geschäftsführer Harald Elm mit der Rhöner Apfelinitiative (RAI) für den Erhalt, die Pflege und den Neubesatz regionaler Streuobstbestände ein. Und dieses Engagement zeigt in der Rhön, im Vogelsberg und den benachbarten Regionen Erfolg: Regionales Streuobst, vor allem Äpfel, aber auch Kirschen, Johannisbeeren, Holunder, Pflaumen und vieles mehr, wird in der Kelterei ELM in Flieden ausschließlich zu Direktsaft verarbeitet – und auch wieder in der Region verkauft. Das Einzugsgebiet deckt sich dabei nahezu identisch mit dem oben genannten Distributionsgebiet – etwa 150 Kilometer um den Standort.

Und diese Säfte und Schorlen „aus der Region“ wirken deshalb auch „für die Region“: „Wir erhalten Streuobstwiesen als regionales Kulturgut und sichern Arbeitsplätze in der Region. Die Obstbauern erhalten faire Preise für ihre hochwertigen Früchte aus regionalem Anbau. Und der Konsument hat den Vorteil, dass er jederzeit nachvollziehen kann, wo seine Schorle herkommt“, erklären Gerhard Bub und Harald Elm unisono. „Der Markenname ‚Förstina Sprudel’ steht für Mineralwässer und Heilwässer höchster Güte, die schonend aus tiefen und reinen Quellen des Biosphärenreservats Rhön entnommen werden“, fügt Peter Seufert, ebenfalls Verkaufsleiter bei Förstina, an. Die Herkunft der Rohstoffe in den „Unterm Apfelbaum“-Direktsaft-Schorlen kann außerdem jederzeit durch Eingabe des auf den Flaschen aufgedruckten Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) auf der Internetseite www.untermapfelbaum.de nachvollzogen werden – in Zeiten wiederkehrender Lebensmittelskandale ein herausragendes Alleinstellungsmerkmal für die regionalen Produkte, denn dies garantiert nachvollziehbare Qualität vom Baum bis ins Glas.

„Unterm Apfelbaum steht für regionale und kontrollierte Qualität zu fairen Preisen. Die Konsumenten entscheiden sich hier bewusst für regionale und nachhaltig hergestellte Produkte, ohne auf Qualität und Genuss zu verzichten“, bilanziert Peter Seufert, der sich mit den Absatzzahlen im ersten Jahr mehr als zufrieden zeigt: „Wir haben mit den ‚Unterm-Apfelbaum’-Produkten absolut den Nerv der Zeit, und im wahrsten Sinne des Wortes den Geschmack der Verbraucher getroffen.“ Daher soll auch in diesem Jahr eine weitere Geschmacksrichtung, natürlich ebenfalls aus heimischem Streuobst, eingeführt werden. Und die Akteure warten bereits zu Jahresbeginn gespannt auf die diesjährige Apfelernte: „Im gesamten Einzugsgebiet haben wir in 2010 mit rund 2000 Tonnen Streuobst-Äpfeln deutlich mehr geerntet als 2009, waren aber auch noch weit von der Rekordernte 2008 mit rund 6000 Tonnen entfernt. Dank der festen Preisbindung in unserem Regionalsystem können wir die Preise für Lieferanten und Verbraucher aber konstant halten. Die Region hat Durst – daher hoffen wir in diesem Jahr wieder auf eine überdurchschnittliche Ernte“, erklärt Harald Elm abschließend.


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