BRENNSTOFFSPIEGEL: Rohöl zum Wochenende stabil auf hohem Niveau

LEIPZIG. (Ceto) Rohöl notierte heute Morgen rund 2 US-Dollar je Barrel unter seinem Jahreshöchststand vom Dienstag dieser Woche. Dabei zeigen die Preise zum Wochenende einen leichten Aufwärtstrend, der die gestrigen Verluste wettmachte. Beide Referenzsorten bleiben teuer, was fundamental nicht zu rechtfertigen ist. Stattdessen erweisen sich die Ölpreise einmal mehr als treue Vasallen der Finanztitel. Als gestern Nachmittag die Aktienkurse nachgaben, taten das auch die Ölpreise. Und als sie sich heute stabilisierten, folgte Rohöl wie auf Kommando.
Deswegen soll ein Blick auf die wirkliche Versorgungslage mit Erdöl helfen, um die zukünftige Entwicklung einschätzen zu können. Fakt ist, dass Rohöl sich derzeit in einer Preisspanne wie zuletzt Ende 2008 bewegt. Damals fielen die Preise von ihrem Allzeithoch im Sommer von knapp 150 Dollar auf unter 40 Dollar Anfang 2009, weil die Rohöltitel hoffnungslos überkauft waren.
Folgende Fakten prägen derzeit den Markt: Die Rohölbestände in den USA liegen trotz Abbauten rund 10 Prozent über dem langjährigen Mittel. Hinzu kommt, dass in Nordamerika die Nachfrage nach Benzin und Heizöl schwächelt. Deswegen kam es hier sogar zu Bestandsaufbauten, was wiederum den dortigen Ausfall einer Großraffinerie mit einem Ausstoß von 150.000 Barrel je Tag für die nächsten 2 Wochen locker ausgleichen dürfte.
Ein Blick nach Europa: Hier wird traditionell mehr OPEC-Öl verbraucht. Das Kartell trifft sich morgen in Ecuador und wird voraussichtlich die Beibehaltung der derzeitigen Förderquoten beschließen. Die sind bisher ausreichend gewesen und werden es auch weiterhin sein. Davon zeugt auch, dass die OPEC mit ihrem Wochenkorbpreis nie in Gänze den an den Warenterminbörsen gehandelten Notierungen folgte, sondern die Anstiege moderater ausfallen ließ. Der andere große Europa-Versorger ist Russland und einige der ehemaligen Sowjetrepubliken. Diese haben in der Vergangenheit äußerste Vernunft bei der Preisbildung walten lassen. Heißt: Öl ist genug da und wird für einen halbwegs vernünftigen Preis in den Markt gedrückt.
Ein kleines Indiz für fallende Preise könnte auch sein, dass beide Referenzsorten – verglichen mit dem Wochenbeginn – heute rund 50 US-Cent weniger kosten.
All diese Aspekte werden deutschen Heizölverbrauchern jedoch nicht weiterhelfen. Heizöl wird heute teuer bleiben und sich auf dem preislichen Niveau von gestern bewegen, woran auch ein weiterhin schwacher Euro mitwirkt. Das berichtet das Onlineportal des Fachmagazins BRENNSTOFFSPIEGEL und mineralölrundschau auf seiner Website www.brennstoffspiegel.de.

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