Heizölpreis 7. Dezember: Bezugskosten leicht unter dem Jahres-Hoch

LEIPZIG. (Ceto) Der Rohölpreis hat die psychisch wichtige 90-Dollar-Marke durchbrochen. Am Nachmittag notierte das Barrel US-Leichtöl (WTI) bei bis zu 90,60 Dollar; Nordseeöl (Brent) lag mit 92,70 Dollar noch höher. Im weiteren Tagesverlauf gaben die Preise aufgrund von Gewinnmitnahmen leicht nach, blieben jedoch oberhalb der Unterstützungslinien.
Dass das Preisgefüge überzogen ist, zeigen nicht nur die hohen US-Vorräte, sondern auch Blicke in die Statistik. „Typischerweise sind Erdölkontrakte umso teurer, je weiter sie in die Zukunft hinausgehen. Doch in den vergangenen Tagen haben die kurzfristigen Kontrakte aufgeholt und handeln nun gleich oder gar über den langfristigen Kontrakten.“, hält der Branchendienst Futures Services fest.
Analysten wie Commerzbank-Experte Eugen Weinberg spekulieren bereits darauf, dass die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) um Saudi-Arabien eine Erhöhung ihrer Förderquoten beschließen könnte, um dem deutlichen Preisanstieg Einhalt zu gebieten, zumal das Preisgefüge so hoch ist wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr.
Die Anleger warten nun auf die US-Bestandsdaten, ferner beobachten sie die Situation in der Eurozone und die Entwicklungen in China. Die mögliche Zinserhöhung durch die Notenbank des Landes könnte die Nachfrage und den Ölverbrauch reduzieren.
Derweil dürfen die hiesigen Heizölverbraucher zwar durchatmen, jedoch machen die heutigen Preisnachlässe von 21 Cent pro 100 Liter (bei einer Gesamtmenge von 3.000 Litern) auf 73,81 Euro die jüngsten Aufschläge nur zu einem kleinen Teil wieder wett. Immer befinden sich die Bezugskosten nicht mehr auf ihrem bisherigen Jahreshoch von 74,01 Euro, das sie gestern markiert hatten. Zum Vergleich: Der Durchschnitt des Monats November lag bei 69,59 Euro. Seitdem zeigen sich hauptsächlich hasardeursgetriebene Ölpreissteigerungen sowie Schwankungen der Devisenkurse für die Preisrallye verantwortlich.
Die Entwicklung der einheimischen Heizöl-Endverbraucherpreise im Bundesdurchschnitt und in den einzelnen Bundesländern zeigen die Grafiken auf dem Energieportal www.brennstoffspiegel.de in der Rubrik Marktdaten. Regionale Abweichungen sind marktbedingt jederzeit möglich.

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