LEIPZIG. (Ceto) Im Angesicht positiver Marktdaten aus Europa und den USA stiegen die Rohölpreise gestern kräftig an. Im Morgenhandel konnten sie diese Gewinne behaupten. US-Leichtöl (WTI) kostet derzeit 84,26 US-Dollar je Barrel, Nordseeöl (Brent) 85,72 Dollar. Damit ist Rohöl so teuer wie seit Ende April/Anfang Mai diesen Jahres nicht mehr.
Preistreiber Nummer 1 waren die Bestandsdaten des American Petroleum Institute. Dies schätzte sowohl für Rohöl als auch für die Produkte einen kräftigen Abbau der US-Reserven ein (Rohöl -4,1 Millionen Barrel, Mitteldestillate -4,7 Millionen Barrel, Benzin -3,2 Millionen Barrel). Zudem notierten die Börsen in Europa deutlich im Plus, was Anleger zusätzlich beflügelt.
Selbst in die fundamentalen Marktdaten kommt ein wenig Leben. Zwar ändert sich an der überversorgten Marktlage sowohl in den USA als auch in Europa trotz der verringerten Vorräte wenig. Doch die Forderung Libyens nach einem Rohölpreis von 100 US-Dollar je Barrel zum Jahresende und eine verstärkte Nachfrage durch einen Kälteeinbruch im Nordosten und Mittleren Westen der USA pushten ebenfalls die Preise.
Die Devisenmärkte, in den letzten Tagen prägend für den Rohölpreis, belebten zudem den Handel. Nachdem Australien gestern bekanntgab die Leitzinsen drastisch zu erhöhen, gab der US-Dollar – eng mit dem Dollar von Down under verbunden – drastisch nach. Dies sorgte für einen stärkeren Euro, der heute Morgen für deutlich mehr als 1,40 US-Dollar gehandelt wurde, und für europäische Verbraucher günstigere Rohölpreise.
Dank dieser Währungskursentwicklung werden die Aufschläge, mit denen Heizölverbraucher heute in Deutschland rechnen müssen, nicht ganz so hoch ausfallen. Das berichtet das Onlineportal des Fachmagazins BRENNSTOFFSPIEGEL und mineralölrundschau auf seiner Website www.brennstoffspiegel.de.

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