Social Media für Fußball-Bundesligisten unverzichtbar

Social Media ist einer der Trends des Jahres 2010. Die Interaktion in sozialen Netzwerken wie beispielsweise Facebook übt einen besonderen Reiz auf die heutige Mediengesellschaft aus. Nutzer veröffentlichen Meinungen und teilen Eindrücke zu eigens erstellten Inhalten. Das Schlagwort hier ist „User Generated Content“. Diese User lernen so auf einfache Art und Weise die Wirkung der Informationen bei ihren Kontakten kennen und können darauf reagieren.

Auch im Sport hat Social Media eine besondere Bedeutung. Denn Spannung, Leidenschaft und Emotionen können über Social Networks mit wenig Aufwand vermittelt werden. Vereine können kostengünstig mit Fans in Verbindung treten, Sponsoren die Bedürfnisse der Kunden analysieren und Fangruppen sich untereinander organisieren und über Spiele austauschen.

In der Sportbild vom 13. Oktober 2010 erscheint auf Seite 46 ein ausführlicher Artikel über die Social Media-Nutzung der Vereine in der Fußbal-Bundesliga. Mittlerweile pflegen alle Proficlubs Deutschlands Auftritte im Web 2.0. Doch wie sind Bundesligaklubs im Social Web vertreten? Wie weit ist die erste von der zweiten Liga entfernt? Wo steht die Bundesliga im internationalen Vergleich? Auf diese und weitere spannende Fragen liefert der „Social Media Bundesliga Report 2010“ interessante Antworten.

Die Studie wurde im Rahmen des Gesamtprojekts „Social Media Monitor 2010“ unter der Leitung Frank Mühlenbeck und Prof. Dr. Klemens Skibicki durchgeführt. Die Untersuchung des Deutschen Instituts für Kommunikation und Recht im Internet (kurz: DIKRI) der Cologne Business School (CBS) hat die Fußball-Bundesliga bei Facebook, YouTube und Co. genauer unter die Lupe genommen. Die Studie wird unter www.dikri.de zum Download angeboten.

Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass der FC Bayern München in puncto Fan-Aktivität an vorderster Stelle steht, jedoch in der Social Web-Beliebtheit einen Abstiegsplatz einnimmt. Die Untersuchung von Derbys offenbart, dass Köln mehr Fan-Zuspruch als Gladbach genießt und Dortmund vor Schalke steht. Weiterhin finden die Web 2.0-Auftritte von Bremen und Köln hohen Anklang, Meister Wolfsburg muss nachrüsten. Unterm Strich werden aber alle Vereine der ersten und zweiten Liga mehrheitlich positiv wahrgenommen.

„Social Media nimmt im Sport eine immer wichtigere Rolle ein“, erklärt Marko Pesic, Geschäftsführer der Sportagentur Lumani 10.7. Sein Unternehmen setzt auf die Stärke des Web 2.0, um die Vorteile des Informationsaustauschs zu nutzen. „Zum Beispiel ist die direkte Kommunikation mit den Fans, Journalisten und Menschen, die sich mit dem Verein oder dem Sportler identifizieren, einfacher und direkter. Bei der Studie war es auch interessant zu sehen, wie die deutschen Vereine im internationalen Vergleich dastehen.“

Im internationalen Vergleich muss der FC Bayern noch nachlegen. Topclubs wie AC Mailand, FC Liverpool, Real Madrid oder FC Barcelona stehen in der Beliebtheitsskala auf den vorderen Plätzen. Dennoch macht die Studie deutlich, dass die Präsenz der deutschen Fußballvereine im Social Web bereits eine wichtige Rolle spielt, viele aber die Strukturveränderung in ihrer Tragweite bei weitem noch nicht erkannt zu haben scheinen. Deshalb ist es wichtig, dass Vereine sich positionieren, Ziele definieren, Strategien entwickeln und die neue Kommunikationswelt in ihrer Komplexität erfassen.

Die unmittelbare Interaktion mit den eigenen Fans besitzt nicht nur Effekte für die Vereine, sondern auch für Sponsoren. „Sponsoren werden in Zukunft hinterfragen, wie Fußballvereine im Social Web aufgestellt sind, bevor sie investieren“, erklärt Mühlenbeck von der Unternehmensberatung Brain Injection in Köln. „Vereine ohne Social Media-Präsenz verpassen neben zukünftigen Sponsorenbudgets auch eine große Chance, mit ihren Anhängern zu kommunizieren.“

Dieses Potential sollte auch von Sportvereinen in der heutigen Zeit nicht ungenutzt bleiben.

Weitere Informationen auf www.lumani107.net und www.dikri.de


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