Jahrestag der Ermordung von Natalja Estemirowa: Teilnehmer des Petersburger Dialogs fordern Aufklärung

Heute jährt sich zum ersten Mal der Mord an der russischen Menschenrechtlerin und Journalistin Natalja Estemirowa. Aus diesem Anlass hat eine Gruppe deutscher und russischer Teilnehmer des 10. Petersburger Dialogs in Jekaterinburg (Ural) in einer Erklärung ihre Empörung über die dramatische Lage von Menschenrechtlern und kritischen Journalisten in Russland zum Ausdruck gebracht.

Der Aufruf fordert die Aufklärung des Mordes an Natalja Estemirowa. Von der russischen Führung erwarten die Unterzeichner, sich von den Drohungen des tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow klar zu distanzieren. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Präsident Dimitrij Medwedjew werden in dem Aufruf gebeten, "ihren Einfluss zur Erfüllung dieser Forderungen einzusetzen". Kadyrow hatte Mitstreiter von Estemirowa aus der Menschenrechtsorganisation "Memorial" öffentlich verunglimpft und bedroht.

Zu den Erstunterzeichnern des Aufrufs gehören Politiker aus allen im Bundestag vertretenen Parteien sowie Angehörige der russischen und der deutschen Zivilgesellschaft, darunter auch Ralf Fücks (Vorstand) und Jens Siegert (Büroleiter Moskau) als Vertreter der Heinrich-Böll-Stiftung.

Der Aufruf wird dem Plenum des Petersburger Dialogs vorgelegt, das parallel zu den deutsch-russischen Regierungskonsultationen in Jekaterinburg tagt. An der Abschluss-Veranstaltung dieses Forums nehmen auch Präsident Medwedjew und Bundeskanzlerin Merkel teil.

Die Journalistin und Mitarbeiterin der russischen Menschenrechtsorganisation "Memorial", Natalja Estemirowa, war vor ihrem Haus in Grosny verschleppt und ein paar Stunden später an der Grenze zu Inguschetien durch Schüsse in Kopf und Leib regelrecht hingerichtet worden.

Der Aufruf russischer und deutscher Teilnehmer des Petersburger Dialogs im Wortlaut:
http://www.boell.de/weltweit/europanordamerika/europa-nordamerika-jahres...

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Interviews:
Ralf Fücks, Vorstand Heinrich-Böll-Stiftung, nimmt am
10. Petersburger Dialog in Jekaterinburg teil und steht
für Interviews zur Verfügung.
Kontakt über Pressestelle der Heinrich-Böll-Stiftung:
Karoline Hutter, T 030-28534-202, hutter@boell.de
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Hintergrundinformationen im Russland-Blog der Heinrich-Böll-Stiftung:
http://blog.boell-net.de/blogs/russland-blog/default.aspx

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15.07.2010: |

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