Reporterdeutsch: Wenn eine Mannschaft im Spiel nicht ankommt

Das Fußballfieber vor dem Spiel Deutschland gegen England steigt. Auch bei dem Mann, der an einer Bushaltestelle auf einer Bank sitzt und einer Frau, die aus einer Bäckerei auf der anderen Straßenseite Brötchen holen will, mit auf den Weg gibt: "Wir gewinnen heute. Da bin ich ganz sicher." Die Frau nicht so ganz: "Beim Fußball gibt es auch Überraschungen."

Uruguay und Ghana sind bereits im Viertelfinale - schafft das auch Deutschland? Wie sich das Spiel entwickelt, werden wir ab 16 Uhr sehen. Außerdem hören wir wieder: Reporterdeutsch. Nicht gut um die deutsche Elf bestellt ist es bei diesem Satz: "Die Mannschaft ist im Spiel noch nicht angekommen." Schlimm genug, aber nicht ganz so schlimm, ist: "Der Spieler ist noch nicht drin im Spiel." Ausdrücken können Reporter das auch so: "Der Spieler hängt in der Luft."

Wichtig bei einem Fußballspiel sind Schnelligkeit, Präzision und Überraschungsmomente. Mangelt es daran, wird das so deutlich gemacht: "Der Ball ist zu lang." "Es gibt keine Pärchenbildung." "Die Außenbahnen fehlen."

Gewonnen werden müssen möglichst viele Zweikämpfe. Sonst heißt es auf Reporterdeutsch: "Am Boden kann er die Leute nicht ausspielen." Kommt endlich ein deutscher Spieler an einem englischen vorbei, besteht Grund zur Hoffnung: "Diese Aktion könnte der Wecker sein."

Also: Den Wecker stellen - um 16 Uhr ist Anpfiff!

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Über Heinz-Peter Tjaden