Eigentlich mag man das Thema Griechenland gar nicht mehr hören. Dennoch kam es in dieser Woche mit der Herabstufung der griechischen Bonität auf Ramschniveau mit voller Wucht auf die Kapitalmärkte zurück. Auch die Kreditwürdigkeit anderer PIGS-Staaten wie Portugal und Spanien wird inzwischen schlechter eingeschätzt. Die ersten Reaktionen waren einbrechende Aktienmärkte, fallende Euro-Notierungen und steigende Goldpreise. Inzwischen hat sich das ganze aber wieder etwas beruhigt.

Die Marktteilnehmer betrachten die Fakten inzwischen wieder etwas genauer. Und die in diesen Tagen vorgelegten Quartalszahlen – egal ob aus Deutschland, den europäischen Nachbarländern oder den USA – sprechen eine deutlich positivere Sprache. Dennoch bleiben auch große Risiken vorhanden. Das Zögern der Politik im Hinblick auf den Euro vertreibt auf Dauer die Anleger. Steigende Kurse an der Wall Street machen dies deutlich.

Überhaupt scheint das Vertrauen in das Wiedererstarken der größten Volkwirtschaft der Welt nach wie vor vorhanden zu sein. „Old Europe“ dagegen erscheint eher wie gelähmt und schießt sich mit Streitereien selbst ins Abseits. Die US-Notenbank Fed hat in dieser Woche dann auch weitere Erholungstendenzen in der US-Wirtschaft offiziell bestätigt. Zwar will man weiter an der Nullzinspolitik festhalten, aber nur bis die US-Wirtschaft ihren Gang auf dem Wachstumspfad verfestigt hat. Somit ist eine Zinswende weiterhin noch kein Thema.

Mein Fazit: Das Vertrauen der Investoren in Bundesanleihen ist in Hinblick auf die drohenden Finanzhilfen für Griechenland gesunken. Staatsanleihen werden mit höheren Risikoaufschlägen gehandelt. Das hat Auswirkungen auf die langfristigen Baugeldzinsen. Wir sehen derzeit die Gefahr von steigenden Zinsen. Trotzdem sind Zinsen insbesondere für Baugeld, historisch betrachtet recht günstig. Die Krise der europäischen Staatsfinanzen ist ein Grund sich schnell die günstigen Zinsen zu sichern. Dies gilt nicht nur für neue Immobilien, das jetzige Zinsniveau kann man ja auch für die Finanzierung von Umbau- und Renovierungsmaßnahmen nutzen. Neufinanzierer sollten jedoch ebenso wie Um- und Anschlussfinanzierer bei den derzeit noch günstigen (Langfrist-)Zinsen schnell zugreifen.