Rhein-Wied-News: Untersuchungsausschuss - Nürburgring-Controller musste Demütigungen von GF Kafitz ertragen!

Der frühere Haupt-Geschäftsführer der Nürburgring GmbH, Walter Kafitz, soll kritische Berichte der Finanzprüfung zur Privatfinanzierung am Nürburgring unterschlagen haben. «Die wirklich kritischen Vermerke wurden nicht an die Landesregierung und den Aufsichtsrat kommuniziert», sagte der Chefcontroller der Nürburgring GmbH, Michael Nuss-Kaltenborn, am Montag vor dem Untersuchungsausschuss des Mainzer Landtags. Kafitz habe immer wieder dargestellt, dass Pinebeck Leistungen «in erheblichem Maße» erbringe, die hohe Provisionen rechtfertigten. Das sei aber nicht so gewesen. Der Finanzdienstleister Pinebeck hatte Ende 2008 der Nürburgring GmbH in Aussicht gestellt, die Immobilien der neuen «Erlebniswelt am Nürburgring» für 170 Millionen Euro zu kaufen und der Nürburgring GmbH einen Vorteil von rund 50 Millionen Euro versprochen. Nuss-Kaltenborn zeichnete am Montag ein abenteuerliches Bild davon, wie Merten und Barandun versuchten, eine Finanzierung auf die Beine zu stellen. Demnach wurde ein Gewirr von Unterfirmen und Aktiengesellschaften gegründet, angebliche Investoren tauchten auf und verschwanden wieder, einmal sei Merten mit einer Visitenkarte des Börsen-Investors Warren Buffet aus den USA wiedergekommen.

Barandun soll zudem schon 2008 offenbar einmal Kontoauszüge mit spanischem Stempel als «Nachweis» für die Finanzkraft ...

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... Der damalige Finanzminister Ingolf Deubel (SPD) trat zurück.

Nuss-Kaltenborn sagte, die von Pinebeck in Aussicht gestellten Gewinnerwartungen hätten auf die Nürburgring-Geschäftsführer geradezu «magnetisch» gewirkt. Die Ergebnisse von Pinebeck hätten sich dann aber «diametral zu ihren Finanzierungsbemühungen» entwickelt. Bereits im März 2009 habe er selbst «erhebliche Zweifel» am Erfolg des Finanzierungsmodells in einem Vermerk dargelegt. Er habe aber nicht den Mut gehabt, den damaligen Finanzminister Ingolf Deubel (SPD) selbst zu warnen.

Er habe aber den kaufmännischen Geschäftsführer Hans Lippelt «intensiv darüber informiert», dass die Provisionszahlungen an Pinebeck im Jahr 2009 in Höhe von 300 000 Euro «nur schwer zu rechtfertigen» seien. Trotzdem sei er angewiesen worden, das Geld zu überweisen. Überhaupt habe er keine relevanten Eigenentscheidungen unterhalb der Geschäftsführerebene treffen dürfen, sondern Anweisungen wie Befehle ausführen und dabei auch «Demütigungen» durch Kafitz ertragen müssen.

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