Der Völkermord an den Armeniern, Assyrern und Pontos-Griechen – eine traurige Erinnerung

Der Völkermord an den Armeniern, Assyrern und Pontos-Griechen – eine traurige Erinnerung

Von Marianne Brückl

95 Jahre ist es jetzt her, dass die Armenier, Assyrer und Pontos-Griechen auf grausamste Art und Weise von den Türken niedergemetzelt wurden. In diesem Monat gedenken viele Menschen der zahllosen Opfer des Massakers von 1915. Bis heute weigert sich die Türkei vehement, den Genozid öffentlich anzuerkennen und die Medien berichten einzig von den Leiden der Armenier und vergessen dabei die weiteren fast 1,5 Millionen Todesopfer auf der Seite der Assyrer und Pontos-Griechen, die ebenfalls von diesen Massakern betroffen waren.

Jedes Jahr im April wird die Erinnerung an die wohl grausamsten Massenmorde der Geschichte durch die türkischen Befehlshaber wieder wach. Auch die Medien nehmen sich dieser Thematik nun verstärkt an, wie die Dokumentation "Aghet-Ein Völkermord" am vergangenen Freitag im ARD gezeigt hat. Doch leider wird nach wie vor lediglich von den Verbrechen an den Armeniern und 1,5 Millionen Ermordeten unter ihnen gesprochen. Die Assyrer und Pontos-Griechen, bleiben unerwähnt, obwohl auch sie dem grausamen Massaker zum Opfer gefallen sind. Auch diese beiden christlichen Völker wurden bis auf wenige Überlebende fast ausgerottet. Der Genozid forderte also nicht allein beim armenischen Volk die zahllosen Todesopfer, sondern beinahe noch einmal so viele bei den assyrischen und pontos-griechischen Christen.

Traurig und bedenklich ist dabei der Umstand, dass Veranstaltungen und Gedenkfeiern der Assyrer zum Völkermord mit äußert geringer bis gar keiner Berichterstattung von deutscher Seite bedacht werden, ebenso wenig wie die der Pontos-Griechen. Weshalb die Medien im Fall der Assyrer und Pontos-Griechen so verhalten reagieren und so gut wie keine Präsenz zeigen, bleibt rätselhaft. Und dies, obwohl Schweden den Völkermord an allen drei Völkern offiziell anerkannt hat und dabei auch Zahlen genannt wurden: 1,5 Millionen Armenier, 750.000 Assyrer und 500.000 Pontos-Griechen. (http://www.aina.org/news/20100311192620.htm).

Jedes Volk, das nicht mehr offiziell in den Geschichtsbüchern auftaucht, weil seine Existenz nach und nach daraus entfernt wurde, gerät in Vergessenheit, wenn es nicht genügend Sprecher gibt, die der Welt zeigen, dass es existiert und aufmerksam machen auf die Geschehnisse, die zu ihrer Löschung führten!

Es ist also unverzichtbar, nicht nur der armenischen, sondern ebenso auch der assyrischen wie auch pontos-griechischen Todesopfer des Genozids von 1915 zu gedenken! Die grausamen Taten wurden an allen verübt und müssen weltweit auch für all diese Minderheiten Anerkennung finden!

Die westliche Welt muss immer wieder auf alle Opfer des Genozids von 1915 aufmerksam gemacht werden und darf sich nicht mehr nur auf die Armenier beschränken!

Wir alle sind aufgerufen, für die Toten nicht nur des Genozids von 1915 sondern auch für die Opfer der gegenwärtigen Christenmassaker zu beten und auch zu handeln!

http://kloster-morgabriel.de/

11.04.2010: | |

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Der Genozid an den Pontos-Griechen

Der Grieche P. Enepekidis schreibt am 17.08.1997
in der Zeitung Kathimerini:

"Der Genozid a la Türkei ist leise, boshaft,
östlich, ohne theoretischen background, aber
praktisch und plünderisch. Vertreibungen,
Deportationen von Einwohnern ganzer Dörfer,
diese erschöpfenden Märsche im Schnee der
Frauen und der älteren Bevölkerung -
die Männer sind bereits in Zwangslagern und
im Militär - dies alles führt natürlich nicht
zu einem Auschwitz mit diesen diabolischen
vernichtenden Mechanismus der Menschen -
Nein, es war jedoch ein mobiles Auschwitz,
die Menschen starben unterwegs, sie liefen
nicht mit irgend einem Ziel, nein, sie liefen
um zu sterben vom Hunger, von der Kälte, der
Verleumdung und der schlechten Behandlung.

Dies war ein boshaft organisiertes diabolisches
System. Am Ende wartete kein Auschwitz, denn
für die meisten gab es kein Ende. Die Reise
in den Tod selber war der Tod, nicht das Ziel
der Reise."

Ein Leugner des Genozids ist gestern in Berlin
mit Merkel zusammengetroffen!

http://de.youtube.com/user/VolksMusik08

Über marianne brückl

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Marianne

Nachname
Brückl

Branche
Freie Journalistin, Schriftstellerin