Trillionen von Bakterien helfen dem Menschen

Was wäre der Mensch ohne Bakterien? Als das menschliche Genom 2003 vollständig sequenziert war, schien es vielen Wissenschaftlern unglaublich, dass der Mensch mit nur 30000 Genen auskommen kann. Und das ist, tiefer gedacht, auch nicht so: Denn der Mensch ist von etwa 100 Trillionen Bakterien besiedelt, deren rund 30 Millionen Gene ihn möglicherweise stark beeinflussen. Mit dem Erfassen des menschlichen Erbgutes ist somit der größte Teil der Erbsubstanz im Körper noch gar nicht erfasst: nämlich eben die Gene jener 100 Trillionen Bakterien!

Der Mensch ist so eine Art Superorganismus, der aus vielen menschlichen und noch sehr viel mehr bakteriellen Zellen besteht. Auch ist ja jede menschliche Zelle ein eigenes Lebewesen. In Wirklichkeit sind wir Menschen als Körper also keine Einzelwesen, sondern ein gigantischer Plural aus unzähligen Lebewesen.

Was ist die Stärke der Bakterien? Durch eine gigantische Kommunikation untereinander bilden sie ein riesiges Informationsnetzwerk, das erst Vielzeller wie uns Menschen ermöglicht.

Das Zurückdrängen der Bakterien in unserem Körper, wie wir Menschen das zur Zeit vorantreiben durch Antibiotika, durch unsere keimfreie Umwelt und nicht zuletzt durch unsere falsche Nahrung, führt nach Ansicht namhafter Wissenschaftler wie z.B. des amerikanischen Mikrobiologen Martin J. Blaser langfristig zu einer Katastrophe. Das gleiche Zurückdrängen der Mikroorganismen passiert übrigens auch auf den Feldern der industriellen Landwirtschaft. Viele Bakterien, die heute so verschwinden, werden dann durch andere ersetzt, die oftmals nicht annähernd so gutartig wie unsere jetzigen Mitbewohner sind.

Einige Forscher sind sich sicher, dass die genetische Zusammensetzung der Bakterien auch bestimmt, wie effizient ein Mensch sein Essen verwertet. So kann ein Mensch über seine Ernährung steuern, welche Bakterien-Arten und somit welche Bakterien-Gene im Darm häufiger vorkommen. Und diese wiederum beeinflussen, wie viel Energie ein Mensch aufnimmt.

Darum kann man eigentlich nur sagen: Schaffen wir doch gute Bedingungen für unseren gigantischen Vielvölkerstaat "Körper", sowohl mit guten Gedanken und Empfindungen wie auch mit einer guten Ernährung.

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30.01.2010: | | |