Frauenfußball: Deutsches Champions League Trio in der Pflicht

Heidelberg. In den Achtelfinal-Rückspielen der UEFA Women's Champions League stehen die drei deutschen Vertreter unter Druck. Während dem 1. FFC Turbine Potsdam nach dem knappen 1:0-Hinspielerfolg im Rückspiel bei Brøndby IF immerhin ein Unentschieden reicht, müssen der FC Bayern München und der FCR 2001 Duisburg gewinnen, um die nächste Runde zu erreichen. Wobei Duisburg nach dem etwas glücklichen 1:1 vom vergangenen Mittwoch auch ein hohes Unentschieden gegen Linköpings FC genügen würde.

Trotzdem dürften es die Löwinnen vom deutschen Trio am schwersten haben, ins Viertelfinale vorzustoßen. Immerhin ist Linköpings FC der frisch gekürte schwedische Meister und einer der Mitfavoriten auf den ersten Champions League Titel im europäischen Frauenfußball.

Doch die Duisburgerinnen gehen trotzdem zuversichtlich in die schwere Auswärtspartie, die am Mittwoch (11. November 2009) um 19.00 Uhr auf dem Kunstrasenplatz NYA Parken in Norrköping angepfiffen wird. Zumal mit Jennifer Oster und Marina Hegering zwei wichtige Spielerinnen ihre Verletzungen auskuriert haben und wieder ins Mannschaftstraining einsteigen konnten. Torjägerin Inka Grings gewährte sogar schon einen kurzen Einblick in die ausgewiesene Spieltaktik: „Wir werden versuchen, ein schnelles Tor zu schießen; denn der Gegner steht sehr kompakt – und hat keinerlei Druck.“

Ebenfalls am Mittwoch um 19.00 Uhr tritt auch der deutsche Meister Turbine Potsdam beim dänischen Vertreter Brøndby IF an. Mit einem 1:0 im Rücken könnten es die Turbinen in der Ferne zunächst etwas ruhiger angehen lassen. Doch wer die Frauen von Bernd Schröder kennt, der weiß, dass sie sicherlich auch in Dänemark auf Sieg spielen werden. Erst recht, da bereits im Hinspiel nur eine klägliche Chancenverwertung, Pfosten und Latte sowie eine gut aufgelegte Torhüterin des Gegners ein wesentlich höheres Ergebnis verhinderten.

Im Rückspiel muss Potsdam allerdings auf Viola Odebrecht verzichten, die unter einer fiebrigen Erkältung leidet. Auch hinter dem Einsatz von Jennifer Zietz, die bislang in allen 26 Europacupeinsätzen der Turbinen auf dem Feld stand, steckt noch ein kleines Fragezeichen. Dafür scheint Anja Mittag ihre muskulären Probleme überwunden zu haben.

Im einzigen deutschen Heimspiel der Achtelfinal-Rückspiele empfängt der FC Bayern München am Mittwoch um 19.00 Uhr das französische Team Montpellier Hérault SC. Das torlose Unentschieden aus dem Hinspiel sollte im Grunde eine gute Basis sein, um im heimischen Sportpark Aschheim das Weiterkommen zu sichern. Doch ein 0:0 hat natürlich auch seine Tücken, da die Bayern nun unbedingt gewinnen müssen. Auch FCB-Trainer Günther Wörle warnt davor, den Gegner zu unterschätzen: „Montpellier ist in Abwehr und Angriff stark. Nach dem sechsten Spieltag sind sie in der französischen Meisterschaft ungeschlagen und haben erst vier Tore kassiert und 17 geschossen.“

Doch für den eigenen Achtelfinalerfolg hat Wörle noch eine Geheimwaffe in petto. Nach ihrer langwierigen Verletzung steht Nationalspielerin Isabell Bachor kurz vor ihrem Heimspieldebüt im Bayern-Dress. Und auch auf die Dienste der spielstarken Nicole Banecki, die am vergangenen Wochenende noch fehlte, kann Wörle wohl wieder zurückgreifen.

Ausbaufähig ist in der Champions League derweil der Zuschauerzuspruch in den deutschen Stadien. Während das Bayern-Hinspiel in Montpellier etwa 6.000 französische Fußballfans verfolgten, strömten jeweils nur knapp über 1.000 Zuschauer zu den Heimspielen von Potsdam und Duisburg. Für Frauenfußball auf diesem hohen Niveau ist das eindeutig zu wenig! (Quelle: www.framba.de)

Weitere Informationen zum deutschen Frauenfußball gibt es auf Framba.de - Die Frauenfußballfibel

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