Svetlinka.org – ein Internetportal in Unterstützung sozial benachteiligter Kinder

Svetlinka.org – ein Internetportal in Unterstützung sozial benachteiligter Kinder 

Das Projekt Svetlinka.org wurde offiziell am 24. September mit einem Wohltätigkeitskonzert in der Hauptstadt Sofia gestartet

Haben sie schon einmal darüber nachgedacht, warum Märchen bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen beliebt sind? Vielleicht, weil stets das Gute über das Böse siegt? Das Märchen, das wir ihnen jetzt erzählen wollen, stammt aus der Gegenwart. Allerdings sind die Helden weder Prinzen und Prinzessinnen, noch Ritter in Rüstungen, sondern bulgarische Jugendliche. Ihre Geschichte ist der Beweis dafür, dass Wunder nicht nur im Märchen geschehen.

Alles begann vor einigen Jahren, als eine Gruppe von Marketing-Experten beschloss, Waisenkindern zu helfen, die in staatlichen Heimen untergebracht sind. Anfänglich waren ihre Spendenaktionen auf Sofioter Waisenheime ausgerichtet. Dann kam die Idee auf, einem Waisenheim zu helfen, dem nur geringe öffentliche Aufmerksamkeit zuteil kommt und das sich zudem an einem isolierten, nur schwer zugänglichen und unbekannten Ort befindet. Sie suchten nach einem passenden Objekt, konnten aber keines finden. Trotzdem ließen sie nicht von ihren Plänen ab. So entstand die Idee des Internetportals Svetlinka.org. Das Portal enthält aktuelle Informationen über alle Kinderheime des Landes sowie deren konkrete Bedürfnisse. Die staatliche Kinderschutzbehörde unterstützt das Vorhaben mit aktuellen Daten. Offiziell gestartet wurde das Projekt am 24. September mit einem Wohltätigkeitskonzert in der Hauptstadt Sofia, dem Politiker und namhafte Künstler beiwohnten.

„Gedacht war das Portal als gewöhnliches Verzeichnis von Kinderheimen, mit deren Telefonnummern und Adressen“, erklärt der Urheber der Internetseite, Krassimir Stojtschew. „Hinzu kam eine interaktive Karte, die einen weiteren einfachen Zugang zu den Institutionen sichert. Seitdem hat sich die Seite dynamisch weiterentwickelt. Heute kann man sich in Dokumentarfilmen über Adoptionen und Pflegefamilien informieren. Die Filme sind eine Co-Produktion von Bene Facta und dem Arbeits- und Sozialministerium. Das Portal soll einerseits informieren und andererseits sozial benachteiligten Kindern helfen. Wir wollen die Öffentlichkeit informieren, wie den Kindern geholfen werden kann.“

Obwohl das Portal erst seit kurzem geschaltet ist, ist das Interesse enorm. Ständig rufen Leute an, die Heimkindern helfen wollen und fragen, was gebraucht wird.

„Bei uns gehen die verschiedensten Anfragen ein“, sagt Krassimir Stojtschew. „Vor zwei Wochen wollte beispielsweise eine Familie wissen, wie sie einen Studenten unterstützen könne, der in einem Waisenheim aufgewachsen ist. Das ist die bisher interessanteste Anfrage, da die 18-Jährigen nach Abschluss der Sekundarstufe II die Heime verlassen und von da an auf sich allein gestellt sind. Deshalb liegen über diese Jugendlichen auch nur spärliche Informationen vor. Gegenwärtig sind wir bemüht, ein solches Kind zu finden. In der Regel werden wir gefragt, wo beispielsweise das Inventar eines Bankrott gegangenen Hotels gebraucht wird.“

Die Portal-Autoren empfehlen, Kinderheime in Form von Sachgütern und Arbeitsleistungen zu unterstützen, da es schwierig sei festzustellen, ob Spenden finanzieller Art auch da ankommen, wo sie sollen. Immer mehr Bulgaren sind bereit, sozial benachteiligten Kinder zu helfen, was auch die Zahlen belegen. Zwischen 60 und 80 Prozent aller Spenden kommen Kinderheimen zugute. Vor allem im Vorfeld großer Feiertage wie Weihnachten und Ostern öffnen die Bulgaren ihre Herzen für Bedürftige. Krassimir Stojtschew will das jedoch ändern. Er strebt eine ganzjährige Sensibilität für dieses Thema an.

„Die Organisations- und Verwaltungsstruktur der Kinderheime ist de facto veraltet“, so Krassimir Stojtschew. „ In diesem Zusammenhang gab es zahlreiche Gespräche mit UNICEF-Vertretern, deren Aufgabe es ist, die existierenden Institutionen in neue Verwaltungsformen zu transformieren, wie etwa `geschütztes Wohnen`. Zudem sollen für einen Großteil der Kinder Pflegefamilien gefunden werden. Die Kinder sollen modern umsorgt werden, eine Tendenz, die wir unterstützen. Allerdings wird dieser Transformationsprozess, unserer Ansicht nach, Jahre dauern. Bis dahin können wir die Kinder nicht einfach ihrem Schicksal überlassen.“

Die Portal-Autoren wollen zumindest einmal jährlich die Öffentlichkeit für die Probleme in den bulgarischen Heimen sensibilisieren. Mit der Zeit soll das Portal Svetlinka.org zudem zu einer Plattform für Happyend-Geschichten werden. „Der beste Motivationsweg ist das persönliche Beispiel“, sagt Krassimir Stojtschew und fügt hinzu:

„Mehr als 7.000 Kinder leben in Heimen. Ein Besuch, ein Lächeln würde ihnen viel Wärme geben. In dieser Hinsicht kann jeder etwas beitragen, unabhängig von der Größe seines Geldbeutels. Seit dem Projektstart bemühen wir uns um mehr Popularität. Leider nimmt das sehr viel Zeit in Anspruch, weswegen unsere Heimbesuche seltener geworden sind. Wir haben festgestellt, dass wir in dieser Hinsicht eher die Verlierer sind, da uns das Zusammensein mit den Kindern fehlt. Allen, die ein gutes Herz haben, würde ich sagen wollen, dass diese Kontakte unglaublich aufladen. Man hat das Gefühl, dass man mehr nimmt, als man gibt.“

Die ins Deutsche Übersetzte Version der Seite findest Du hier:

http://translate.google.de/translate?hl=de&sl=bg&u=http://www.svetlinka....