Mängel im kommunikativen Umgang mit Demenzkranken

Im Rahmen einer Weiterbildungsveranstaltung am 5.11.09 in Karlsruhe machte der Gerontologe und Autor, Adriano Pierobon, bei seiner Einführungsrede deutlich, dass sowohl bei professionellen Pflegekräften,
als auch bei pflegenden Angehörigen kommunikatives Ungeschick den Umgang mit demenzkranken Menschen erschwert. Wichtig sei die Beachtung folgender Grundregeln:
Kommunikation mit demenzkranken Menschen gelingt besser, wenn Gesprächspartner von Demenzkranken, klare, prägnante Sätze formulieren und auf Nebensätze, Konjunktive uhnd komplizierte entweder/ oder-Darstellungen verzichten. Verzichten Sie ausserdem auf Widerspruch auch dann, wenn der Demente "Unsinniges" behauptet. Widerspruch und richtigstellende Belehrungen werden vom Kranken als Demütigung, Verunsicherung und Inkompetenz erlebt, so der Gerontologe Adriano Pierobon.
Die Erkrankten reagieren auf diese Beschämung mit verbissenem Beharren auf den eigenen Standpunkt, manchmal auch mit Aggression. deshalb: nehmen sie die Äusserungen der Kranken ernst und äussern Verständnis für sein Anliegen. Gerade dann, wenn demenzkranke Menschen aggressiv reagieren, sollten Pflege- und Betreuungskräfte ihr eigenes Kommunikationsverhalten kritisch reflektieren.
Besonders problematisch wird die Situation dann, wenn pflegende Angehörige aufgrund der Dauerbeanspruchung burn-out-Symptome entwickeln und unwirsch und gestresst reagieren: solche (negative) emotionale Reaktionen spürt der Kranke und reagiert entsprechend. Hier, so Pierobon, ist es sinnvoller über eine "Auszeit" nachzudenken und professionelle Hilfe in Form einer "Verhinderungspflege" in Anspruch zu nehmen.

Informationen: http://www.humanis-pflege.de