IAA 2009: Große Bühne für gefällige Versprechen

ICC-Chef Uwe Röhrig: „Die IAA verkommt zum Laufsteg für Politiker“ - Aktionsplan für Elektromobilität verwischt die wahren Probleme am Markt

Frankfurt/Berlin, 22. August 2009 - Zehn Tage vor der Bundestagswahl startet am 17. September die 63. Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) http://www.iaa.de in Frankfurt. Mehr oder weniger zur gleichen Zeit wird der Fördertopf für die Abwrackprämie leer sein, der den deutschen Autohandel in diesem Jahr in ein unrealistisches Bild rückte. Doch mindestens bis Ende September wird die Politik wohl versuchen, den Gute-Laune-Trend zu stabilisieren - wozu die IAA gerade rechtzeitig beginnt.

„Es wird ein Laufsteg für Politiker, die sich die Klinke in die Hand geben, Kompetenzen vorgaukeln und sich mit haltlosen Versprechungen, die jeder nur zu gerne hört und, übertrumpfen - fein geschminkt und verkleidet, damit man die Wahrheit hinter mancher Luftblase nicht bemerkt“, blickt Uwe Röhrig skeptisch auf das Branchentreffen am Main. Der Inhaber der Berliner Automobilberatung International Car Concept (ICC) http://www.icconcept.de ist sicher, dass die fünf Milliarden Euro Abwrackprämie in Frankfurt bei jeder Gelegenheit als großer Erfolg gefeiert werden. „Aber wer hat denn profitiert? Diejenigen, die günstige Kleinwagen herstellen. Und die sitzen im europäischen und asiatischen Ausland“, so Röhrig. Der unweigerlich folgende Einbruch des deutschen Marktes werde ignoriert und mit erneutem Subventions-Aktionismus gekontert.

„Wer jetzt versucht, mit einer neuen Euroattacke die Entwicklung von Elektroantrieben zu befördern, um den kommenden Einbruch zu übertünchen, der verkennt jede Realität. Selbst wenn in Deutschland bis zum Jahr 2020 eine Millionen Elektroautos fahren, wie es der Aktionsplan vorgibt, ist dies angesichts von rund 44 Millionen Pkw im Bestand eine zu vernachlässigende Größe“, so Röhrigs Prognose. Allerdings stellt er die zügige Entwicklung einer dem Verbrennungsmotor preis- und leistungsadäquaten Lösung für einen Elektroantrieb ohnehin in Frage. „Da können noch so viele Politiker in diesen Tagen für die Kamera an der Stromzapfsäule posieren. Symbolische Gesten nutzen sich ab. Die Bundesregierung versteht ihre Aufgabe gerade im Wahljahr wieder und weiter falsch. So wie der Ressourcenverbrauch und Umweltbelastungen nicht an Grenzen enden, kann auch die Entwicklung neuer Techniken nicht auf nationale Maßnahmen beschränkt sein“, sagt der frühere Vertriebschef für Mercedes-Benz und Maybach, der sich als Wirtschaftssenator im Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) http://www.bvmw.de engagiert. Daher müsse auch die Entwicklung von alternativen Antriebssystemen global betrieben und finanziert werden. Aufgabe der Regierung sei es dabei vielmehr, die notwendige Infrastruktur zu schaffen, aber auch dies müsse global geschehen. Denn es bringe nichts, wenn die einzelnen Energiekonzerne hier mit unterschiedlichen Aufladetechniken auf den Markt streben. Doch solche Signale werde man auf der IAA vergebens suchen.

Die Prognose des ICC-Chefs lässt keine Zweifel für die Zeit nach der Wahl und nach der Frankfurter Automesse: „Der Automarkt wird weiter einbrechen nach der Sonderkonjunktur durch die Abwrackprämie, denn der Staat kann die Fehlentwicklungen der Autoindustrie nicht finanzieren und damit auch keine Arbeitsplätze sichern.“ Jeder, der angesichts dieser Aussichten von Vollbeschäftigung träume, müsse als unseriöser Fantast gelten.

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