Stille! - Stille? Ist es jetzt … still? so frage ich mich, die halb geleerte Bierflasche in der Hand. Meine Hände zittern. Momentan glaube ich nicht mehr an sehr viel im Leben.
Ich sehe aus wie ein Mensch, … weiß ich aus meinen ganz persönlichen Betrachtungen in dem Spiegel, welcher im Schlafzimmer unseres alten Zuhause steht, … wie ein Mensch, der ein permanent Schlafloser ist.
Mit meinen 1,69 m Körpergröße – und die kenne ich ja wirklich - kann ich keinen Menschen in der Welt beeindrucken. Und, zugegeben, darüber kann mich keiner hinwegtrösten!
Mich fröstelt es jetzt. Ich hätte mich wärmer ankleiden sollen. In meinem Pullover halte ich hier nichts aus. Die Temperatur wird weiter sinken.
Tja, an diesem Ort bin ich allein. Muss keinen Menschen beeindrucken! Gut so!
Und nun nehme ich noch einen Schluck aus dieser Flasche. Das Biertrinken habe ich mir in Gesellschaft der Bauarbeiter angewöhnt. Es wird nicht lange dauern, dann werde ich es mir wieder abgewöhnt haben.
…
Die Gelegenheit zum Neubau, zur Errichtung „unseres neuen Eigenheims“ war allzu günstig gewesen - ein Schnäppchen! Die Finanzierung schien ganz leicht machbar zu sein. Zunächst gelang in dieser Hinsicht auch so gut wie alles.
Zuletzt hat uns das eine oder andere ein paar graue Haare mehr wachsen lassen. Probleme … lächerlich kleine oder lächerlich große … muss es wohl immer und überall geben.
Mein Haus, das ich Liebe – Satire zum Eigenheimbau von Kay Ganahl

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