GaU

21.07.2009

GaU - größter an zunehmender Unfall

In Veröffentlichungen wird der „GaU" immer wieder als Synonym für „Atomkatastrophe" verwendet. Diese Begrifflichkeit ist falsch.

Der Begriff GaU wurde für Atomanlagen erfunden. Er bezeichnet den „größten anzunehmenden Unfall". Damit ist der größte Unfall gemeint, den ein Erbauer und Betreiber eines Atomkraftwerkes tatsächlich als möglich annehmen muss. Er ist als der schwerste Unfall definiert, den die Sicherheitstechnik eines Atomkraftwerkes vollständig beherrschen muss, ohne dass Radioaktivität austritt. (Meistens ist der Bruch der Leitung definiert, in der das Reaktorwasser umgepumpt wird. Gerade z.B. in Krümmel ist diese Beherrschung durchaus ein Problem.)

Selbstverständlich müssen Unfälle, die kleiner - und möglicherweise wahrscheinlicher - sind als der GaU, dann erst recht vollständig beherrschbar sein. Größere Unfälle als den GaU, also z.B. Bruch des Reaktors oder Terrorangriff, muss der Betreiber nicht annehmen. Dafür muss er dann auch keine Vorsorge treffen. Die Genehmigungsbehörden gehen davon aus, dass so etwas nicht passiert. Komplette Sicherheit gibt es natürlich nicht.

Für Unfälle größer als der GaU, also unbeherrschbare Unfälle, hat sich das Wort „Super-GaU" eingebürgert.

Die Erfahrung zeigt, dass in der Regel nicht ein einzelnes Ereignis zum Problem wird, sondern die Verkettung vieler kleiner Störfälle, die einzeln gar kein großes Problem wären (siehe meine Berichte über Biblis, Forsmark, Krümmel, aber auch Harrisburg oder Tschernobyl). Ein Unfall, der zur Kernschmelze führt, ist immer ein Super-GaU. Forsmark war kurz davor.
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Hamburger Fachgruppe Energie – Klaus Gärtner, schlottermotz@t-online.de
(laienverständliche Darstellung energietechnischer Zusammenhänge)

21.07.2009: | | |

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