Die Legasthenie ist keine Intelligenzminderung

Lese-Rechreibfertigkeiten werden leider sehr oft mit der Intelligenz eines Menschen in Verbindung gebracht. Die Weltgesundheitsorganisation klassifiziert fälschlicherweise die „Lese-Rechtschreibstörung“ als eine umschriebene Entwicklungsstörung schulischer Fertigkeiten in F81 – F8.3 versucht es die WHO eine unterscheidende Betrachtung.

Angefangen von der umschriebenen Entwicklungsstörung schulischer Fertigkeiten, der Lese-und Rechtschreibstörung und der kombinierten Störung schulischer Fertigkeiten. Diese Definitionen lassen sehr viele Fragen offen. In der Praxis lassen sich diese Definitionen nicht umsetzten und legitimieren nur den pathologischen und psychologischen Ansatz der den Betroffenen keine wirkliche präventive und integrative Hilfe bietet.

Auch bei ICD-10, F81 wird von Störung gesprochen, „bei denen die normalen Muster des Fertigkeitserwerbs von frühen Entwicklungsstadien an gestört sind. Dies ist nicht einfach Folge eines Mangels an Gelegenheit zu lernen; es ist auch nicht allein als Folge einer Intelligenzminderung oder irgendeiner erworbenen Hirnschädigung oder Krankheit aufzufassen*.“

Laut der ICD-10 „Normung“ wird deutlich, dass man rund 5-15 Prozent Weltbevölkerung eine Intelligenzminderung einmal ganz praktisch unterstellen würde. Es ist eher eine wissenschaftliche Phantasterei um so Mängel und Normungen der Lernfähigkeiten es Menschen festzulegen. Menschrechtlich sind sie jedenfalls hochgradig bedenklich, da man sehr pauschal Menschen normiert.

Genau aus diesem Grund gibt es keine wirklich unterscheidende Diagnose für die Betroffenen, da die WHO ICD-10 Klassifizierung als Grundlage von Medizinern und Psychologen verwendet wird. Fälschlicherweise orientiert sich auch der „Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V.“, an diesen Diskrepanzdefinitionen.

Aus meiner Sicht als betroffener Legasthenieexperte ist die pädagogische Definition von Dr. Astrid Kopp-Duller viel treffender und richtig: „Ein Legasthener Mensch, bei guter oder durchschnittlicher Intelligenz, nimmt seine Umwelt differenziert anders war, seine Aufmerksamkeit lässt, wenn er auf Buchstaben oder Zahlen trifft, nach, da er sie durch seine differenzierten Teilleistungen anders empfindet als nicht legasthene Menschen. Dadurch ergeben sich Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens, Schreibens und Rechnens“.

Dr. Kopp-Duller und andere Experten stützen keine Intelligenzminderung bei einen legasthenen Menschen und unterscheiden auch sehr gut die anderen kombinierten Schwierigkeiten der Kulturtechniken die mit möglichen Erkrankungen im Zusammenhang stehen können, wie die erworbene Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS).

Quelle: Kerstin Hanert-Möller, Seite 15 aus „Das Konstrukt der Legasthenie“ Saarbrücken, erschienen VDM Verlag Dr. Müller, 2007. und Dr. Astrid Kopp-Duller , Livia R.: Legasthenie im Erwachsenenalter, KLL-Verlag 2003 und Legasthenieexpert Lars-Michael Lehmann