Tag der Milch

Am 1. Juni ist der "Tag der Milch", initiiert vom internationalen Milchwirtschaftsverband. Er dient der Propaganda der Tierausbeutungsindustrie, die verschleiert, was in Wahrheit hinter dem "weißen Blut" steckt: Qual und Mord. "Wer nicht vegan lebt, bezahlt Auftragsmörder dafür, Kühe und Kälber einzukerkern und abzuschlachten, um deren Muttermilch zu trinken respektive in verarbeiteter Form zu essen", kritisiert Achim Stößer von der Initiative Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus.

Dies gilt auch und umso mehr für Vegetarier, die die vermeintlich fehlenden Leichenteile in ihrer Ernährung durch einen erhöhten Konsum an Ei- und Milchprodukten ersetzen, insbesondere Käse, der erzeugt wird, in dem das Drüsensekret durch Lab (oft gewonnen aus dem Magen geschlachteter Kälber) zum Gerinnen gebracht wird und für dessen Herstellung ein Vielfaches an Milch verwendet wird. Tatsächlich scheinen viele Vegetarier sich nahezu ausschließlich von Käsegerichten zu ernähren, wie auch ein Blick in entsprechende Kochbücher oder Speisekarten zeigt, und kommen gar nicht auf die Idee, Brote auch mit etwas anderem zu belegen als mit Käse, was deutlich zeigt, wie armselig und langweilig die übliche unvegane Ernährung ist.

Zahlen und Fakten

Laut "Lebensmittel-Zeitung" ("Gute Aussichten für Milch weltweit", 28. Mai 2009) wird einer aktuellen Studie zufolge in den kommenden drei Jahren der globale Milchverbrauch jährlich um 2,2 % auf 282 Milliarden Liter ansteigen. 2008 wurden weltweit 258 Milliarden Liter Milch und andere flüssige Milchprodukte konsumiert, knapp 1,6 % mehr als im Vorjahr. Dies geht, während vielerorts das ethische Bewußtsein und somit die Zahl der Veganer wächst, vor allem auf eine Steigerung des Konsums in Ländern wie Indien und China zurück. Doch auch in Deutschland steigt der Käsekonsum (seit der Jahrtausendwende jährlich um ein Kilogramm).

Nach Angaben des Milchindustrieverbands wurden im vergangenen Jahr in 99000 "milcherzeugenden Betrieben" über vier Millionen "Milchkühe" gefangengehalten mit einem "Ertrag" von durchschnittlich knapp siebentausend Litern Milch pro Tier (so viel, als hätte die Kuh zehn bis zwölf Kälber zu stillen). Der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland betrug 2008 etwa hundert Liter "Konsummilch", "Sauermilch", "Sahne" usw. (davon knapp 18 kg Joghurt), dazu über 22 kg Käse (aus zehn bis zwölf Litern Milch pro Kilogramm) und über 6 kg Butter (aus 22 Litern Milch pro Kilogramm), also weit über ein Liter Kuhdrüsensekret pro Person und Tag. Das bedeutet, daß für jeden durchschnittlichen Milchtrinker am "Tag der Milch" wie an jedem anderen Tag eine Kuh eineinhalb Stunden lang leidet; für ein Kilo Käse oder ein Pfund Butter beispielsweise einen halben Tag.

Milch ist zwar gesund, doch anders als die Propaganda, die nicht nur am "Tag der Milch" Kühe lila malt, gilt dies lediglich für Säuglinge, die die Milch der eigenen Mutter oder zumindest der gleichen Spezies trinken - auch wenn weltweit etwa jeder zehnte Mensch (in Mitteleuropa sogar acht oder neun von zehn) noch im Erwachsenenalter ohne direkte Beschwerden mittelbar am Kuheuter hängen kann, da seit der Jungsteinzeit Kuhmilch konsumiert wurde, was zu einer entsprechenden genetischen Anpassung führte. Natürlich steht jedem selbstverletzendes Verhalten, ob nun durch Rasierklingen, Nikotin oder Ernährung, zu - solange dabei niemand anders zu Schaden kommt. Aber gerade im Fall von Milch zielt die Werbung häufig auf Kinder, wobei selbst etwa Verbraucherschützer, die nichts gegen Tierausbeutungsprodukte einzuwenden haben, zumindest auf die Verbrauchertäuschung durch vermeintlich gesunde, weil Milch enthaltende Produkte wie "Kinderschokolade", "Milchschnitte" oder "Fruchtzwerge" hinweisen: Werbeslogans, die Kinder mit der "Extra-Portion Milch", "so wertvoll wie ein kleines Steak" traktieren, sind gefährliche Formen der Gehirnwäsche. So heißt es auch selbstentlarvend in einer Presseaussendung zum diesjährigen Tag der Milch: "Ziel ist es, die Kinder anzuregen, mehr oder überhaupt Milch zu trinken, aber auch Käse, Joghurt und andere Milchprodukte zu entdecken." Verantwortungslose Eltern, die ihre Kinder nicht vor unveganen Produkten bewahren, schaden ihnen sowohl physisch (durch die Gesundheitsschädigung durch unvegane Ernährung) als auch psychisch, weil sie ihre Kinder zu Tierausbeutern erziehen, die dem Leid und Tod anderer gleichgültig, zumindest aber, wenn sie "tierlieb" sind, mit einer kognitiven Dissonanz gegenüberstehen.

Milch ist Mord

Vor allem aber wird Säugetier- und somit Kuhmilch nur produziert, um den Nachwuchs zu ernähren, weshalb die Kühe schwanger werden müssen, mit etwa eineinhalb Jahren zum ersten Mal, dann einmal pro Jahr, jeweils zirka drei Monate nach der Geburt. Ein Großteil der so entstehenden Kälber, darunter alle männlichen, werden gemästet und nach drei bis fünf Monaten getötet, die weiblichen, die wieder als "Milchkühe" mißbraucht werden, nach vier bis fünf Jahren, da die Milchleistung nachläßt, und das bei einer natürlichen Lebenserwartung von etwa zwanzig Jahren. Die meisten Rinder, deren Leichen auf dem Teller enden, stammen aus der Milchproduktion. Die Qualzüchtung verursacht Krankheiten, z.B. Mastitis (Milchdrüsenentzündung); viele Kühe beginnen zu lahmen, da ihr Körpergewebe angegriffen wird.

Mit anderen Worten: Milch ist Mord, Milchtrinker und Käseesser sind Tierquäler und Mörder. Das gilt übrigens auch im übertragenen Sinn, ein weiterer Aspekt, der am Propaganda-Tag der Milch wohlweislich unterschlagen wird: Milchkonsumenten sind Klimakiller, so daß selbst das Umweltbundesamt bestätigt: "Die rechnerisch einfachste Lösung wäre, wenn alle Menschen sich ab sofort vegan ernähren würden."

Ethische Alternativen

Tatsächlich wird in mancher Tiefkühlpizza und vielen Bäckereien und Restaurants immerhin das teure Milchfett im "Käse" durch Pflanzenfett ersetzt, ohne daß die Verbraucher dies abseits von Laboranalysen auch nur bemerkt hätten. Der hierbei verwendete Analogkäse ist zwar keineswegs vegan, doch es gibt viele Sorten Pflanzenmilchprodukte, die bei Bedarf anstelle von Kuhdrüsensekret verwendet werden können. "Warum wohl ist es in in vielen Ländern gesetzlich verboten, Sojamilch, Mandelmilch, Haselnußmilch, Hafermilch, Reismilch usw. so zu nennen? Statt dessen müssen auf den Etiketten irgendwelche Phantasiebezeichnungen oder Kunstwörter stehen", bemerkt Achim Stößer. Sie sind dennoch sowohl im Laden erhältlich als auch selbst herzustellen. Zahlreiche vegane Rezepte hierzu gibt es z.B. kostenlos im Tierrechtskochbuch (www.tierrechtskochbuch.de) und auf www.silch.de, darunter "Quark" aus Tofu, "Käse" aus Nüssen, Kokosschlag"sahne" und - zu dieser Jahreszeit besonders erfreulich - viele Sorten veganer Eiscreme.

Der 1. Juni sollte also nicht länger der Propaganda von Milchwirtschaft und Bauernverbänden, die trotz massiver Subventionen über Milchpreise lamentieren, statt endlich die Steinzeitethik abzulegen und aus der Tierausbeutung auszusteigen, dienen, sondern zum "Tag der Pflanzenmilch" werden.

Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus setzt sich für eine Verwirklichung der Tierrechte (so etwa das Recht auf physische und psychische Unversehrtheit), die Abschaffung der Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Spezies (analog zu Antirassismus und Antisexismus) und die Etablierung einer veganen Gesellschaft ein.

Nähere Informationen und Bildmaterial bei Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus, c/o Achim Stößer, Berliner Str. 34, D-63619 Bad Orb, Tel. 06056 309788, mail@maqi.de, http://maqi.de.


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