Email für dich: Über Gefahren im Internet

„Email für dich“ gehört zu den schönsten verfilmten Liebesgeschichten. Aber eigentlich schicken sich die kleine Buchhändlerin und der große Konkurrent Telegramme. Die verschickt man über einen Messenger, eine Art Direktleitung zwischen zwei oder mehreren Computern. Jeder sieht, wann wer online ist, es sei denn, jemand macht sich für die anderen unsichtbar. Aber Botschaften erhalten kann er immer noch. Die öffnen sich, sobald der Messenger aktiviert wird.

Gelernt haben wir nun: Der Film müsste eigentlich „Telegramm für dich“ heißen. Und: Das Internet ist nicht nur eine schnelle, sondern manchmal auch einer sehr transparente Welt.

Dennoch lustwandeln viele durch das www, als gebe es überhaupt keine Gefahren. Wie einmal eine Kleine aus meinem Familienkreis, die sich partout auf meinem PC mit einem verfänglichen Nicknamen anmelden wollte. Das habe ich verhindert. Auf Nachrichten von Pädophilen kann jeder von uns liebend gern verzichten.

Viele von uns arbeiten in einem Büro, einige gehören einer Partei an, sitzen im Rat, arbeiten bei der Stadt oder einer Behörden. Fast alle nutzen das Internet, richten für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Accounts ein. Dazu gehören meistens auch elektronische Adressen. Die Nachrichten, die jemand bekommt, können per Passwort geschützt werden. Sind sie aber nicht immer. Wenn nun also jemand auf den dienstlichen PC eine private Nachricht schickt, könnte es vorkommen, dass Kolleginnen und Kollegen bereits tuschelnd die Köpfe zusammenstecken, bevor der eigentliche Empfänger der Mitteilung diese überhaupt gelesen hat.

Aber es geht noch mehr: Herrscht irgendwo Zoff, könnte ein ganz Übelmeinender sogar noch auf die Idee kommen, die mail weiter zu leiten - an die Konkurrenz beispielsweise. Damit ist Privates noch öffentlicher geworden. Und es entsteht ein elektronischer Kettenbrief, der versehen mit Kommentaren immer weitere Kreise zieht, bis nicht einmal Absender und Empfänger mehr wissen, wer gerade liest, was eigentlich nur zwei Leute angeht. Also: Finger weg von Privatnachrichten an Dienstcomputer!

Die „Ärzte“ singen zwar, dass man die Leute reden lassen soll und ruhig auch ein wenig heucheln darf, wenn sie es tun, aber „lasse schreiben“ heißt der Song nicht…

Ein Beitrag für www.2sechs3acht4.de


Über Heinz-Peter Tjaden