Verkehrspolitik in Wilhelmshaven: Rat und Verwaltung wollen es wohl krachen lassen

Wie erklärt man das jemandem, der Wilhelmshaven nicht kennt? Vielleicht macht ein Versuch klug. Also: Wir stellen uns eine Kreuzung vor, die etwas schwungvoller gebaut worden ist als andere Orte, an denen zwei oder mehr Straßen aufeinander treffen. An dieser Kreuzung sind es eigentlich auch nur die Göker- und die Bismarckstraße, aber wenn man in einem Bogen um einen Bunker gekurvt ist, der sozusagen mitten auf der Kreuzung steht, hat man den Eindruck: Es sind mehr.

Die Bismarckstraße ist im letzten Streckenabschnitt eine Einbahnstraße mit drei Spuren. Links liegt ein hässlicher Platz mit Bushaltestellen. Das ist der Bismarckplatz und soll wohl - so wie er aussieht - daran erinnern, dass die Sozialistengesetze keine weise politische Entscheidung gewesen sind. In Höhe dieses Platzes mündet die Müllerstraße in die Bismarckstraße. Von dort sind es noch gute hundert Meter bis zur Ampel. Aus der Müllerstraße kommt nur selten ein Auto.

Es geht also: um den Verkehrsstrom auf der Bismarckstraße. Der wird nun geteilt, denn: Auf der mittleren Fahrspur entsteht kurz vor Bismarckplatz und Müllerstraße eine Verkehrsinsel. Ist die erst einmal fertig, wird Auto fahren zur Nervensache. Zur reinen. Denn: Möglicherweise fährt ein Ortsfremder links an dieser Verkehrsinsel vorbei und stellt sogleich fest, dass er an der Ampel rechts abbiegen muss, wenn er in den Stadtnorden will. Fährt zur gleichen Zeit auch noch ein Ortsfremder rechts an der Insel vorbei und will in den Süden der Stadt - dann könnte es sein, dass es Rat und Verwaltung mit dieser verkehrspolitischen Entscheidung häufiger einmal krachen lassen.

Diese Verkehrsinsel auf einer Einbahnstraße kurz vor einer Kreuzung, auf der Verkehrsströme stadtauswärts, stadtsüdwärts und stadtnordwärts gelenkt werden, legt die Vermutung nahe: Rat und Verwaltung müssen wieder einmal einen genommen haben…

Ein Beitrag für www.2sechs3acht4.de - die internette Zeitung


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