Wer Microsoft wirklich führt

Der Softwaregigant sieht sich als „ebenso israelisches wie amerikanisches Unternehmen“.

Microsoft-Chef Steven Ballmer trägt den Spitznamen „monkey boy“ (Affenjunge). Aber das ist ein allzu harmloses Etikett für den 15fachen Milliardär, zionistischen Hardliner und rücksichtslosen Manager, der vor neun Jahren Bill Gates an der Spitze des Software- Monopolisten ablöste.

Den Beinamen bekam Ballmer durch das millionenfach verbreitete Video, auf dem er zu sehen ist, wie er über die Bühne einer Mitarbeiterveranstaltung springt, trampelt und kreischt. Ballmer gibt gerne den Fanatiker – doch entgegen landläufigen Annahmen ist Microsoft nicht seine einzige Leidenschaft.

„Microsoft ist ebenso ein israelisches wie ein amerikanisches Unternehmen“ („Microsoft is as much an Israeli company as an American company“), sagte Ballmer, als er im Mai 2008 in Anwesenheit von Staatspräsident Schimon Peres in Herzliya das zweite Forschungs- und Entwicklungszentrum von Microsoft im Nahoststaat eröffnete. Die beiden Microsoft-Zentren in Haifa und Herzliya spielen, so Ballmer, eine wichtige Rolle in der globalen Strategie des Software-Konzerns.

Spenden für den „Jüdischen Nationalfonds”

Wie sehr der Gates-Nachfolger, der 2007 auf den Spuren seiner Familie im weißrussischen Pinsk die Synagoge besuchte und Kerzen für seine Vorfahren mütterlicherseits entzündete, dem Zionismus verpflichtet ist, sieht man daran, dass er und seine Frau Conny dem „World Chairman’s Council“ des „Jüdischen Nationalfonds“ (JNF) angehören. Ballmer und Gattin wurden mit der Mitgliedschaft in diesem aus internationalen Unternehmensführern bestehenden Beraterkreis des JNF geehrt, nachdem sie den Jüdischen Nationalfonds „mit einer Million Dollar oder mehr“ unterstützt hatten.

Der 1901 auf dem 5. Zionistischen Kongress in Basel gegründete JNF gibt sich heute einen ökologischen Anstrich („Pflanzt Bäume in Israel“) – zu Unrecht, wie Prof. Ilan Pappé betont. Pappé, von 1984 bis 2007 Professor für politische Wissenschaften an der Universität Haifa und nun im englischen Exeter, urteilt über den JNF: „Er ist eine kolonialistische Agentur zur ethnischen Säuberung.“ Der JNF, einst Speerspitze jüdischer Landnahme in Palästina, sorgt heute dafür, dass auf den Ruinen palästinensischer Dörfer Wälder und Erholungsgebiete entstehen.

Zu Ballmers zionistischem Engagement passt es, dass Microsoft nach den israelischen Kriegsverbrechen im palästinensischen Flüchtlingslager Dschenin im April 2002 auf riesigen Plakatwänden verkündete: „Aus ganzem Herzen: Dank der israelischen Armee“. Die israelische Friedensinitiative „Gusch Schalom” (Friedensblock) klagte Microsoft damals an, den „von der Scharon-Regierung losgetretenen zerstörerischen Krieg gegen die Palästinenser“ öffentlich zu unterstützen. Tatsächlich werden die „Israel Defense Forces”, wie sich Israels Armee nennt, von Microsoft auch mit Fachwissen und Schulungen gefördert.

Zionisten und Rüstungslobbyisten

Als Generaldirektor (CEO) von Microsoft hat Steven Ballmer weitgehende Vollmacht. Sollte es aber einmal darauf ankommen, kann er sich im neunköpfigen Microsoft-Verwaltungsrat auf weitere Unterstützer seiner politischen Agenda verlassen. Zum Beispiel auf Dina Dublon. Dublon, bis 2004 Managerin der New Yorker Bank JPMorgan Chase, war als Elfjährige mit ihren zionistisch gesinnten Eltern von Brasilien nach Israel ausgewandert. Sie studierte an der Hebrew University in Jerusalem und wurde Mitarbeiterin der israelischen Bank Hapoalim. Dublon, seit 2005 im Microsoft-Verwaltungsrat, gilt als eine der mächtigsten Geschäftsfrauen der Welt, sitzt auch in den Leitungsgremien von zwei weiteren Giganten: dem Getränkekonzern PepsiCO und der Unternehmensberatung Accenture.

Schon seit 2001 ist Raymond V. Gilmartin Mitglied im Microsoft-Verwaltungsrat. Daneben gehört er dem Vorstand des American Enterprise Institute (AEI) an. Dabei handelt es sich um jene „neokonservative“ Denkfabrik in Washington D.C., zu deren Funktionären auch zionistische „Falken“ wie Richard Perle und Paul Wolfowitz und der Gründervater des „Neokonservatismus“, Irving Kristol, gehören. In den Reihen des AEI wurde der Plan zum Irak-Krieg geschmiedet. Irving Kristol hatte schon 1973 bekannt: „Amerikanische Juden, die sich um das Überleben Israels sorgen, müssen sagen: Nein, wir wollen das Militärbudget nicht kürzen, es ist wichtig, die Militärausgaben hoch zu halten, damit wir Israel verteidigen können.“ (Die Rede ist von US-Ausgaben.)

Da dürfte Charles H. Noski sicher zustimmen. Noski gehört dem Microsoft-Verwaltungsrat seit 2003 an. Von 2002 bis 2005 war er führender Manager (unter anderem Vizepräsident) von Northrop Grumman, dem US-Rüstungsunternehmen, zu dessen Produkten der schwere strategische Tarnkappenbomber B-2 Spirit und die atomgetriebenen Flugzeugträger der Nimitz- Klasse gehören. Alles in allem eine ziemlich unappetitliche Mischung von Zionisten und Rüstungslobbyisten, die den Softwaregiganten aus Redmond im US-Bundesstaat Washington unter ihrer Kontrolle hat.

Mehr über Machenschaften und Methoden von Microsoft und die Alternativen zu den Programmen des Software-Giganten berichtet die National-Zeitung in der aktuellen Ausgabe.


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