Mit Kuckuck auf einem Baum: Hannes Wader mit neuen Bekannten in Schortens

„Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“, hat er als Kind bei Familienfesten zum Besten gegeben, „Auf einem Baum ein Kuckuck saß“ erklärte er später den tieferen Sinn von Volksliedern - und zwar ganz anders als Heino mit seiner schwarz-braunen Haselnuss. Inzwischen ist Hannes Wader 66 Jahre alt und hat drei Dutzend Alben veröffentlicht. Sein jüngstes heißt „Neue Bekannte.“ Mit alten Bekannten wie Reinhard Mey und Konstantin Wecker feierte er seinen 60. Geburtstag, auch bei seinem Auftritt am 14. Februar, 20 Uhr, im Bürgerhaus von Schortens ist er nicht allein. Denn eine Gitarre hat Hannes Wader immer dabei.

Die Anreise wird dem 66-Jährigen keine Probleme bereiten, das war Anfang der 1970er-Jahre nicht immer so. Nach Österreich durfte er damals gar nicht mehr. Weil: Er hatte während seiner Abwesenheit seine Hamburger Wohnung einer Frau überlassen, die dort Terror-Aktionen der Rote-Armee-Fraktion (RAF) plante. Ihr Name: Gudrun Enslin. Deswegen wurde Hannes Wader nach einem Auftritt in Essen verhaftet. Es dauerte Jahre, bis die Ermittlungsbehörden zugeben mussten: Dieser Liedermacher hat mit der RAF nichts zu tun. Die Frau hatte ihn mit einem Tarnnamen hereingelegt.

Ein Beitrag für www.2sechs3acht4.de - die internette Zeitung


Über Heinz-Peter Tjaden