Industrie bricht Umsatz in Rekordgeschwindigkeit weg

Berlin (Reuters) - Schwarzer November für die deutsche Industrie: Nach Aufträgen, Exporten und Produktion brach auch der Umsatz in Rekordgeschwindigkeit weg.

Besonders die Auto- und Chemiebranche verkaufte wegen der weltweiten Wirtschaftskrise deutlich weniger. Die Erlöse des Verarbeitenden Gewerbes sanken um 4,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Einen stärkeren preis-, saison- und kalenderbereinigten Rückgang hat es seit der Wiedervereinigung noch nicht gegeben. Eine baldige Trendwende ist nicht in Sicht, nachdem die Aufträge um mehr als ein Viertel im Vergleich zum Vorjahresmonat eingebrochen waren.

“Wir stecken in einer tiefen Rezession, wie diese Zahlen belegen”, sagte der Konjunkturchef des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI), Michael Bräuninger. Die Talfahrt werde bis mindestens Frühjahr anhalten. Erst ab Sommer bestehe die Hoffnung, dass die exportlastige Industrie von den weltweiten Konjunkturprogrammen profitiere und zumindest nicht weiter schrumpfe.

WICHTIGSTER EXPORTMARKT BRICHT EIN - AUTOINDUSTRIE LEIDET

Die Industrieunternehmen nahmen auch im Vergleich zum November 2007 deutlich weniger ein: Hier gab es mit einem preisbereinigten Minus von 6,4 Prozent den stärksten Einbruch seit mehr als 15 Jahren. Der Auslandsumsatz sank um 8,2 Prozent, das Deutschland-Geschäft um 5,1 Prozent. Besonders in den rezessionsgeplagten Euro-Ländern fanden sich weniger Abnehmer: Im wichtigsten Exportmarkt sank der Umsatz um zwölf Prozent.

Darunter litten vor allem die Fahrzeugbranche und die Chemieindustrie. Beide Industriezweige nahmen jeweils 14,8 Prozent weniger ein als im Vorjahresmonat. Lediglich die Maschinenbauer schafften ein Umsatzplus von 0,5 Prozent. Umsatzrückgänge gab es auch im Ernährungsgewerbe (-1,7 Prozent), bei den Metallherstellern (-6,6) und in der Rundfunk- und Nachrichtentechnik (-3,7).

Von Januar bis November kam das Verarbeitende Gewerbe auf ein Umsatzplus von 1,0 Prozent. Inlands- und Exportgeschäft entwickelten sich dabei nahezu gleich stark.

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