Selbstmord - Ein Betroffener berichtet

Die Zahl ist erschreckend: Die Zahl der Suizidtoten pro Jahr ist höher als die der Toten durch Verkehrsunfälle, Drogen und AIDS zusammen!

Experten gehen dieses Thema eher wissenschaftlich an, Hinterbliebene geizen nicht mit indirekten Vorwürfen - doch was geht wirklich in einem Menschen vor, der plant, aus dem Leben zu scheiden?

Es wird Zeit, das Tabu zu brechen!

"Drei Monate und ein Tag" ist der bewegende Bericht des aus Münster stammenden und heute in der Schweiz lebenden Autors Stefan Lange, der sich durch eine präzise und detaillierte Darstellung des drohenden Untergangs eines Menschen auszeichnet. Der Autor ist Chronist seines eigenen Abdriftens aus einer bis dato geschützten Realität in eine depressive Ausweglosigkeit, die in den Versuch des Selbstmordes mündet. Das Buch ist ein Erlebnisbericht eines Betroffenen; es zeichnet den Weg in die Krise und die Aufarbeitung eines persönlichen Schicksals nach. Zwar hat Selbstmord viele Gesichter und jeder Betroffene hat sein eigenes Motiv, dennoch bietet die Darstellung persönlicher Gedanken einen Spiegel, in dem sich jeder Aussenstehende reflektieren kann. Zum Schluss driftet die Geschichte bewusst weg vom persönlichen Schicksal hin zur Philosophie über Alltag, Leben und Tod und natürlich zu einem sensiblen und tabuisierten Thema. Das Thema Suizid wird in unserem Alltag gerne verdrängt, dennoch ist es nicht "tot"-zuschweigen und dies vor dem Hintergrund steigender Suizidzahlen unter Jugendlichen. Gerade die erzählerische Dichte des Autors und die künstlerisch wertvolle Darstellung des Motivs eines ausweglos kämpfenden Menschen (Mannes) hilft, die Thematik in ihrer Gesamtheit zu begreifen.

Spannend geschrieben,ehrlich, direkt und brutal aber auch mit Hoffnung verbunden. Ein Buch nicht nur für Betroffene, sondern für alle, die sich über eine wahre und authentische Geschichte diesem Thema nähern möchten.

Kurzbeschreibung
Stefan, noch unsicher über seinen beruflichen Werdegang, erhofft sich von einem Aufenthalt im sonnigen Süden Spaniens, ein neues Leben beginnen zu können. In Sevilla begegnet er Susanne und stürzt sich mit ihr kopfüber in eine leidenschaftliche Beziehung. Stefan glaubt der großen Liebe seines Lebens begegnet zu sein, doch es ist nicht Liebe, die sie verbindet. Die Tiefe der erlebten Gefühle ruft traumatische Erinnerungen in ihm wach, und alte Wunden drohen aufzubrechen. Ein Kampf auf Leben und Tod beginnt. Die Unberechenbarkeit jedes einzelnen Tages, das Aufsaugen von Gefühlen, die Flucht in Vergangenes, Zukunftsängste und der Versuch, in eine Traumwelt zu entschwinden, sind allgegenwärtig in diesem Buch über Liebe, Angst, Sehnsucht und Haß. Der Leser taucht in die Geschichte ein, die durch die detailgetreue Beschreibung von Orten, Menschen, Sinneswahrnehmungen und Gefühlen besticht. Das Buch ist die emotionale Reise durch das Leben vieler, doch die Stärke des leidvollen Ausbruchs des Protagonisten zeigt die Grenzen des menschlichen Daseins ebenso wie die Sehnsucht nach Frieden und Freiheit.

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14.12.2008: | |