Bayern München vs TSG 1899 Hoffenheim: Uli Hoeneß als Lautsprecher

Er ist der Lautsprecher der Liga. Vor wichtigen Spielen heizt er die Stimmung an und auch mit dem Schlusspfiff kehrt nicht immer Ruhe ein. Der Grund mag sein: Für Uli Hoeneß gehört Bayern München überall uneinholbar auf Platz 1, den internationalen und nationalen Gegnern würde er gern für die Betrachtung der Tabelle ein Fernglas in die Hand drücken. „Seht mal“, möchte er wohl stets sagen, „wo wir sind, ist ganz, ganz weit oben,“

Er schafft das immer, der FCB nicht. Darüber ärgert sich dieser Manager ohrenscheinlich dermaßen, dass er in der Halbzeitpause des Spiels gegen die TSG 1899 Hoffenheim Schiedsrichter Florian Meyer aus Burgdorf im Kabinengang angebrüllt haben soll. Diesen Verdacht hegt jedenfalls Hoffenheims Psychologe Hans-Dieter Hermann. Die Lautstärke des Bayern-Managers habe ihn überrascht.

Hör mal einer an! Der Sensations-Aufsteiger hat aber schnell begriffen, wie zumindest das Mediengeschäft funktioniert. Jetzt werfen sie sich sogar schon mit den Münchnern gegenseitig die Schlagzeilen-Bälle zu. Der Schiri aus der Kleinstadt bei Hannover hält sich da lieber raus und sagt der „Bild“-Zeitung, dass „alles ruhig und sachlich“ abgelaufen sei. Das ist klug von dem 40-Jährigen, denn sonst hätte er auch außerhalb des Platzes keine ruhige Minute mehr. Dafür würde Uli Hoeneß schon sorgen…

Da der Schiri von der „Bild“-Fläche wieder verschwunden ist, knöpft sich der Bayern-Manager Ralf Rangnick vor. Das sei ein Besserwisser, lautet einer seiner DSF-Stammtischsprüche. Ansonsten sei es bei diesem Trainer wie immer: im ersten Jahr „Superleistungen“, im zweiten Jahr die Entlassung. Das ist zwar nicht wahr - aber darum geht es Uli Hoeneß auch gar nicht. Mit solchen Verbalattacken will er die TSG 1899 Hoffenheim von der Tabellenspitze holen, denn auch der 56-Jährige hat am Freitag gesehen, dass der Aufsteiger in jeder Hinsicht den Bayern Paroli bieten kann.

Für solche Fälle legt sich der Bayern-Manager schon einmal ein paar Ausreden zurecht: Jetzt für die Herbstmeisterschaft. Sollte die TSG 1899 Hoffenheim auf Platz 1 überwintern, liegt es für ihn daran: Der Tabellenführer lümmelt eine Woche lang auf dem Sofa herum, während der FCB vor dem letzten Bundesligaspiel noch nach Lyon muss. Da sage noch jemand, dass Reisen bildet…

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