Weihnachtsmarkt in Wilhelmshaven: Journalist bedroht/Oberbürgermeister beschimpft

Wilhelmshaven (tj). Gefährlich ist es in Wilhelmshaven für Presseleute? Kurz vor der Eröffnung des Weihnachtsmarktes wurden einem Journalisten Prügel angedroht, weil er Fotos von Kindern auf dem Karussell machen wollte. „Wenn du dich nicht gleich verpisst, zertrümmere ich deine Kamera“, fauchte ein angeblicher Vater. Als der Journalist den Namen des Aggressiven wissen wollte, zischte dieser zurück: „Ich hole gleich die Bullen. Hau endlich ab!“

Das tat der Redakteur nicht. Er begab sich zu einem der Organisatoren des Weihnachtsmarktes, der den Eröffnungsworten von Oberbürgermeister Eberhard Menzel lauschte. Auf die Mitteilung „Mich will am Karussell jemand verhauen“ reagierte Raymond Kiesbye, Geschäftsführer der Wilhelmshavener Touristik & Freizeit GmbH, jedoch nicht. Der daneben stehende Stadtsprecher Arnold Preuß fragte nur: „Warum will Sie denn jemand verhauen?“

Doch bei der Eröffnung am 24. November um 17 Uhr gab es noch mehr Aggressionen. Besucher, die sich durch die dem Oberbürgermeister lauschende Menschenmenge drängten, bedachten Eberhard Menzel im Vorübergehen mit üblen Schimpfwörtern. Auch einige Meter weiter, vor dem Eingang zum Weihnachtsmarkt, lästerten Wilhelmshavenerinnen und Wilhelmshaven dermaßen über den Oberbürgermeister, dass sich Zitate verbieten.

Der Redakteur kehrte derweil wie dem aggressiven angeblichen Vater angekündigt zum Karussell zurück. Der potenzielle Zerstörer fremden Eigentums hatte sich da schon selbst „verpisst“.

Die Atmosphäre in Wilhelmshaven ist offenbar dermaßen vergiftet, dass nicht einmal mehr die Eröffnung eines Weihnachtsmarktes friedlich über die Bühne geht...

Ein Beitrag für www.2sechs3acht4.de


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