Deutschland - Neuseeland - und zurück in zwei Stunden

Die Abenteurer Silke Schranz und Christian Wüstenberg waren auf eigene Faust drei Monate in Neuseeland unterwegs. Jetzt zeigen die Filmemacher ihre faszinierende Reise vom anderen Ende der Welt in vielen Kinos und Theatern in Deutschland.

Weiter weg geht nicht. Über 18.000 Kilometer sind es bis nach Neuseeland. Warum sollte man es sich also antun, einen Flieger zu besteigen und 24 Stunden aufrecht und eingepfercht darin zu sitzen? Weil es sich lohnt. Das sagen zumindest die Filmemacher Silke Schranz und Christian Wüstenberg. Vor ihrer Auszeit vom Alltag wälzen sie unzählige Reiseführer, sehen sich Videos an und recherchieren im Internet. Besonders mit den Videos über Neuseeland waren sie gar nicht zufrieden. Sie hatten ihre eigene Vorstellung davon, wie ein toller Film über Neuseeland aussehen muss: „Der Zuschauer soll doch mitreisen, er soll miterleben können und etwas über das Land erfahren“, sagt Christian Wüstenberg. In den Videos aber keine Spur davon. Nur Floskeln wie: „Die Cafés in der Hauptstadt laden zum Verweilen ein“ und „für Groß und Klein wird in Neuseeland viel geboten.“ Plötzlich kam den Filmemachen die Idee: „Dann machen wir eben selbst einen Reisefilm!“

Nach einem Jahr Vorbereitungszeit geht es los, sie tauschen den deutschen Winter gegen den neuseeländischen Sommer ein. Die beiden landen in Neuseelands größter Stadt Auckland. Auf einem privaten Automarkt kaufen sie von zwei jungen Engländerinnen einen altes Auto. 350.000 Kilometer hat es auf dem Tacho. „Für die 21 Jahre alte Rostlaube haben wir 400 Euro bezahlt. Das Auto hat allerdings ab dem zweiten Tag schreckliche Geräusche von sich gegeben“, erzählt Christian. „Wir haben jeden Tag gebetet, dass wir ohne Panne ankommen." Der Plan ist es, immer drei Tage Urlaub zu machen und dann einen Tag lang zu filmen. Soweit der Plan. Von dem müssen sich die beiden aber spontan verabschieden „Wir haben überall und fast jeden Tag unsere Kamera ausgepackt, weil wir von so vielen wunderschönen Motiven umgeben waren und uns an der Landschaft einfach nicht satt sehen konnten.“

10.000 Kilometer legen Schranz und Wüstenberg während ihres Aufenthaltes zurück. Die komplette Nord- und Südinsel umrunden die beiden 38-Jährigen und erleben viele Abenteuer. Mit Bergsteigerausrüstung und Kamera besteigen sie den Franz Josef Gletscher auf der Südinsel. Der Gletscher liegt nur ein paar Kilometer vom Strand entfernt „Oben in der blau schimmernden Eiswüste guckt man bis auf die Tasmanische See. Ein unglaubliches Panorama“, sagt Silke Schranz. Die Neuseeländer haben Spaß daran, den Touristen ihr Land näherzubringen. Sie bieten überall Ausflüge an. Es geht mit dem Boot zu Grünschalenmuschelbänken, mit einem alten Militärbus auf eine Sandhalbinsel, auf einem Segelschoner in die Bay of Islands...

In Kaikoura im Nordosten der Südinsel treffen die beiden bei einer Bootstour auf eine Herde Delfine und sind überwältigt: „Nicht, dass es zehn oder 20 Tiere waren, nein, der Kapitän sprach von über 3000 Tieren. Das Wasser hat gebrodelt, überall um uns herum sprangen die Delfine meterhoch aus dem Wasser, vollführten Kunststücke und mit einem lauten Platscher tauchten sie wieder ein. Minutenlange Reizüberflutung.“ Auch wenn die Filmemacher die Aufnahmen schon oft gesehen haben, bekommen sie bei diesen Szenen jedes Mal wieder eine Gänsehaut.

Wieder zurück in Deutschland machen sich die beiden Filmemacher ans Werk, einen Reisefilm selbst zu produzieren, ganz ohne Sponsoren. Sie wollen sich den Traum verwirklichen, ihr Roadmovie vor Publikum zu zeigen. Über eineinhalb Jahre schneiden und texten Silke Schranz und Christian Wüstenberg, komponieren sogar die Musik selbst. Herausgekommen sind zwei Stunden Film: Eine von der Nordinsel und eine von der Südinsel. Mit ihrer ganz persönlichen Reisereportage „Neuseeland auf eigene Faust“ touren die Filmemacher jetzt durch 28 deutsche Städte. Mehr Infos zum Film und alle Tourdaten unter www.comfilm.de oder 069-25475050.

02.11.2008: | | | |

Über Christian Wüstenberg