Während andere EU-Staaten und ihre Regierungen bereits Klarheit für ihre von der Kaupthing-Krise betroffenen Bürger geschaffen haben, können die deutschen Betroffenen immer noch nicht aufatmen. Die Bundesregierung und der deutsche Staat schweigen weiterhin zu diesem Thema. Es sind keinerlei Anzeichen erkennbar, ob und was Deutschland für seine betroffenen Bürger unternimmt. Die Verzweiflung der Betroffenen nimmt dadurch weiter zu.

Das beherzte Eingreifen des britischen Premierministers und der niederländischen Regierung trägt Früchte und lässt die Betroffenen in beiden Ländern aufatmen.

So will Island britische Kunden entschädigen. Nach Medienangaben sei bekannt geworden, dass pro Konto Einlagen in Höhe von bis zu knapp 20.000 Euro erstattet werden sollen.

Auch die niederländischen Sparer haben offensichtlich die Aussicht auf eine Auszahlung ihrer Guthaben. Entsprechend einer am Samstag herbeigeführten Einigung zwischen Den Haag und Reykjavik wird die isländische Regierung jeden Kontoinhaber bis zu einer Höhe von maximal 20.887 Euro entschädigen. Die niederländische Regierung wird dafür einen Kredit zur Verfügung stellen.

„Und in Deutschland?“, so stellen sich die hier betroffenen Anleger zu Recht die Frage. Die Antwort lautet nach wie vor: In Deutschland besteht für die circa 30.000 Kunden der größten isländischen Bank Kaupthing weiterhin völlige Unklarheit über mögliche staatliche Entschädigungen aus Island. Zudem sind keine Anzeichen für Verhandlungen der deutschen Regierung mit Island zu erkennen. Es gilt daher weiterhin abzuwarten.