Wer kauft noch Autos? – ICC-Chef Uwe Röhrig über Flauten, Fahrverbote und die Finanzkrise

Jetzt setzt die Finanzkrise auch den Autobauern zu. Bei der GM-Tochter Opel http://www.opel.de kommt es zu einem Fertigungsstopp in nahezu allen europäischen Werken, berichtet Autohaus-Online http://www.autohaus.de. Im Werk Bochum, wo 5.000 Mitarbeiter die Modelle Astra und Zafira bauen, unterbricht Opel die Produktion zwei Wochen lang. Im thüringischen Eisenach mit 1.800 Beschäftigten soll bald sogar für drei Wochen Pause sein.

„Die Finanzkrise führt dazu, dass die Menschen in Europa sich beim Autokauf zurückhalten“, so ein Opel-Sprecher. „Und dies ist nicht die einzige Verunsicherung der Konsumenten“, ergänzt der Automobilexperte Uwe Röhrig, Inhaber von International Car Concept (ICC) http://www.icconcept.de mit Standorten in Berlin und Hannover-Langenhagen. „Viele Autofahrer sind der Auffassung, dass die wirklich Sprit sparenden Automodelle erst in ein paar Jahren verfügbar sind. Das Hin und Her bei den Umweltzonen und den damit zusammenhängenden Fahrverboten, bei denen der normale Bürger ähnlich wie beim Rauchverbot schlicht nicht mehr durchblickt und deren Nutzen zumindest angezweifelt werden darf, führt auch nicht dazu, dass Ruhe im Markt einkehrt. All das, was die große Politik unter dem neuen Zauberwort Klimaschutz plant, ist für die Leute ziemlich undurchsichtig. Die fast schon natürliche Folge: Der Automobilabsatz in Deutschland bricht ein.“
Finanzkrise, Konjunkturabschwung und unberechenbare Kraftstoffpreis – all das bleibt nicht ohne gravierende Auswirkungen auf den weltweiten Automobilabsatz. Laut einer Prognose von Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des CAR-Center Automotive Research an der Fachhochschule Gelsenkirchen, wird der Autoabsatz in diesem Jahr auf dem Globus erstmals seit 2005 wieder rückläufig sein und rund 57,8 Millionen Einheiten betragen, berichtet auto motor und sport http://www.auto-motor-sport.de.
Es droht eine Flaute. Laut der Studie wird sich der Rückgang im nächsten Jahr noch fortsetzen. Erst 2010 geht die Studie wieder von einer Entspannung der Situation und einem Anstieg der Pkw-Verkäufe auf 60,1 Millionen Fahrzeuge aus. „Auch in Deutschland wird frühestens in zwei Jahren wieder mit einem steigenden Absatz gerechnet. Die Einbußen in 2008 und 2009 sollen mit einem Rückgang von jeweils etwa 50.000 Verkäufen pro Jahr noch vergleichsweise gering ausfallen“, schreibt das Fachblatt.